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Pressemitteilung

Herausgeber: juwi Holding AG, SolarFuel GmbH

Erdgas aus Ökostrom: juwi und SolarFuel testen Verfahren zur Stromspeicherung

- Praxistest einer 25 kW-Laboranlage in der Morbacher Energielandschaft mit Windpark und Biogasanlage
- Land Rheinland-Pfalz unterstützt zukunftsweisendes Pilotprojekt
- juwi-Gruppe beteiligt sich an SolarFuel

Morbach (iwr-pressedienst) - Die Zukunft der Energieversorgung ist erneuerbar und dezentral. Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg dahin liegt nach Expertenmeinung in der langfristigen Speicherung von enormen Ökostrommengen. Eine Antwort auf das Problem erproben nun die juwi-Gruppe und die SolarFuel GmbH mit ganz konkreten, technischen Schritten: Eine Laboranlage von SolarFuel in der Morbacher Energielandschaft im Hunsrück wandelt elektrische Energie in Erdgas um. Am heutigen Tage wurde die Anlage in Anwesenheit der rheinlandpfälzischen Umweltministerin Margit Conrad eingeweiht.

Die elektrische Anschlussleistung beträgt 25 Kilowatt. Die Grundlagen der Technik stammen von den Forschungsinstituten ZSW und Fraunhofer IWES. Ziel des einzigartigen Vorhabens ist ein optimal entwickelter Baustein für eine regenerative Energieinfrastruktur. Die Wörrstädter juwi- Gruppe beteiligt sich darüber hinaus mit rund fünf Prozent an dem Stuttgarter Energieumwandlungsspezialisten SolarFuel.

Mit dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch der Bedarf nach Speichertechnologien. Sie machen die unstetig anfallende Elektrizität der Wind- und Solarenergie lagerfähig. Die neue Ökostromspeichertechnik von SolarFuel wurde im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) entwickelt. SolarFuel realisiert die Anlagen. "Mit der klimaneutralen Umwandlung in Erdgas schaffen wir einen erneuerbaren Stromspeicher. Unsere Technologie passt Wind- und Solarenergie an den Bedarf an und trägt somit auch zur Stabilität der Netze bei", sagt Gregor Waldstein, Geschäftsführer der SolarFuel GmbH, bei der Einweihung. Das unterstütze auch den weiteren Ausbau der regenerativen Energien.

Die juwi-Gruppe ist von dem Verfahren begeistert und forciert das Projekt, unter anderem mit einer Beteiligung an der SolarFuel GmbH von fünf Prozent. "Die Ökostromkonvertierung ist ein wichtiger Baustein im Konzept einer 100-prozentigen, dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien. Mit einem derart flexiblen Speicherkonzept können Regionen, Kommunen und Unternehmen autark werden und sich so langfristig stabile und bezahlbare Energie sichern", betont Matthias Willenbacher, Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe. Der Spezialist für erneuerbare Energien will das Verfahren in Rheinland- Pfalz in einer Modellregion im Hunsrück testen und analysieren - mit der Kombination einer SolarFuel- Anlage, eines Windparks und einer Biogasanlage. Das Modellprojekt soll Aufschluss darüber geben, wie die Technologie in eine dezentrale Energieversorgung mit regionalen Kombikraftwerken integriert werden kann.

Die Verwendung des Erdgases aus Ökostrom ist vielfältig. "Damit verbindet die Technologie die Märkte für Strom, Wärme und Mobilität miteinander", erklärt Dr. Michael Specht, Leiter der Abteilung "Regenerative Energieträger und Verfahren" am ZSW. "Das Erdgassubstitut kann im Wärme- oder Kraftstoffmarkt eingesetzt werden, etwa in der Industrie, in Gebäuden oder im Verkehr. Darüber hinaus ist auch eine Rückverstromung möglich." Eingespeist wird der als Gas gespeicherte Ökostrom wie herkömmliches Erdgas in das Erdgasversorgungsnetz, das über eine enorme Speicherkapazität von Monaten verfügt.

Auch das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) unterstreicht die Bedeutung des Verfahrens für eine bedarfsgerechte und unabhängige Versorgung mit erneuerbaren Energien. "Um die Energiewende zu vollziehen und dauerhaft nukleare und fossile Kraftwerke zu ersetzen, brauchen wir Langzeitspeicher. Die Kopplung von Strom- und Gasnetz ist dafür die einzige nationale Lösung", so Dr. Michael Sterner, Leiter der Gruppe "Energiewirtschaft und Netzbetrieb" beim IWES.

Als "Baustein für eine sichere Energieversorgung mit erneuerbaren Energien", bezeichnet Umweltministerin Margit Conrad das Projekt, das die Landesregierung unterstütze. "100 Prozent regenerative Energie ist möglich", sagt sie. "Rheinland-Pfalz hat bewiesen, dass man von einem Energieimportland mit erneuerbaren Energien und hoch effizienten Kraftwerken in Kraftwärmekopplung zum Energieland werden kann. Wir brauchen keine Atomkraft, und Rheinland-Pfalz setzt sich für die Rückkehr zum Atomkonsens und die zügige Abschaltung der ältesten und am schlechtesten gegen Flugzeugabstürze geschützten Reaktoren ein."

Die neue Speichertechnologie biete für die Langzeitspeicherung von Wind- und Solarstrom nicht nur eine kostengünstige Variante, sondern auch die größten Speicherkapazitäten. Das SolarFuel-Verfahren mache Wind- und Solarstrom zu einem universell einsetzbaren Energieträger, so Conrad. "Die Infrastruktur für Erdgas aus Wind- und Solarstrom ist in über ganz Deutschland verteilten großen Erdgasspeichern bereits vorhanden. Gespeicherter Wind- und Solarstrom wird so zum Lieferanten von Ausgleichsenergie, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Durch die Möglichkeit der Konversion zu Flüssigkraftstoffen bis hin zu Kerosin für den Flugverkehr entsteht auch eine Alternative zu Biokraftstoffen. Auch für die Chemieindustrie ergibt sich ein potenzieller Lieferant für Basischemikalien. Nicht zuletzt im Hinblick auf diese Wertschöpfungspotenziale ist diese neue Entwicklung für Rheinland- Pfalz ausgesprochen interessant."

Die neue Technologie wandelt Wasser und Kohlendioxid (CO2) mit Hilfe von Wind- oder Solarstrom direkt in synthetisches Erdgas um: In der Elektrolyse wird im ersten Schritt Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Im zweiten Schritt wird der Wasserstoff mit CO2 direkt zu Methan (CH4) umgesetzt. Dabei steigt die Energiedichte um den Faktor 3 an und es entsteht ein marktfähiger und handelbarer Energieträger, der Erdgasqualität besitzt.


Zu SolarFuel:

Die SolarFuel GmbH entwickelt und verkauft Anlagen zur Speicherung von erneuerbarem Strom im industriellen Maßstab. Der Strom wird dabei zu erneuerbarem Methan/Erdgas konvertiert, das in Gaskraftwerken, Gebäuden, Autos und der Industrie genutzt werden kann. SolarFuel entwickelt die Technik mit den deutschen Forschungsinstituten ZSW und Fraunhofer IWES. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Stuttgart.

Zur juwi-Gruppe:

juwi zählt zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Seit 1996 plant, projektiert, finanziert und betreibt der Projektentwickler Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien. Gegründet wurde die juwi-Gruppe von Matthias Willenbacher und Fred Jung. Gemeinsam haben die Vorstände das Unternehmen von einem Zwei-Mann-Büro für die Projektentwicklung von Windparks zu einer weltweit tätigen Gruppe mit mehr als 1.100 Mitarbeitern und rund 800 Millionen Euro Umsatz entwickelt. Dazu zählen neben Solar-, Wind- und Bioenergie auch Wasserkraft und Geothermie. Bislang hat juwi im Windbereich rund 450 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von über 700 Megawatt realisiert; im Solarsegment sind es mehr als 1.500 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 700 Megawatt. Die Gruppe verfügt über Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Griechenland, Polen, den USA, Indien, Großbritannien, Südafrika, Chile und Costa Rica. Gemeinsam mit einem hoch motivierten Team verfolgen Willenbacher und Jung das Ziel einer rein regenerativen Energieversorgung: 100% Einsatz für 100% erneuerbare Energien. Für ihr Engagement wurde juwi unter anderem mit dem Deutschen Solarpreis 2007, dem Deutschen Klimaschutzpreis 2008, dem Clean Tech Media Award 2009 sowie dem Entrepreneur 2009 ausgezeichnet.

juwi - einer der besten und begehrtesten Arbeitgeber

juwi gehört zu Deutschlands besten und begehrtesten Arbeitgebern. Im renommierten Wettbewerb des "Great Place to Work Institute" ist das Unternehmen in der Kategorie 501 bis 2.000 Beschäftigte unter den Top 20 gelandet. juwi steht insbesondere auch bei Studenten, Absolventen und Young Professionals hoch im Kurs. In der aktuellen Studie des Karriereportals berufsstart.de hat es der Projektentwickler auf Anhieb auf Platz 61 des bundesweiten Rankings geschafft und lässt damit weitaus größere Unternehmen hinter sich. 2010 gingen bei juwi rund 18.000 Bewerbungen ein. Allein in diesem Jahr sollen weltweit 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden; die Zahl der offenen Stellen liegt aktuell bei 150.


Morbach, den 21. März 2011


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die juwi
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