© R. Chodász (BAHNINDUSTRIE.at)
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Eurobarometer: "Zukunft des Verkehrs" könnte umweltfreundlicher sein

Eine repräsentative Umfrage zu Mobilität unter europäischen BürgerInnen hat gezeigt, dass viele sich umweltfreundlichere Fortbewegungsarten wünschen. Wenn die Bedingungen stimmen sind auch die Autonutzer bereit, Kompromisse zu machen.

Gut die Häfte aller Befragten sagte, sie würden definitiv öfter auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, wenn sie mit einem Ticket alle Verkehrsträger nutzen könnten. Etwa 25 Prozent würden dies aber auch mit einem solchen Ticket nicht tun. Als Gründe für die Nutzung des Autos als Hauptverkehrsmittel nannten über 70 Prozent der Autonutzer, dass es bequemer sei, aber auch, dass die Verbindungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut seien. Zwei Drittel kritisierten die geringe Taktfrequenz, die Hälfte der Befragten fand den öffentlichen Verkehr zu teuer.

68 Prozent der EU-BürgerInnen würden Abstriche bei der Geschwindigkeit von Autos machen, um weniger Emissionen zu verursachen. Ähnlich viele würden aus Umweltschutzgründen Kompromisse bei der Größe oder der mit einer Kraftstofffüllung zu erreichenden Reichweite machen. Am kompromissbereitesten waren die Befragten aus Zypern, Luxemburg, Griechenland und Frankreich. Weniger kompromissbereit waren Selbständige und Männer bei Größe, Geschwindigkeit und Reichweite. Auch Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren wollten nicht auf Geschwindigkeit verzichten, um der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Die Hälfte der befragten EU-BürgerInnen befürworteten den Ersatz von anderen Gebühren für Pkw durch neue Regelungen, die der tatsächlichen Nutzung des Autos entsprechen. Derartige "Pay as you drive" (PAYD) Regelungen fanden besonders viel Unterstützung in Luxemburg (71%), Italien (68%), den Niederlanden (64%) und Belgien (60%). Die Unterstützung von PAYD ist bei den NutzerInnen von öffentlichen Verkehrsmitteln größer als bei AutofahrerInnen. Strikte Ablehnung bekundeten 24 Prozent der "Öffentlichen", aber 37 Prozent der AutonutzerInnen.

Hauptfortbewegungsart der meisten EuropäerInnen ist das Auto (53 Prozent), 22 Prozent nutzen hauptsächlich öffentliche Verkehrsmittel, 13 Prozent laufen. Sieben Prozent fahren hauptsächlich Fahrrad, um mobil zu sein, und 2 Prozent nutzen Motorräder. Frauen fahren weniger Auto (47 Prozent, im Vergleich zu 59 Prozent bei Männern), sie laufen mehr (16 Prozent zu 9 Prozent) und nutzen mehr öffentliche Verkehrmittel (25 zu 16 Prozent)

GastautorIn: DNR- EU-Koordination für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /