LEIPZIG. (Ceto) Rohöl ist vor dem Wochenende teurer geworden. Gegenüber gestern kostete das Barrel US-Leichtöl (WTI) drei Dollar mehr und stieg auf 111,50 Dollar. Nordseeöl (Brent) legte in diesem Zeitraum ebenfalls drei Dollar auf 124,50 Dollar zu. Die Preise sind demnach so hoch wie seit rund 30 Monaten nicht mehr.
Einmal mehr steht dabei Afrika im Brennpunkt, besonders die Ölförderländer Libyen und Nigeria. So ist in dem nordafrikanischen Land kein Ende des Bürgerkriegs abzusehen. Trotz des anhaltenden Bombardements der Gaddafi-Getreuen durch den Westen schätzt das US-Militär, dass die Rebellen nicht dazu in der Lage sind, den „Revolutionsführer“ zu stürzen. Das wenige Öl, das in Libyen noch gefördert wird, benötigen die Libyer selbst. Der überwiegende Teil der Produktionsanlagen liegt kriegsbedingt brach oder ist zerstört.
Sorgen unter den Anlegern schüren auch die Wahlen in Nigeria. Es werden erfahrungsgemäß lang anhaltende Unruhen befürchtet. „Eventuelle Lieferausfälle im größten afrikanischen Ölförderland Nigeria könnten die Angebotssituation insbesondere bei qualitativ hochwertigem Öl weiter verschärfen“, schätz Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.
Weiterhin zitiert der Branchendienst „Futures Services“ einen Händler, wonach die Ölpreise „noch sehr viel Aufwärtspotenzial“ bergen würden, preisdrückende Faktoren gebe es derzeit hingegen kaum.
Von dem Trend bleiben auch die hiesigen Heizölverbraucher nicht verschont. Wenngleich sich die Bezugskosten mit 43 Cent nur leicht erhöhten, kletterte der Preis für die 100-Liter-Partie Heizöl EL auf ein neues Jahreshoch. Dieses liegt nunmehr bei 87,92 Euro. Im Wochenverlauf vermeldete der Handel dagegen insgesamt nur leichte Aufschläge; am Montag war der Heizölpreis bei 87,08 Euro gestartet.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.
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Heizölpreis 8. April: Jahreshoch ist geknackt
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Frank Urbansky
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