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Beitrag zum Atomausstieg: Ökostrom aus der Holzindustrie

Ökostromlieferant Holzindustrie: Das Werk der Zellstoff Stendal GmbH ist gleichzeitig Deutschlands größtes Biomassekraftwerk.

Ökostromlieferant Holzindustrie: Das Werk der Zellstoff Stendal GmbH ist gleichzeitig Deutschlands größtes Biomassekraftwerk.

Neben Strom aus Sonne, Wind und Wasser ist Holz eine weitere umweltfreundliche Alternative zur Atomkraft – jedoch nur, wenn der wertvolle Rohstoff effizient genutzt wird. Wie das geht, zeigen die Unternehmen der Holzindustrie.


Berlin, 11. April 2011 – In der Diskussion um den Atomausstieg warnt die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) vor einem übereilten Ausbau erneuerbarer Energien, ohne gleichzeitig für die Einführung strenger Effizienzstandards zu sorgen. „Die Auswirkungen einer undifferenzierten Förderung der Biomassenutzung wären für die Holzwirtschaft fatal“, sagt Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des Branchenverbandes. Das Problem: Schon heute wird Holz, das eigentlich für die Produktion von Bauholz, Möbeln, Fußböden, Zellstoff und Papier geeignet wäre, sofort verbrannt. Biomassekraftwerke sowie Biomasseheizkraftwerke können häufig nicht mit dem derzeit am Markt verfügbaren Energieholz ausgelastet werden und beheizen ihre Anlagen zunehmend mit frischem Waldholz. „Darüber hinaus wird in den Kohlekraftwerken der führenden Energiekonzerne der Kohle inzwischen Holz beigemischt und der regenerative Rohstoff so dem Verwertungs- und Recyclingzyklus vorzeitig entzogen“, kritisiert der studierte Forstwirt.

Biomassepotenzial in Deutschland ist begrenzt

Nach Erkenntnissen der AGR kann die Energiegewinnung aus Holz nur durch Effizienzsteigerung wachsen, da das Biomassepotenzial in Deutschland begrenzt ist. „Es geht darum, aus dem vorhandenen Holz ein Maximum an Wertschöpfung zu erzeugen“, so Ohnesorge. Dies müsste gerade bei Fördermaßnahmen für die Bioenergie wie dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) oberste Priorität haben. „Eine undifferenzierte Förderung erneuerbarer Energien führt zu Preissteigerungen für den Rohstoff Holz und gefährdet damit einen bedeutenden Wirtschaftszweig“, warnt Ohnesorge. Bund und Länder stützen nach Ansicht der AGR ihre Ziele und Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien auf theoretische Holzpotenziale, die nicht uneingeschränkt verfügbar sind. Gleichzeitig nehmen sie immer mehr Waldflächen aus der Nutzung. Ohnesorge: „Eine naturnahe Waldbewirtschaftung, wie sie seit Jahrzehnten in Deutschland betrieben wird, ist in diesen so genannten Wildnisgebieten nicht mehr möglich. Damit stehen auch diese Rohstoffpotenziale nicht mehr zur Verfügung.“

Energetische Verwendung von Holz muss ressourceneffizient sein

Die AGR fordert deshalb von der Bundesregierung ein ganzheitliches Energiekonzept, das die Ressourceneffizienz bei der Verwertung des Rohstoffs Holz stärker berücksichtigt. Im Ergebnis sollte dabei Holz zunächst der stofflichen Verwertung zugeführt werden, bevor es am Ende der Nutzung in Energie umgewandelt wird. Ohnesorge betont: „Es geht nicht darum, in Zukunft auf Holz als Energieträger zu verzichten. Jedoch sollte eine energetische Verwendung ressourceneffizient gestaltet werden.“ Ressourceneffizient ist laut Ohnesorge die industrielle Energiegewinnung aus Holz, wenn sie überwiegend aus Reststoffen in laufenden Produktionsprozessen oder am Ende der Lebensdauer von Holzprodukten erfolgt.

Unternehmen der Holzindustrie zeigen, wie es geht

Die Unternehmen der holzbe- und verarbeitenden Industrie sind neben ihrem Kerngeschäft gleichzeitig bedeutende Lieferanten von Ökostrom. Beispielsweise produziert die Zellstoff Stendal GmbH bei Arneburg in Sachsen-Anhalt jährlich über 600.000 Tonnen Zellstoff, der für die Herstellung von Hygiene- und Druckpapier verwendet wird. Darüber hinaus ist Zellstoff Stendal Betreiber von Deutschlands größtem Biomassekraftwerk mit einer Leistung von 100 Megawatt. Das angeschlossene Biomassekraftwerk wird dabei nicht mit frischem Waldholz, sondern ausschließlich mit den im Produktionsprozess anfallenden Reststoffen gespeist. Das Werk erzeugt somit, neben dem Zellstoff, seinen gesamten Eigenbedarf an Strom und Wärme selbst und beliefert mit dem Überschuss zusätzlich rund 100.000 Haushalte in der Region mit Strom. „Damit leisten wir einen Beitrag von fünf Prozent des Strombedarfs Sachsen-Anhalts“, sagt Wolfram Ridder, Vice President Business Development der Firma Mercer International, die das Werk betreibt. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 250 Biomassekraftwerke bzw. Biomasseheizkraftwerke, die insgesamt eine elektrische Leistung von derzeit 1.200 Megawatt haben. Die Unternehmen der holzbe- und -verarbeitenden Industrie betreiben etwa 45 Prozent der Anlagen. Hinzu kommen sechs Biomasseheizkraftwerke der Zellstoff- und Papierindustrie mit einer Leistung von etwa 220 Megawatt.
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