Bayern: Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien auf einem Tiefstand

Anteil Erneuerbarer Energien sinkt- keine ausreichenden Maßnahmen gegen Stromverschwendung

Vor 50 Jahren wurden rund 75 Prozent des in Bayern verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien produziert. 1975 noch 27 Prozent und im Jahr 2004 wurden nur rund 16,5 Prozent der öffentlichen Stromversorgung Bayerns aus Wasser- und Windkraft oder Biomasse/Biogas und Photovoltaik erzeugt. Unter den Bundesländern gehört Bayern mittlerweile zu den schlechtesten bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien. Ärgerlich, dass Bayerns Staatsregierung keine aktuelleren Zahlen bietet. Voraussichtlich werden Sie auch bei der Vorstellung des "Umweltbericht Bayern 2007" am 10.1.2008 fehlen.


Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpom­mern hingegen erzeugen mehr als ein Drittel ihres Stroms aus Erneuerbaren En­ergien.

Bayerns miserable Leistung beim Ökostrom hat zwei Hauptursachen: Einerseits wird in Bayern der Stromverschwendung nicht energisch entgegen gearbeitet. Man betrachtet mehr Stromverbrauch immer noch als Wirtschaftswachstum. Andererseits wird in Bayern die Nutzung der anderswo so erfolgreichen Windenergie torpediert. Gerade die im Jahr 2007 abgetretenen Politiker Stoiber und Schnappauf haben dabei Unrühmliches geleistet. Schon am 9.8.2002 schilderte die Financial Times Deutschland, dass im größten Flächenland der BRD durch Nichtausweisen von Gebieten für Windkraftwerke der Ausbau der Windenergienutzung hintertrieben werde. Deutschlands führende Wirtschaftszeitung sah hierin den Einfluss des Energieriesen EON auf die Bayerische Staatsregierung. Werden die Nachfolger sich von EON unabhängiger machen und verantwortlicher handeln?

Man muss sogar feststellen, dass Deutschlands führende Tageszeitung, die Süddeutsche Zeitung, sehr viele Anzeigen von EON bekommen, und über die Jahre immer belangloser über die Atomenergie geschrieben hat. Die Torpedierung der Windenergie, die speziell von EON betrieben wird, wurde kaum in der Süddeutschen kritisiert. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Quelle: FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

GastautorIn: Raimund Kamm für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /