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Umweltdachverband: Österreichs Anti-Atompolitik schrottreif und lächerlich!

Bundeskanzler Faymann: Wann macht die Bundesregierung Schluss mit den Atomstromimporten aus Tschechien?

Heute - so wie tagtäglich - fließen mehr als 1.300 Megawatt Atomstrom aus Tschechien nach Österreich! - Atomstromhandelsgeschäfte des Verbunds sind gigantisch!

"Während anlässlich der Atomkatastrophe von Tschernobyl Bundeskanzler Werner Faymann und Grünen-Chefin Eva Glawischnig heute Abend am Stephansplatz zum Anti-Atomprotest aufrufen, importiert die staatliche Verbundgesellschaft über ihre 380 KV Leitungen mehr als 1.300 Megawatt Atomstrom aus Tschechien nach Österreich, so Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes.

Dabei handelt es sich um Strommengen in der Größenordnung von mehreren Donaukraftwerken, die ohne Deklaration nach Österreich importiert werden und für Billigstromangebote in Österreich, als Pumpstrom zur Wiederbefüllung der Wasserkraftspeicherseen (sogenannte grüne Batterien) oder für den internationalen Stromhandel verwendet werden. Dabei geht es also nicht um die Versorgungssicherheit Österreichs, sondern nur um ein lukratives und gewinnbringendes Geschäft mit dem Atomstromhandel.

Die staatliche Verbundgesellschaft mit ihrem 380 KV-Leitungsnetz steckt somit tiefer im europäischen Atomstromhandel drinnen, als der Öffentlichkeit bekannt und der Bundesregierung lieb sein kann. Der Atomstrom-Supermarkt von Verbundchef Wolfgang Anzengruber muss unverzüglich geschlossen werden, so Heilingbrunner. Seine Erklärungsversuche in der Karwoche zur Stromkennzeichnung in Europa sind ein regelrechter Skandal. Zu behaupten man sei dem Kauf von Atomstrom schutzlos ausgeliefert, ist schlichtweg falsch. Die Erklärung es könne sich jeder Kunde selbst entscheiden, ob er Atomstrom möchte oder nicht, ist skandalös, so Heilingbrunner. Bundeskanzler muss den Atomstromhandel der Verbund sofort untersagen!

Während der Bundeskanzler anderen Ländern gute Tipps zur Abschaltung ihrer unsicheren Atommeiler gibt, löblicherweise ein EU-weites Volksbegehren initiieren will, handelt die mehrheitlich im Eigentum der Republik stehende Verbundgesellschaft heftig mit Strom aus diesen schrottreifen Atomkraftwerken und beliefert Industriekunden in Österreich mit billigen - weil subventioniertem - Atomstrom.

Das sollte der Bundeskanzler sofort abstellen, sonst ist jedes moralische Getue nur mediengeile Heuchelei. Damit Österreich nicht zur Lachnummer in Europa wird, erwartet sich der Umweltdachverband von Bundeskanzler Werner Faymann einen Beschluss der Bundesregierung, der einen klaren Ausstiegsplan vom Atomstromhandel der staatseigenen Verbundgesellschaft festlegt. Warum schweigt Grünenchefin Glawischnig zur Verbundgesellschaft ?

Besonders auffällig ist, dass seit Jahren der Chefin der Grünen, Eva Glawischnig kein Wort der Kritik an den Geschäften der Verbundgesellschaft über die Lippen kommt. Weder bei der von NGOs kritisierten Aufstockung der Eigenkapitalmittel um 1 Milliarde Euro aus den Steuertöpfen, bei den aufklärungsbedürftigen Auslandsbeteiligungen, noch bei den Angriffen Anzengrubers auf die NGOs in Sachen Umweltverträglichkeitsprüfung und überwiegendes öffentliches Interesse am Kraftwerksbau kam Schützenhilfe. Und warum Eva Glawischnig jetzt gerade beim Atomstromhandel der Verbundgesellschaft schweigt, ist besonders bedenklich. Bis zum Beweis des Gegenteils ist zu befürchten, dass da ein bedenklicher Nichtangriffspakt zum Leidwesen für die Umwelt und Natur geschlossen wurde, so Umweltdachverbandspräsident Heilingbrunner abschließend.



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Artikel Online geschaltet von: / litschauer /