openPR Logo
Pressemitteilung

110421 – Türkei – Aktan fragt: 3 AKW und 1.738 Wasserkraftwerke - Größenwahn oder Notwendigkeit?

Türkei muss Energieprobleme rational lösen

Türkei muss Energieprobleme rational lösen

Wieder einmal lenkt die türkische Erdogan-Regierung die Aufmerksamkeit des Auslands auf ihr Land. Aufgeschreckt durch den dramatischen Atomunfall in Japan haben viele verantwortungsvolle Regierungen angekündigt, ihre bestehenden Atomkraftwerke einem neuerlichen Sicherheitscheck zu unterziehen und ihre Einstellung zur Atomkraft generell zu überdenken.


Doch Vorkommnisse wie der Unfall in Japan können die „zukunftsorientierte“ türkische Regierung nicht von ihren Plänen abbringen.
Bereits im November 2007 hatte der türkische Staatspräsident ein Gesetz unterzeichnet, das die Bedingungen für den Bau und den Betrieb von Atomkraftwerken in der Türkei sowie den Verkauf der erzeugten Energie regelt.

VON DREI GEPLANTEN AKWS LIEGEN ZWEI IN ERDBEBEN GEFÄHRDETEN GEBIETEN

Zu diesem Zeitpunkt war geplant, bis 2015 die drei Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 5.000 Megawatt zu bauen. Von zwei dieser geplanten Atomkraftwerke sind die Standorte schon lange bekannt. Und diese liegen - soll man sich wundern oder den Kopf schütteln? - in Erdbeben gefährdeten Gebieten. Doch solches kann Erdogan und seine Gefolgsleute nicht daran hindern, unbeirrt an den Plänen festzuhalten. Und Argumente sind wirklich nicht von der Hand zu weisen! Erstens seien diese Gebiete in nicht wirklich Erdbeben gefährdet, zweitens gebe es in diesen Gebieten keine Tsunamis und drittens werde man natürlich nach neuesten Sicherheitsstandards bauen.

Den Termin für die Fertigstellung hat man zwar mittlerweile revidieren müssen, doch Nägel mit Köpfen hatte die Regierung bereits im August 2009 gemacht. Stolz verkündete der russische Präsident Putin seinerzeit, dass Russland zusammen mit einem türkischen Partner die Ausschreibung für den Bau von vier Reaktorblöcken für das Atomkraftwerk in Akkuyu gewonnen hatte. Rund 350 Kilometer östlich der Touristenmetropole Antalya und damit weit ab von den im Nordwesten der Türkei gelegenen Industrieregionen, die einen besonders hohen Energieverbrauch haben. Die etwa 15,5 Milliarden Euro teure Anlage soll bis 2020 fertig gestellt sein.

Ob der Termin tatsächlich eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten. Denn im Jahr 2000 waren die Pläne für alle AKWs in Akkuyu ad acta gelegt worden, nachdem es massive Proteste von der Bevölkerung gegeben hatte. Doch 2000 ist nicht 2011 und die AKP-Regierung hat mehr als einmal deutlich gemacht, was sie von Bürgerprotesten hält. Erdogans Einstellung zu Andersdenkenden ist mittlerweile hinreichend bekannt: Wer eine andere Meinung hat als er selbst, hat keine Ahnung. Das demonstrierte er schon mehrfach im eigenen Land, schreckt aber auch nicht davor zurück, dies auf der internationalen Bühne immer wieder kund zu tun.

2.000 STAUDÄMME UND 1.738 WASSERKRAFTWERKE

Ein anders Projekt, das zwar nicht die potenziellen Gefahren von Atomkraftwerken aufweist, dafür aber bezüglich der Auswirkungen auf die Umfeld unkalkulierbar ist, betrifft Staudämme und Wasserkraftwerke. Dabei denken wir nicht nur an den Ilisu-Staudamm und Hasenkeyf, sondern an ein flächendeckendes Projekt von unvorstellbaren Ausmaßen, das nur mit dem Begriff Gigantomanie zutreffend gekennzeichnet werden kann. Insgesamt 2.000 Staudämme und 1.738 Wasserkraftwerke sollen bis zum Jahr 2023 die gesamte Türkei überziehen. Auch hier formiert sich mittlerweile nationaler Widerstand. Wird er mehr Erfolg haben? Zweifel sind angebracht!

GIBT ES ALTERNATIVEN?

Es ist keine Frage, dass der Energiebedarf in den nächsten Jahren in der Türkei deutlich wachsen wird. So prognostizierte die Internationale Atomenergiebehörde schon vor einigen Jahren eine Verdoppelung des Stromverbrauchs innerhalb einer Dekade. So kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Türkei neue Kraftwerke wird bauen müssen.
Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Fachleute weisen schon lange darauf hin, dass die Verluste im türkischen Energieversorgungsnetz extrem sind, oder es deshalb zwingend notwendig sei, an dieser Stelle zu investieren.
Zudem sollte auch überlegt werden, den steigenden Energiebedarf in der Türkei dadurch zu drosseln, dass man verstärkt energiesparende Technologien einsetzt. Schon vor vielen Jahren gab es in Deutschland einen Werbespruch: die beste Energiequelle ist Energie Sparen.

Der vollständige Beitrag steht ab Samstag 23. April 2011 hier zur Verfügung:

www.atr-zeitung.com/aktan/index.php
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 531695 • Views: 167

Diese Meldung 110421 – Türkei – Aktan fragt: 3 AKW und 1.738 Wasserkraftwerke - Größenwahn oder Notwendigkeit? bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung 110421 – Türkei – Aktan fragt: 3 AKW und 1.738 Wasserkraftwerke - Größenwahn oder Notwendigkeit? teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Aktuelle Türkei Rundschau ATR


Das könnte Sie auch interessieren:

Aquila HydropowerINVEST IV erhält A
Aquila HydropowerINVEST IV erhält A
Der Fonds investiert mittelbar in fünf Wasserkraftwerke in der Ostürkei. Diese wurden bereits letztes Jahr fertiggestellt. Bereits nach 10 Jahren ist erstmals ein Verkauf möglich. Die Fondsgesellschaft investiert über eine Investitionsgesellschaft in fünf Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 25 MW. Diesen sollen mit in Kraft treten des Kaufvertrages …
Aquila HydropowerINVEST IV erhält A
Aquila HydropowerINVEST IV erhält A
Der Fonds investiert mittelbar in fünf Wasserkraftwerke in der Ostürkei. Diese wurden bereits letztes Jahr fertiggestellt. Bereits nach 10 Jahren ist erstmals ein Verkauf möglich. Die Fondsgesellschaft investiert über eine Investitionsgesellschaft in fünf Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 25 MW. Diesen sollen mit in Kraft treten des Kaufvertrages …
Türkischer Staatspräsident unterstützt Erdogans Expansionspolitik
Türkei – Staatspräsident Gül nennt Deutsche undankbar gegenüber Türken – Stimmt das?
… ausgetauscht haben. Zu einer Annäherung der Standpunkte ist dabei aber nicht gekommen. Gerade vor den aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und der zunehmenden Konfrontation zwischen der Türkei und Israel hatte man damit auch kaum rechnen können. Wenden wir uns deshalb einer Begleiterscheinung im Vorfeld des Gül-Besuches zu, die einmal mehr unsere besondere …
www.raus-aus-euratom.at
atomstopp an Außenminister Spindelegger - Bei Prag-Besuch Sicherheitsmängel im AKW Temelin offensiv ansprechen
… Gerichtshofes zu fügen bereit ist! Die österreichische Bundesregierung wird deshalb wörtlich aufgefordert, "ihre Bemühungen, die tschechische Regierung von der Notwendigkeit der Anerkennung der völkerrechtlichen Verbindlichkeit der "Vereinbarung von Brüssel" zu überzeugen, energisch fortzusetzen." "Wir erwarten uns von Außenminister Spindelegger, dass …
Aktuelle und kritische Analysen zur Türkei gibt es ab sofortbei AkTAN - einem neuen Produkt der Aktuellen Türkei Rundschau
Türkei: Ab sofort aktuelle Analysen zur Türkei in «AkTAn»
… und Täuschungsmanövern. so wie es in das in Kürze erscheinende Buch: "Erdogan - ein Meister der Täuschung" offen legt. Fuß ist überzeugt, dass sich daraus die Notwendigkeit ableitet, die Bürgerinnen und Bürger in Europa nicht nur mit Nachrichten aus und über die Türkei zu informieren. „Die aktuellen Nachrichten müssen kommentiert, miteinander verknüpft …
Wieder einmal sind in der Türkei Natur und Umwelt Nebensache (Bild:  Wikipedia; Alexander Busch)
Türkei: Naturschutzgebiet soll Luxustourismus geopfert werden
… viele Politiker, Beamte und Investoren Fremdwörter. So berichtete das Monatsmagazin Aktuellen Türkei Analyse (AkTAn) in seiner Ausgabe vom 23. April 2011 unter der Überschrift „3 AKW, 1738 Wasserkraftwerke und 2000 Staudämme“ über mehrere türkische Projekte, bei denen Natur und Umwelt in der Türkei mit Füßen getreten werden. Doch nicht nur das. Auch aus …
In keinem Land der EU gibt es eine so hohe Sperrklausel  wie in der Türkei - und diese verzerrt den Wählerwillen
Türkei: 10-prozentige Sperrklausel verfälscht den Wählerwillen
… SPERRKLAUSEL AB Bei seinem Auftritt vor dem Europäischen Parlament am Mittwoch dieser Woche (13.04.2011) hat Erdogan erneut eine Reduzierung der allein in der Türkei geltenden 10-prozentigen Sperrklausel bei Parlamentswahlen abgelehnt. Angesprochen auf die Frage, inwieweit sich diese Sperrklausel mit der Demokratie vereinbaren lasse, antwortete Erdogan: …
Titelseite der AkTAn Ausgabe 2011-02
Türkei - Richterin prangert skandalöse Zustände an
In einer Sonderausgabe beschäftigt sich AkTAn – der Newsletter mit aktuellen Türkei-Analysen – mit dem Rücktritt einer türkischen Richterin. Mehrere Zeitungen aus Deutschland (z.B. Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Österreich (Die Presse) haben in den letzten Tagen über eine „Oberste türkische Richterin" aus Ankara berichtet, die im März dieses Jahres …
Türkischer Energiesektor zieht deutsche Investoren an
… staatlicherseits zu erzeugen, während 70% auf dem freien Markt produziert werden sollen, so Türk: “Der türkische Staat beabsichtigt, die 18 thermischen Kraftwerke und 52 Wasserkraftwerke in der Türkei mit einer Gesamtleistung von 16 Gigawatt zu privatisieren. Der Staat fördert beispielsweise Investitionen in erneuerbare Energien, die im Agrarsektor genutzt …
Voith erhält Auftrag für Wasserkraftwerk in der Türkei
Voith erhält Auftrag für Wasserkraftwerk in der Türkei
Voith hat einen bedeutenden Auftrag zur Ausrüstung des neuen Wasserkraftwerkes Upper Kaleköy in der Türkei erhalten. Das Unternehmen liefert drei Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 202 MW und die zugehörige Ausrüstung. Das Projekt im Auftrag des Energieunternehmens Kalehan Enerji wird in einem Konsortium realisiert, das Auftragsvolumen für Voith …

Sie lesen gerade: 110421 – Türkei – Aktan fragt: 3 AKW und 1.738 Wasserkraftwerke - Größenwahn oder Notwendigkeit?