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Warum wir besser in Nevada wären

Eine Ansichtssache von Dr. Fritz Binder-Krieglstein

In München steht ein Hofbräuhaus, in Wien ein frisch renovierter Narrenturm, nämlich die Zentrale der WKO in der Wiedner Hauptstraße, im 4. Wiener Gemeindebezirk. Diesen Schluss legt jedenfalls die jüngste Aktivität der AWO, der Außenwirtschaft Österreich, nahe, die in einem der vielen Stockwerke residiert. In höchsten Tönen lobt man die allerbesten Bedingungen für österreichische Unternehmen der erneuerbaren Energien-Branche, die sich im US-Bundesstatt Nevada böten. Sie sind tatsächlich eldoradisch, verdeutlicht folgender Textausschnitt: ‘Bis 2015 soll der Anteil an erneuerbaren Energien in Nevada, das über enorme Ressourcen an Solarenergie, Geothermie und Wind verfügt, bei 20% liegen. Thaler (Anmerkung: Österreichischer Außenhandelsdelegierter): "Nevada hat schon jetzt den höchsten Konsum an Solarenergie und Geothermie pro Kopf in den USA und ist mit 300 Sonnentagen einer der besten Standorte für Solaranlagen in den USA. Um die Windenergieentwicklung voranzutreiben, soll bis 2025 ein Viertel der Energie aus Windanlagen gewonnen werden.’


Einige Stockwerke von der AWO entfernt jedoch, in anderen Abteilungen, werden seit Jahr und Tag gegen bessere Rahmenbedingungen für heimischen Ökostrom aus Österreich schwerste Geschütze aufgefahren. Mehrere hundert Megawatt an Windenergie-, Photovoltaikleistung stehen in der Warteschlange, um endlich mehr Ökostrom produzieren zu ‘dürfen’. Aber gerade hier in einer dazu wesentlichen Abteilung der WKO, rührt sich nichts.

Offensichtlicher kann nicht zum Ausdruck gebracht werden, wie sehr die erneuerbaren Energien die energiemonopolitischen Kreise im Alpenreich stören und gerade deswegen immer verzweifelter und absurder bekämpft werden. Die WKO, ihre Position ist verfassungsrechtlich abgesichert, ist so gütig, die heimischen Energiewende-Firmen noch in Österreich zu beherbergen. Geschäfte sollen sie jedoch gefälligst im Ausland machen – wo kämen wir sonst hin!

Nach Nevada,

meint Ihr

Fritz Binder-Krieglstein

GastautorIn: Dr. Fritz Binder-Krieglstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / stevanov /