© Wolfgang J.Pucher
© Wolfgang J.Pucher

Afrika im Blickpunkt- Erneuerbare Energien im Zentrum

Neues aus Teneriffa -Erneuerbare Energie und mehr auf dem Vormarsch

© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es
© ITER.es

Vor kurzem fand erstmals außerhalb der USA in Teneriffa die Tagung ‘ Doing Business with Afrika’ statt, veranstaltet vom CCA Corporate Council of Africa statt. Von den internationalen Vortragenden wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass Afrika nicht nur ein Potential zur Solarenergienutzung, sondern in manchen Regionen auch ein nicht zu unterschätzendes Potential an riesigen Flächen zur Nutzung von Biomasse hat.

Der Präsident der Afrika, USA und Europa verbindet, ist Ricardo Melchior Navarro, der Präsident der Inselergierung von Teneriffa. Als Visionär, der gleichzeitig Realist ist, hat er schon vor Jahren mit dem damaligen amerikanischen Präsidenten Geschäftsbeziehungen gestartet, die jetzt zum tragen kommen sollen.

Die besondere Lage der 7 Kanarischen Inseln ( ca. 2,1 Mio Einwohner und 12 Mio Touristen) mitten im Atlantik, 100 Km vor Afrikas Küsten und am Weg nach Nord –und Südamerika ist dabei ein großer Vorteil. Die Inseln sind die westlichste Grenze der Europäischen Union, und können so für viele Firmen ein Sprungbrett zu den anderen Kontinenten sein. Nicht nur speziell im Umweltbereich auch für Handel, EDV, Beratungsunternehmungen usw. sind die sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen der EU hier eine Sicherheit.

Die fachlich sehr gut ausgebildeten und jungen Absolventen der ältesten Universität der Insel in La Laguna ( neben der Hauptstadt Santa Cruz im Norden) bieten den Firmen, die sich hier ansiedeln wollen, zusätzlich ein Potential an Arbeitskräften.

Die steuerbegünstigten Zonen auf den Kanaren ( ZEC), besonders der Süden von Teneriffa in der Gemeinde Granadillia, wo der neue Handelshafen im Entstehen ist, bieten europäischen und amerikanischen Firmen einen Standort ähnlich dem ‘Silicon Valley’ in den USA.

Ein Insel-Präsident mit Visionen

Den europäischen Regierungen und Unternehmern, aber auch der Bevölkerung, muss erst schrittweise bewusst werden, dass der langjährige Präsident Dipl. Ing. Ricardo Melchior Navarro, der Maschinenbauer studiert hat, bereits vor vielen Jahren visionäre politische Pläne entwickelt hat und diese Schritt für Schritt erfolgreich vor Ort umsetzt. Die windige Südostküste ist ideal dazu geeignet, den Wind einzufangen und in Strom umzuwandeln.
Das ITER, das Instituto Technologia Renovable, mit seinem Windpark ist zu einem Ort geworden, an dem sich Wissenschaftler aus aller Welt zum Erfahrungsaustausch über erneuerbare Energien treffen. Mit Unterstützung der Inselregierung entstanden hier insgesamt drei Windparks. Was einst ein Pilotprojekt war, ist in der Zwischenzeit ein kanarisches Vorzeigeobjekt geworden. 35 Gigawatt Energie werden hier erzeugt und in das Netz eingespeist. 39.200 Tonnen Kohlendioxid werden eingespart, eine Erweiterung des Windparks ist bereits geplant, gleichzeitig wird vor Ort im Bereich der Wellenenergie geforscht, auch hier könnte in Zukunft eine Vorreiterrolle für Teneriffa enstehen. Es ist nicht nur Forschung: Interessierte Besucher und Besucherinnen können unterschiedliche Modelle für Wasser- und Windenergienutzung im Kleinformat im Rahmen einer interessanten Ausstellung selbst entdecken.

Das ITER bietet dem Gast außerdem die Möglichkeit, CO2-neutrale Ferienhäuser zu mieten, die selbst Energie erzeugen, ohne die Umwelt zu belasten. Die 25 Casas Bioclimatica am Fuße des Montana Pelada, die auch mit ihrer unterschiedlichen Architektur überzeugen, entstanden aufgrund eines wissenschaftlichen Projekts: möglichst energieeffiziente Wohngebäude zu schaffen, die ihre Elektrizität selbst gewinnen, und zwar durch Solar- und/oder Windenergie, das war das Ziel. Das ITER hat 1995 dazu einen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben. Mehr als 400 Architekten aus 38 Ländern reichten dazu Vorschläge ein- 25 davon wurden ausgewählt. 1998 startet man mit den ersten Häusern, nach und nach werden es immer mehr. Dass diese Gebäude, von denen keines dem anderen gleicht, einmal Ferienunterkünfte sein werden, war damals weder von den Mitarbeitern des Forschungsinstituts noch von den Architekten geplant. Ursprünglich waren sie für die Wissenschaftler gedacht, doch so viele Gebäude brauchten diese nicht. Die Häuser müssen aber bewohnt sein, um ihr Funktionalität auch wissenschaftlich zu überprüfen. Da das Projekt über zehn Millionen Euro gekostet hat, war die Entscheidung, die Häuser an Gäste zu vermieten und damit Einnahmen zu lukrieren, bald gefallen. Ende des Vorjahres kamen die ersten Gäste. - Ein empfehlenswerter Ort um Urlaub zu machen,

Was noch für Teneriffa spricht

Ein ‘DATENHIGHWAY’ mit dem Glasfaserkabel von den USA nach Teneriffa und weiter nach Afrika und nach Europas Festland gehen, wurde errichtet. Bei ITER, dem Kompetenzzentrum für Photovoltaik, Solar, Wind und Hydroenergie wurde in nur einem Jahr Bauzeit das Datencenter D-ALIX mit einer 400 KW Photovoltaikanlage ( Erweiterung auf 2 MW) errichtet. Die Sonne dient hier als Energielieferant für die Server die hier installiert wurden bzw. noch errichtet werden. So soll eine schnelle Datenverbindung zwischen den Kontinenten USA – Afrika - EU, sowie eine Datenspeicherung möglich gemacht werden.

Für international tätige Firmen die sich hier in der steuerbegünstigten Zone ZEC mit nur 4% Körperschaftssteuer ansiedeln wollen, sind damit beste Voraussetzungen mit den gleichzeitig geltenden sozialen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen der EU, geschaffen.

Der internationale Kongress ‘ Doing Business with Afrika’ den der Insel Präsident Ricardo Melchior Navarro erstmals auf neutralem Boden auf Teneriffa bringen konnte, war ein Höhepunkt der langjährigen Vorbereitungen. Amerikanische Investoren (CCA finanzieren 85% der Aktivitäten in Afrika) und Firmenvertreter aus Europa konnten dabei politische Vertreter aus Afrika im wunderschönen Ambiente des ‘Grand Hotel Bahia del Duque’ in Costa Adeje persönlich kennen lernen, und so ersten Kontakte knüpfen um vielleicht künftige Geschäftsverbindungen anzubahnen. Wie von mehreren Teilnehmer zu erfahren war, war die ‘International Partnership Conference in Tenerife’ für alle Beteiligten ein großer Erfolg.

SOFITESA, die Förderungs-und Investitionsgesellschaft Teneriffas


1999 wurde SOFITESA, die Förderungs-und Investitionsgesellschaft Teneriffas gegründet, mit dem Ziel, Teneriffa nicht nur als Urlauberparadies so wie es viele Mitteleuropäe im Winter kennen, sondern l auch in wirtschaftlicher Hinsicht und für Handelsbeziehungen mit den USA und Afrika bekannt zu machen. So organisiert SOFITESA Besuche von potentiellen Investoren, versorgt die Unternehmungen mit Information und grundlegender Beratung, die sowohl den Bau von Gebäuden als auch Projektanalyse -und förderung betreffen. Damit ist eine professionelle Anlaufstelle in Teneriffa für Betriebsansiedlungen errichtet worden- und "Grüne" Technologien sind besonders willkommen.


Bild 1: Wolfgang J- Pucher und Präsident Ricardo Melchior Navarro
Weitere Bilder: Iter- Instituto Technologia Renovable sowie einige der Casas Bioclimatica


Wolfgang J. Pucher, Pressefotograf & Umweltjournalist, lebte vor 15 Jahren längere Zeit auf der Insel und hat sie 2011 wieder besucht

GastautorIn: Wolfgang J. Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /