© Thomas Stephan
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Die RÜckkehr der Wildkatze

Informationen aus erster Hand

Hardegg - Nach über fünfzig Jahren Abwesenheit durchstreift die Wildkatze wieder unsere Wälder. Einen ersten Hinweis gab es bereits 2003 bei Bad Großpertholz im oberen Waldviertel. Im Nationalpark Thayatal konnten im Rahmen eines Forschungsprojektes seit 2007 regelmäßig mehrere Wildkatzen nachgewiesen werden. Bei einer Informationsveranstaltung in der Fachschule Edelhof in Zwettl informieren nun die Mitarbeiter des Nationalparks über die aktuelle Situation der Wildkatze und das Forschungsprojekt im Thayatal.

Am 11. Mai, um 19.00 Uhr haben Jäger und andere Interessierte die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die Situation der Wildkatze zu informieren. In einem einstündigen Informationsvortrag werden Wildkatzen-Experten aus dem Nationalpark Thayatal die Biologie, Forschungsmethodik und das weitere Vorkommen in Österreich vorstellen. Ein Schwerpunkt liegt bei der sogenannten Lockstock-Methode, bei der mittels mit Baldrian präparierter Holzpflöcke Haarproben für den genetischen Nachweis gesammelt werden. Im Anschluss an die Präsentation werden Fragen beantwortet und es gibt ausreichend Zeit zur Diskussion.

Da das Vorkommen der Wildkatze auf Wälder beschränkt ist, wird diese auch als ‘Waldkatze’ bezeichnet. Offene Landschaften, also klassische Niederwildreviere, meidet die Wildkatze. Ihre Nahrung besteht zu 90 % aus Kleinsäugern, also Mäuse und Spitzmäuse. Früher waren diese Fakten weniger bekannt, die Wildkatze wurde in Österreich gnadenlos bejagt.

Heute gibt es im Rahmen der Plattform Wildkatze eine enge Zusammenarbeit zwischen österreichischer Jägerschaft und anderen Organisationen, mit dem Ziel, die Wildkatze in Österreich wieder heimisch zu machen. So wurde zum Beispiel eine Wildkatzen-Meldestelle eingerichtet, bei der Sichtungen bekannt gegeben werden können. In den Jagdzeitungen wurden die Jäger aufgerufen, auf Wildkatzen zu achten und entsprechende Wahrnehmungen weiter zu leiten.

Die Wildkatze ist auch ein Leittier, wenn es darum geht, Wälder mit einander zu vernetzen. In den letzten Jahren hat man erkannt, dass für die Aufrechterhaltung gesunder Wildpopulationen der Austausch mit benachbarten Populationen eine hohe Bedeutung zukommt. In Deutschland werden nun sogar neue Waldkorridore gepflanzt, damit sich Wildkatze und Rothirsch wieder unbegrenzt ausbreiten können.

www.wildkatze-in-oesterreich.at

GastautorIn: Birgit Gruber für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /