© Architekturbüro1
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Spatenstich für ein Linzer Vorzeige-Passivhaus

Weltweit erstes Passivhaus- Universitätsgebäude entsteht in Linz

Linz- Eine Passivhausfabrik hat Oberösterreich mit dem Xolar Firmengebäude schon,nun folgt die wahrscheinlich weltweit erste Passivhausuniversität. Der 4. Mai 2011 war für die Anton Bruckner Privatuniversität ein zukunftsweisender Tag, ist man in Linz erfreut.

Mit dem Spatenstich erfolgt der offizielle Startschuss für die Bauarbeiten. Auf den ehemaligen Hagengründen am Fuße des Pöstlingbergs in Linz‐Urfahr errichtet das Land Oberösterreich ein neues Universitätsgebäude für die Anton Bruckner Privatuniversität. Die Baugenehmigung durch das Magistrat der Stadt Linz wurde im Februar 2011 erteilt, die erste Phase erfolgt mit Erdarbeiten bis ca. Mitte August, danach beginnt der Rohbau, der Ende 2012 fertig gestellt sein soll.Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für 2014 geplant. Etwa 850 Studierende und 220 Lehrende sollen dann in den innovativen Neubau übersiedeln.

Der vom Linzer Architekturbüro "Architekturbuero 1" geplante Neubau auf den
Hagengründen in Linz-Urfahr umfasst 8.600 m² Nettonutzfläche. Das neue Gebäude wird durch eine Tochtergesellschaft der Landes-Immobilien GmbH (LIG)
errichtet, die Gesamtkoordination des Projektes liegt in den Händen von Universitätsdirektorin Mag. Brigitte Mössenböck.

Geplant wurde das Gebäude von Architekturbüro 1, das den 1. Preis bei einem
anonymen EU-weit offenem Wettbewerb für den Neubau der Anton Bruckner Privatuniversität Linz gewonnen hat.

RAUMPLANUNG

Die Anton Bruckner Privatuniversität wird mit dem Neubau hervorragende
Rahmenbedingungen für den Studienbetrieb erhalten. Errichtet werden an die 100 Unterrichts- und Vortragsräume und sechs Ensemblezimmer. Zehn Unterrichtssäle werden zur Verfügung stehen: drei Säle für Schauspielunterricht, vier Säle für Unterricht im zeitgenössischen Tanz sowie drei weitere Säle für Elementare Musikpädagogik.

Die Tiefgarage wird Platz für 132 Fahrzeuge bieten.

Für die zahlreichen öffentlich zugänglichen Veranstaltungen der Anton Bruckner
Privatuniversität sind vier Veranstaltungssäle vorgesehen: ein großer Konzertsaal, ein Orgelsaal, ein Kammermusiksaal und ein Studio für Produktionen aus den Sparten Schauspiel und Tanz. Der große Saal wird 325 Plätze, die drei kleineren Säle werden zwischen 70 und 140 Plätze bieten. Auch eine Bühne im Freien ist vorgesehen.

Das Gebäude besticht durch seine Erscheinung als abstrakte Skulptur im Park. Es ist vielschichtig mit der Umgebung verwoben. Der Park wird in das neue
Gebäude geholt, umgekehrt kann die Musik über eine Freitreppe in den Park strömen. Die Gebäudeform und eine serielle Lamellenfassade wecken Assoziationen an Musikinstrumente. Das Gebäude legt sich mit der Hagenstraße in die Kurve und lässt im Süden dem Park Raum.

Durch das Gebäude zieht ein mehrgeschossiger Luftraum – ‘Der Linzfluss’. Er fließt vom Haupteingang Richtung Park und weiter zur Stadt. Er verbindet Pöstlingbergkirche, Bauplatzund die Stadt Linz. Auf lichtdurchflutete Räume wird großer Wert gelegt.


BAULICHE BESONDERHEITEN


Das neue Gebäude wird höchsten Anforderungen an Akustik und Schalldämmung gerecht.Die verschiedenen Übungs- Unterrichts- und Veranstaltungsräume werden akustisch bestmöglich optimiert. Dem Schallschutz wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet, um gegenseitige Störung der verschiedenen Nutzungen auszuschließen. Als Passivhaus mit einem hohen Grad an Tageslichtnutzung ausgeführt, werden die Kosten für den laufenden
Betrieb reduziert.

FINANZIERUNGSRAHMEN

Die Errichtungskosten des Neubaus belaufen sich auf rd. 34,3 Millionen Euro. Hinzu kommen Mehrkosten durch die Passivhausbauweise in Höhe von 2,9 Millionen Euro und Kosten für spezifische licht- ton- und bühnentechnische Ausstattung in Höhe von 5,6 Millionen Euro. Die Gesamtbausumme beläuft sich daher auf 42,9 Millionen Euro (Schätzgenauigkeit + /-15 %, Preisbasis August 2009).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /