© Rolf Handke pixelio.de
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Umweltbundesamt baut Emissionskontrolle in der Türkei auf

Ende April gab die EU-Kommission Grünes Licht für ein weiteres Projekt des Umweltbundesamt in der Türkei

Zur Verbesserung der Umweltsituation wird in den nächsten zwei Jahren an der nationalen Umsetzung einer EU-Richtlinie für Luftemissionen gearbeitet. Das Know-how für die Implementierung der NEC-Richtlinie (National Emission Ceilings) kommt aus dem Umweltbundesamt, das gemeinsam mit einem finnischen Partner für den Kompetenzaufbau im türkischen Umweltministerium sorgt. "Das ist schon unser fünfter Einsatz am Bosporus," betont Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. "Jedes Projekt für sich ist eine neue Herausforderung, bei der Know-how, Flexibilität, interkulturelle Kompetenz und persönliches Engagement gefragt sind. Und in jedem Projekt lernen wir auch von unserem Gegenüber."

NEC: Emissionshöchstmengen für Luftschadstoffe

Die europäische NEC-Richtlinie regelt nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe. Ziel ist, die Emissionen von versauernden und eutrophierenden Luftschadstoffen sowie von Ozonvorläufersubstanzen zu begrenzen, um die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen. In der NEC-Richtlinie werden Emissionshöchstmengen für die Luftschadstoffe Stickstoffoxid (NOx), flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC), Schwefeldioxid (SO2) und Ammoniak (NH3) festgelegt, die ab einem bestimmten Zeitpunkt - für die EU Mitgliedstaaten ist es das Jahr 2010 - nicht mehr überschritten werden dürfen.

Wissenstransfer zur Erstellung eines Maßnahmenplans

Eckpunkt des Engagements in der Türkei ist es, MitarbeiterInnen des türkischen Umweltministeriums in der Erstellung der Luftschadstoffinventur gemäß internationaler Regeln zu schulen und bei der Erarbeitung von Emissionsszenarien zu unterstützen. Sind die aktuellen Hauptverursacher der Luftverschmutzung und die zu erwartende Entwicklung bis 2020 bekannt, werden gemeinsam Maßnahmen und Aktionspläne erarbeitet. Das Projekt ist bis Mai 2013 anberaumt.

Perspektiven für Südosteuropa und mehr: 94 Projekte, 23 Länder

Das Umweltbundesamt ist die führende österreichische ExpertInneneinrichtung für alle Umweltthemen und -medien und mit insgesamt 94 Einzelprojekten in 23 Ländern in Ost-, Südosteuropa und in den Mittelmeer-Staaten bewährter Projektpartner. Die MitarbeiterInnen arbeiten in den Geschäftsfeldern Wirtschaft & Wirkung, Stoffe & Analysen, Lebensraum & Nutzung, Daten & Diagnosen und IT Lösungen & Services. In diesen fünf Programmen entwickeln sie Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft in Österreich und Europa. International ist das Umweltbundesamt als Partner und Berater internationaler Organisationen tätig. Durch Länderpartnerschaften - so genannte Twinnings - unterstützt das Umweltbundesamt seit 1999 die mittel- und südosteuropäischen Behörden in wesentlichen Umweltfragen beim Aufbau der Verwaltung und bei der Umsetzung des EU-Rechts; die finanziellen Mittel dafür kommen von der EU.

www.umweltbundesamt.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /