Rückgang der Treibhausgasemissionen 2006

11 Mio Tonnen bis zum Kyoto-Ziel

Auf Basis der Ergebnisse der jährlichenösterreichischen Luftschadstoffinventur verzeichnet das Umweltbundesamt im Jahr 2006 einen Rückgang der Treibhausgasemissionen: Die Gesamtmenge liegt im Jahr 2006 bei 91,1 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. Dies entspricht einer Emissionsreduktion von 2,2 Mio Tonnen oder 2,3 % gegenüber 2005. Ausgehend von der aktuellen Inventur ergibt sich mit den Effekten aus den flexiblen Mechanismen wie dem JI/CDM-Programm und dem Emissionshandel, und aus der Kohlenstoffbilanz des Waldes damit eine Abweichung von 11 Mio Tonnen zum Kyoto-Ziel. "Die österreichische Treibhausgasbilanz zeigt einmal mehr, dass Maßnahmen - wie zum Beispiel die Biokraftstoff-Beimischung - wirken," zeigt sich Umweltminister Josef Pröll über den Rückgang erfreut. "Der weitere Reduktionsbedarf bis zum Kyoto-Ziel ist aber auch ein klarer Handlungsauftrag für alle Zuständigen gemeinsam die Maßnahmen der Klimastrategie umgehend vollständig umzusetzen."

Im Sektor Verkehr, in dem seit 1990 eine Zunahme der Treibhausgasemissionen von fast 83 % verzeichnet wird, ist der Treibhausgasausstoß im Jahr 2006 im Vergleich zu 2005 um 1,2 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente gesunken. Einerseits wurden insgesamt 2 % weniger Kraftstoffe verkauft (ca. 0,3 Mio Tonnen), andererseits zeigt sich ein Minderungseffekt von 0,9 Mio Tonnen durch die Beimischung von Biokraftstoffen. Deutlich zeigt sich im Vergleich zum Jahr 2005 auch eine Emissionsreduktion im Sektor Raumwärme. Zurückzuführen ist der Rückgang von 0,7 Mio Tonnen hauptsächlich auf einen wetterbedingten Rückgang der Heizgradtage im Jahr 2006. Insgesamt sind die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor seit 1990 um ca. 6 % gesunken.

Sektoren im Emissionshandel

Im Vergleich zu 1990 verzeichnet das Umweltbundesamt eine Steigerung der Treibhausgasemissionen von 14 % für den Sektor Industrie und 12 % für den Sektor Energieaufbringung. Die Emissionsreduktion von 0,7 Mio Tonnen im Sektor Energieaufbringung gegenüber 2005 resultiert vor allem aus der sinkenden Inlandsproduktion von Strom. Im Sektor Industrie hingegen ergibt sich durch die gesteigerte Produktion eine Steigerung von 0,2 Mio Tonnen im selben Zeitraum. Seit 2005 unterliegt ein Großteil der Anlagen dieser Sektoren dem Emissionshandel und sind somit für die Kyoto-Periode gedeckelt.

Abfallwirtschaft, Landwirtschaft und F-Gase

Seit 1990 rückläufig (ca. minus 40 %) entwickeln sich die Treibhausgasemissionen im Sektor Abfallwirtschaft. Die Emissionsreduktion um 0,1 Mio Tonnen CO2-Äquivalente gegenüber 2005 ist auf die abnehmende Deponierung von unbehandeltem Abfall zurückzuführen. Die Treibhausgasemissionen aus dem Sektor Landwirtschaft blieben 2006 mit 7,9 Mio Tonnen weitgehend konstant. Gegenüber 1990 verzeichnet das Umweltbundesamt in diesem Sektor einen Emissionsrückgang von ca. 14 %. Im Jahr 2006 wurden in Österreich um 0,2 Mio Tonnen mehr Fluorierte Gase ausgestoßen. Seit 1990 sind diese Emissionen um ca. 8 % gestiegen.

Österreichisches Kyoto-Ziel fixiert

Im Jahr 2007 wurde das österreichische Kyoto-Ziel - minus 13 % im Zeitraum 2008-2012 gegenüber 1990 - im Zuge des jährlichen Reviewverfahrens durch das Klimasekretariat der Vereinten Nationen konkretisiert: Für die gesamte Zielperiode stehen 344 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente zur Verfügung, dies sind 68,8 Millionen Tonnen pro Jahr.

Die hier dargestellte Entwicklung der Treibhausgase in Österreich folgt in der Einteilung den Sektoren der Klimastrategie 2007. Der vorliegende Bericht "Austria’s Annual Greenhouse Gas Inventory 1990-2006" folgt in Format und Inhalt den verbindlichen Anforderungen des Treibhausgas-Überwachungssystems 280/2004/EG1 der EU zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls.

Quelle: Umweltbundesamt



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /