© Raiffeisenleasing Willi Denk
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klima:aktiv mobil schafft Arbeitsplätze und bringt Vorteile

200 Betriebe und Gemeinden diskutieren bei der klima:aktiv mobil Netzwerk-Konferenz die Zukunft der Mobilität in Österreich

Umweltminister Niki Berlakovich hat zur klima:aktiv mobil Netzwerk-Konferenz in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien eingeladen. Dabei geht es darum, welchen Beitrag Unternehmen, Städte, Gemeinden und Regionen zum Umwelt- und Klimaschutz leisten können. Unter dem Motto "Punkt für Punkt zum Klimaziel" diskutierte Umweltminister Berlakovich mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die Zukunft der Mobilität, die Stärkung der Wirtschaft sowie Klima- und Umweltschutz. Zentrale Themen der Konferenz sind erfolgreiche Mobilitätsprojekte, neue Ausbildungsprogramme, green jobs und Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten. Mehr als 200 VertreterInnen von Betrieben, Städten, Gemeinden, Regionen und Vereinen nutzten die Möglichkeit, ihre umgesetzten und geplanten Mobilitätsprojekte zu präsentieren, sich auszutauschen und sich über die vielfältigen Maßnahmen und Förderungen des Lebensministeriums zu informieren. "Zum Umwelt- und Klimaschutz kann jeder beitragen. Mit alternativen Antrieben und klimafreundlicher Mobilität setzen wir einen wichtigen Akzent zur Erreichung der Klimaziele, schaffen und sichern green jobs und machen einen Schritt weiter in Richtung Energieautarkie. Mit dem Masterplan green jobs sollen bis 2020 100.000 neue Arbeitsplätze in Österreich entstehen, 15.000 davon in der Mobilität. Mit unserem klima:aktiv mobil Programm unterstützen wir einerseits Betriebe und Gemeinden bei der Umsetzung ihrer ehrgeizigen Verkehrsprojekte und andererseits entstehen dadurch wiederum neue Jobs und Ausbildungen im Umweltbereich", betonte Umweltminister Niki Berlakovich bei der Eröffnung der Konferenz.

Stärkung der Wirtschaft durch umweltfreundliche Mobilität

Klima- und Umweltschutz sind kein Widerspruch, darüber waren sich Umweltminister Niki Berlakovich, WKO-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser, AMS-Vorstand Johannes Kopf, Meinungsforscherin Sophie Karmasin, Gemeindebundpräsident Helmut Mödelhammer und Fuhrparklogistikexperte Max Schachinger beim Entscheidungsträgerdialog einig. "Der Umweltbereich ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, der wie kein anderer Sektor erhebliche Wachstumspotentiale aufweist. Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Umwelttechnologien, alternative Antriebe, Elektromobilität, Mobilitätsmanagement, innovative intermodale Verkehrsangebote, nachhaltiger Qualitätstourismus, biologische Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Recycling sind Bereiche mit großem Zukunftspotential", so Berlakovich.

"Klimaschutz und Wertschöpfung gehen in Österreich Hand in Hand. Alternative Antriebstechnologien wie die Elektromobilität sind Innovationen, von denen die Umwelt profitiert und die zugleich Wachstum und Beschäftigung schaffen", betonte Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die gleichzeitig davor warnt, die Erwartungen an die Elektromobilität zu hoch anzusetzen: "Wir müssen über die Stärken der E-Mobilität informieren, doch es bedarf noch einiger Anstrengungen diese Technologie weiterzuentwickeln: E-Mobilität passt gut in unser heimisches Energiesystem, denn zwei Drittel unseres Stroms kommen aus erneuerbaren Quellen." Durch die Elektromobilität werden green jobs geschaffen, betont die WKÖ-Generalsekretärin: "Das Spektrum der in die Elektromobilität involvierten Unternehmen beinhaltet Fahrzeugindustrie, Anlagenbau, Elektrotechnikindustrie, Mechatronikgewerbe, Recyclingbetriebe, aber auch Softwarehersteller, Mietwagenfirmen sowie Reparaturgewerbe. E-Mobilität ist ein Wachstumsmarkt, den unsere Unternehmen zu nutzen wissen. Mit cleveren Geschäftsmodellen können viele weitere mittlere und kleine Betriebe durch das Besetzen von Marktnischen im Bereich der E-Mobilität Chancen wahrnehmen."

Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich betont: "Durch den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen entstehen nicht nur viele neue und spannende Arbeitsplätze, sondern vor allem auch neue Qualifikationsanforderungen an bestehende Jobs. Wird zum Beispiel ein Haus klimafreundlich gebaut, müssen die am Bau beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch über entsprechendes "grünes" Wissen verfügen. Es braucht z. B. Kenntnisse über die doch oftmals andere Arbeitstechnik mit umweltfreundlichen Baumaterialien oder Messmethoden für Energie-Effizienz. Neues Know-how in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit muss mittler-weile in die Ausbildung fast aller Berufe einfließen".

"Es gibt eine Fülle an Möglichkeiten und Maßnahmen, die wir in den Gemeinden setzen können. Das sind einerseits indirekte Maßnahmen wie die Unterstützung von Anlagen, die erneuerbare Energien erzeugen. Der Trend zur Photovoltaik ist sehr stark im Moment, nicht zuletzt, weil dafür auch immer wieder Fördermöglichkeiten geschaffen werden. Zum anderen sind das sehr direkte Maßnahmen, bei denen die Gemeinden auch Vorbilder sind. In vielen Gemeinden werden Teile der Fuhrparks schon auf Elektrofahrzeuge umgestellt, zum Teil werden für die kleinen Wege auch Elektrofahrräder angeschafft. Am wichtigsten ist aber, davon bin ich fest überzeugt, die Bewusstseinsbildung. Es muss in die Köpfe der Menschen hinein, dass nicht jeder noch so kleine Weg mit dem Auto zurückgelegt werden muss. Auch das klassische Fahrrad erlebt für kurze Distanzen in den ländlichen Gebieten eine Renaissance. Auch hier sind die Gemeinden gefordert, die dafür notwendige Infrastruktur - wie zum Beispiel Radwege - bereitzustellen", so Gemeindebundpräsident Mödlhammer.

klima:aktiv mobil - die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums im Verkehr

Mit den Förder- und Beratungsprogrammen der Klimaschutzinitiative klima:aktiv mobil bietet das Le-bensministerium Betrieben, Kommunen, Bauträgern, Schulen sowie Freizeit- und Tourismusseinrichtungen finanzielle Unterstützung und Beratung beim Umstieg auf alternative Mobilität. Die Schwerpunkte liegen auf Fuhrparkumstellungen, Mobilitätsmanagement sowie Radverkehrsprojekten. Die 1.800 klima:aktiv mobil Projektpartner des Lebensministeriums sparen durch ihre klimafreundlichen Verkehrsmaßnahmen in Summe bereits jährlich 450.000 Tonnen CO2 ein. Seit 2007 wurden durch klima:aktiv mobil mit Unterstützung des Klima- und Energiefonds rund 42,5 Mio. Euro an Förderungen vergeben. Diese lösten Investitionen von rund 271 Mio. Euro aus und es wurden 3.000 green jobs geschaffen und gesichert.

Präsentation von Good Practice Beispielen und Auszeichnung zahlreicher klima:aktiv mobil Projektpartner

Der zweite Teil der Konferenz stand ganz im Zeichen des Dialogs und Erfahrungsaustausches. Zahlreiche klima:aktiv mobil Projektpartner präsentierten ihre bereits erfolgreich umgesetzten Mobilitätsprojekte, wie beispielsweise die Österreichische Post AG, Raiffeisen-Leasing, ÖBB Postbus GmbH, die rad-plan-b Gemeinde Wolfurt, die Marktgemeinde Stetteldorf, velovital GmbH, ElectroDrive Salzburg GmbH, der Tourismusverband Rauris, MobiTipp Steyr und Gmunden und der Tourismusverband Attersee-Salzkammergut. Umweltminister Niki Berlakovich zeichnete über 30 Betriebe und Gemeinden als neue klima:aktiv mobil Projektpartner aus. Unternehmen wie Thalinger Lange, Innovametall, Wien Energie, Cooperative Fahrrad, die ÖBB, Infinite / Stipsits stellten ihre Leistungen und umweltschonenden Fahrzeuge vor. Im Rahmen von Workshops wurden neue Ansätze und Ideen für umweltschonende Mobilitätsprojekte erarbeitet. "Die klima:aktiv mobil Netzwerk-Veranstaltung hat gezeigt, dass Umwelt- und Klimaschutz einen großen Stellenwert bei unseren österreichischen Betrieben und Gemeinden hat. Gemeinsam wird es uns gelingen, den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich zu senken und die Potentiale des Umweltschutzes am Arbeitsmarkt zu nutzen. Klimaschutz ist eine Riesenchance, für jeden einzelnen", so Berlakovich.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /