© greenpeace - Kumi Naidoo, und Ulvar Arnkvaern von Greenpeace Norwegen werden zu einem Polizeiwagen geführt.
© greenpeace - Kumi Naidoo, und Ulvar Arnkvaern von Greenpeace Norwegen werden zu einem Polizeiwagen geführt.

Internationaler Greenpeace-Chef für Arktiseinsatz in Gefängnis

Kumi Naidoo, Chef von Greenpeace International, wurde am vergangenen Freitag im Einsatz für die Arktis festgenommen

Er war persönlich auf die Ölplattform Leiv Eiriksson vor der westküste Grönlands geklettert, um dort den Notfallplan der Betreiberfirma einzusehen und um 50.000 Unterschriften gegen Ölbohrungen in der Arktis zu überreichen.

Doch bereits kurz nachdem er die Plattform bestiegen hatte, wurde er gemeinsam mit Ulvar Arnkvaern von Greenpeace Norwegen von der dänischen Marine in Gewahrsam genommen. Erst wurden sie stundenlang im Sicherheitstrakt der Ölbohrinsel festgehalten, dann in ein Gefängnis in der grönländischen Haupstadt Nuuk ausgeflogen - woNaidoo derzeit noch ausharrt.

Die Ölbohrungen in der Arktis, wie Cairn Energy sie derzeit betreibt, sind extrem bedrohlich für die Umwelt: Zum einen finden sie in einer Meerestiefe von bis zu 1.500 Metern statt. Eine alarmierende Zahl, denn genau in dieser Tiefe ereignete sich vor etwa einem Jahr die Katastrophe der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Zum anderen finden die Bohrungen in der sogenannten Eisbergallee statt, in der Kollisionen keine Seltenheit sind.

Zudem gelangen durch die Bohrarbeiten um die 9.000 Tonnen Chemikalien ins Meer, die die Meerestiere schädigen und somit die grönländische Fischerei bedrohen. Ein großes Risiko für ein Land wie Grönland, in dem die Fischerei etwa 90 Prozent der Exportwirtschaft ausmacht.

Kumi Naidoo betont in einem Brief an seine Tochter die Bedeutung der Auseinandersetzungen rund um die Ölplattform Leiv Eiriksson: "Große Konflikte drohen uns, wenn verschiedene Nationen darum kämpfen, das Sagen in der Aktis zu haben. Es geht hier also nicht nur um die Umwelt, sondern auch um Frieden."

Greenpeace setzt sich nun im dritten Jahr nacheinander für den Arktischen Ozean ein: Speziell der Bereich, der bisher von Eis bedeckt war, muss vor Rohstoffausbeutung bewahrt werden - ganz gleich ob Fisch-, Öl- oder Gasvorkommen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /