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Nationalpark Teutoburger Wald – das zweifelhafte Glück des Haselhuhns

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR) und der Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e. V. (BSHD) fordern in der Diskussion über Artenschutz mehr Sachlichkeit von den Befürwortern des Nationalparks. Der vermeintliche Umweltschutz kostet Geld, Arbeitsplätze und widerspricht Klimaschutzzielen.


Berlin, 22. Juni 2011 – Der Kreis Lippe setzt sich für die Ausweisung eines Nationalparks im Teutoburger Wald ein. Dies war gestern auch der Anlass für einen Workshop mit Vertretern bereits bestehender Nationalparks, zu dem der Kreis Lippe und die Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes Nordrhein-Westfalen geladen hatten. Die rot-grüne Landesregierung unterstützt die Nationalpark-Befürworter und prüft eine entsprechende Ausweisung. Dabei beruft sie sich in Person von Umweltminister Johannes Remmel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) unter anderem auf das Gutachten einer dem Ministerium nachgeordneten Behörde, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR) und der Bundesverband Säge- und Holzindustrie e. V. (BSHD) kritisieren die Pläne des Umweltministers als ideologisch motiviert und fachlich unbegründet. Als gutes Beispiel diene hierbei das im Gutachten als besonders schützenswerte Art angeführte Haselhuhn. Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR, erläutert: „Gerade das Haselhuhn benötigt die sonnigen Wegränder, den Wechsel von kleinen Hiebsflächen und jungen Stangenhölzern, die nur durch die Bewirtschaftung des Waldes möglich sind. Käseglockennaturschutz hilft dabei nicht.“ Das Gutachten selbst bescheinigt dem potenziellen Gebiet des Nationalparks sogar eine „bemerkenswerte Vielfalt von Arten großer, strukturreicher Wälder aus mit einer für den Standort typischen natürlichen Artenzusammensetzung.“ „Dieses Kompliment für unseren Wirtschaftswald nehmen wir gern an, denn es beweist, dass sich ökonomische und ökologische Ziele nicht ausschließen“, sagt Ohnesorge. Die Verbände warnen eindringlich vor den Folgen der Einführung eines Nationalparks: Regionale Unternehmen verlören ihre wirtschaftliche Grundlage. Tourismuseffekte seien überschätzt. Wertvolles, nachwachsendes Holz würde unnötig der Wertschöpfungskette entzogen.

Nationalpark trifft vor allem mittelständische Laubholzsäger

In Nordrhein-Westfalen hat der Wald eine besondere Bedeutung als regionaler Wirtschaftsfaktor. Die Region um Ostwestfalen ist laut AGR und BSHD seit jeher ein wichtiger Standort der Holzwirtschaft und der Möbelindustrie. Nach Angaben der Verbände haben sich diese hier vor allem wegen des Waldes und des nachhaltig nutzbaren Rohstoffes Holz angesiedelt. Eine Stilllegung des Teutoburger Waldes in der geplanten Gebietskulisse würde vor allem die mittelständischen Laubholzsägewerke, die mit ihren Produkten fast ausschließlich Kunden aus der Region beliefern, und die Holzwerkstoffindustrie treffen. Da die Kunden der Laubholzbetriebe auf eine regionale Versorgung mit Buchenholz angewiesen seien, müssten sie sich um entsprechende Alternativen kümmern. Der Rohstoffbezug aus anderen Regionen käme wegen höherer Transportkosten und steigender Konkurrenz mit anderen Werken kaum in Frage.

Die nordrhein-westfälische Forst- und Holzwirtschaft verzeichnet einen Jahresumsatz von zirka 40 Mrd. Euro und beschäftigt 200.000 Menschen. Zu dieser Branche gehören Waldarbeiter, Förster, Forstdienstleister, Holzspediteure, der Handel, Zimmereien und viele nachgelagerte Branchen. Lars Schmidt, geschäftsführender Vorstand beim BSHD, sagt: „Diese Arbeitsplätze sind, im Gegensatz zu dem oft propagierten Arbeitsplatzmotor Naturtourismus, saisonunabhängige und gut entlohnte Beschäftigungsverhältnisse. Unserer Meinung nach sind intelligente Konzepte gefragt, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Tourismus miteinander verbinden.“

Wald- und Holzwirtschaft schützen das Klima und die Artenvielfalt

In der öffentlichen Diskussion werde zu oft die Schutzfunktion der Waldbewirtschaftung unterschlagen. „Sich selbst überlassene Wildnis nimmt Förstern die Möglichkeit, die Wälder klimaresistent umzubauen. Wir schützen am besten, indem wir nutzen“, sagt Schmidt. Umweltminister Remmel sei der Schutz der Artenvielfalt ein besonderes Anliegen. Aber genau diesen Ansatz verfolge die naturverträgliche Waldbewirtschaftung am besten. Denny Ohnesorge betont: „Durch eine kontinuierliche, naturnahe Bewirtschaftung ist der Wald viel strukturreicher als ein sich selbst überlassener Wald. Erst das Zusammenspiel von Lichtungen, Naturverjüngungen und unterschiedlich alten Wäldern ist der Garant für Artenvielfalt.“ Für die beiden Verbände ist klar: Forst- und Holzwirtschaft gehören zu den wenigen Wirtschaftszweigen, die mit Natur- und Klimaschutz einhergehen.
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