© Büro Anschober
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Was das neue Ökostromgesetz für Oberösterreich bringt

Oberösterreich als ein Beispiel

Linz- Vergangenen Donnerstag wurde in Wien das neue Ökostromgesetz beschlossen. Wesentliche Verbesserungen konnten noch durchgesetzt werden. Damit hat Österreich erstmals die Chance, den Stillstand beim Ausbau von Ökostrom zu beenden. Für Oberösterreich könnte dies neue Windkraftwerke und durch verschiedene Fördertöpfe jährlich 6.000 neue Solarstromanlagen bringen. Anschober will dafür rasch die Weichen stellen: durch eine Entbürokratisierung der Anlagengenehmigungen, durch einen Windkraftmasterplan und durch BürgerInnenkraftwerke. So sollen bis zum Ende des Jahres 2015 1,6 Mio. m2 PV-Anlagen in OÖ entstehen, durch Wind und Sonne rund 500 Mio. € Investitionen getätigt und der PV Anteil verneunfacht werden.

Jahrelang hat Oberösterreich mit Energielanderat Anschober an der Spitze vehement die Blockade des Ökostromausbaus durch die Bundesregierung(en) durch das schlechteste Ökostromgesetz Europas kritisiert. Nun ist zwar auch nicht die Wunschlösung Anschobers beschlossen worden (das Aufheben des Deckels und damit ein Ende der politischen Begrenzung des Ausbaus blieb aus), dennoch konnten in den Schlussverhandlungen wesentliche Verbesserungen durchgesetzt werden - endlich kann der Stillstand beendet werden.

Konkret werden

* die jährlichen Mittel für den Ökostromausbau von 21 auf 50 Millionen Euro erhöht
* die jährlichen Mittel für den Neubau von Photovoltaik von 2,1 auf 8 Millionen Euro erhöht
* für feste und flüssige Biomasse und Biogas stehen 10 Mio. Euro p.a. zur Verfügung, davon 3 Mio. für feste Biomasse bis 500 kW

Der bisherige Ausbau von Windenergie und Solarstrom in Oberösterreich

Wind und Solar waren bisher bei der Energiewende die größten Probleme in Oberösterreich. Das Ökostromgesetz - Oberösterreich hat noch relativ am meisten PV-Anlagen aus der klein gehaltenen Bundesförderung geholt) und viele Blockaden in Oberösterreich gegen die Windenergie haben bisher den notwendigen Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonne verhindert.

Durch die perfekte Nutzung der neuen Rahmenbedingungen kann Oberösterreich seinen PV-Anteil bis 2015 verneunfachen und insgesamt bis zu 1,6 Mio m2 Photovoltaikanlagen errichten.

Im Bereich Wind wurde die letzten Anlagen mit 6 mal 2 MW Leistung im Jahr 2005 in Vorweißenbach errichtet. Gesamthaft erzeugen die oö. Windkraftanlagen mehr als 40 GWh Strom jährlich.

Die nächsten Jahre können einen Ausbauboom für Strom aus Wind und Sonne bringen

Anschobers Ziel: in den nächsten Jahren mehr als 6.000 neue Solarstromanlagen pro Jahr und bis 2015 neue Windparks in Oberösterreich

Das neue Ökostromgesetz wird ab kommendem Jahr eine deutliche Erhöhung der Gelder für PV-Neuanlagen (über 5) bringen. Der Fördertopf wird von 2,1 Millionen auf 8 Millionen erhöht. Gleichzeitig wird der Fördertopf für PV-Kleinanlagen (bis 5) von 35 auf 45 Millionen Euro erhöht. Und schließlich wird im Ökostromgesetz die derzeit bis 2025 dauernde Warteliste abgebaut -40 Prozent der hier gereihten Anträge kommen aus Oberösterreich.

Die Förderungen konnten also erhöht werden, gleichzeitig sinken die Anlagenpreise drastisch. Alleine in den letzten 5 Jahren haben sie sich halbiert, in den letzten 12 Monaten sind sie um 20 Prozent gesunken.

Anschober erwartet auch in den kommenden Jahren jährlich eine Absenkung der Kosten um 10 Prozent. In Summe hat Anschober daher das Ziel, dass in Oberösterreich pro Jahr mehr als 6000 neue Solarstromkraftwerke errichtet werden.

Energielandesrat Rudi Anschober appelliert daher an die Oberösterreicher, die neuen Fördermöglichkeiten offensiv zu nützen und bereits jetzt die Investition in Ökostrom für die kommenden Jahre vorzubereiten. Der Energiesparverband steht als kompetenter Ansprechpartner für Interessierte zur Verfügung.

Von LR Anschober werden dabei unter anderem BürgerInnenkraftwerke forciert werden. Hier investieren Personen und erwerben damit Anteile an größeren PV-Kraftwerken mit zwei positiven Konsequenzen: damit können auch Personen ohne geeignete dachflächen Solarstrom erzeugen - und: die Kosten werden reduziert.

Bürokratie verringern

Ein Teilerfolg ist auch beim Bürokratieabbau bei der Errichtung kleiner Ökostromanlagen gelungen: Anlagen bis 5 werden nur mehr eine Genehmigung - durch die OEMAG - benötigen. Damit dies möglich wird, muss dies auch in der geplanten Novellierung des Landes-Elwog verankert werden.

Masterplan Windkraft in Arbeit

Bei der Windenergie ist es in Oberösterreich durch Widerstand im eigenen Land seit 2006 zu einem völligen Stillstand des Ausbaus von Großanlagen gekommen. Auch das soll sich nun ändern: bereits in Erarbeitung ist ein Masterplan Windkraft, der wirtschaftliche interessante Nutzungsgebiete ausweisen und in diesen die Genehmigungsfähigkeit vorab klären soll. In dann ausgewiesenen Positivzonen sollte die Umsetzung relativ rasch möglich sein. Dieser Masterplan soll Anfang des kommenden Jahres vorliegen. Wenn es hiermit gelingt die Blockade im Windbereich aufzuheben, dann sind in den Bereichen Wind und Photovoltaik bis 2015 Investitionen von mehr als 500 Mio. Euro möglich.

Die Ausbauoffensive für Ökostrom bringt neue grüne Jobs für Oberösterreich, mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung, geringere Importkosten und Rückenwind für Anschobers Energiewende.

Die in den kommenden Jahren stark wachsende Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraft erfordert intelligente Netze und Speicheroptionen. Bei zweiterem ist OÖ mit insgesamt vier Pumpspeicherkraftwerken, die geplant werden, gut auf Kurs. Eines davon befindet sich bereits im Endstadium des Behördenverfahrens.

Quelle:Büro Anschober


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /