© Andrea Kusajada pixelio.de
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Ressourceneffizienz und erneuerbare Energie sind Erfolgsschlüssel

Informeller Umweltministerrat in Polen behandelt wichtige Zukunftsthemen

"Es ist für unsere Zukunft entscheidend, dass wir lernen, mit unseren natürlichen Schätzen sorgsam umzugehen. Dazu zählen wertvolle Rohstoffe genauso wie Energie oder die biologische Vielfalt. Entscheidende Erfolgschlüssel sind daher unter anderem erneuerbare Energien, Energieeffizienz und -sparen. Außerdem müssen wir in Europa im Hinblick auf die Ressourcennutzung einfordern, dass diese nachhaltig geschieht und auch andere Länder unsere hohen Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Wir dürfen keinen Raubbau an der Natur betreiben und den kommenden Generationen ein Ruinenfeld überlassen. Wir müssen heute nachhaltige Schritte setzen, um ein lebenswertes Morgen vorzubereiten", betont Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich des Informellen Umweltministerrats im polnischen Sopot, wo aktuelle und künftige Herausforderungen der europäischen Umweltpolitik behandelt werden.

EU-Fahrplan und österreichischer Aktionsplan für mehr Ressourceneffizienz

"Ich begrüße, dass EU-Umweltkommissar Janez Potocnik an einem Fahrplan (Roadmap) für ein ressourceneffizientes Europa arbeitet, der voraussichtlich bis Herbst vorliegen soll. Denn es kann gar nicht genug Anstrengungen geben, um mehr Nachhaltigkeit in diesen Bereich zu bringen", betont der Umweltminister. Ein "Ressourcenschonendes Europa" ist übrigens eine der sieben Leitinitiativen der Strategie Europa 2020. Da eine diesbezügliche Strategie nur im Einklang mit allen Akteuren zum Erfolg führen kann, setzt Berlakovich bei der Erarbeitung des österreichischen Ressourceneffizienz-Aktionsplans auf die Einbindung aller Stakeholder.

Erneuerbare und Energieeffizienz statt Kernenergie

In punkto Energie betonte Berlakovich ferner, dass Europa vom unsicheren Irrweg der Kernenergie abkommen und mehr auf Erneuerbare setzen müsse. Außerdem müsse daran gearbeitet werden, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. "Durch eine Verringerung des Energieverbrauchs in der EU um 1% könnte die Union auf etwa 50 Kohlekraftwerke verzichten. Dieses Beispiel macht deutlich, welches Potenzial in diesem Bereich steckt", unterstreicht Berlakovich. "Wir brauchen eine nachhaltige, effiziente Kreislaufwirtschaft und einen sorgsamen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen."

Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz

Weiters befassten sich die UmweltministerInnen auch mit der Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz in Durban (Südafrika), die im Dezember 2011 stattfinden soll. "Wir Europäer müssen dem Klimaschutz weltweit zum Durchstarten verhelfen. Da jedoch ein Alleingang der EU zu wenig ist, um ein neues internationales Klimaschutzabkommen abschließen zu können, muss es ein klares Bekenntnis aller Industrie- und Schwellenländer geben. Dafür sind ein eindeutiger Fahrplan und eine Einigung über die Rechtsform entscheidend", betont Berlakovich. Auch EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard sieht in der Verlängerung des Ende 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls eine Schlüsselfrage, diese werde es allerdings nicht ohne Bedingungen geben.

Neues, siebentes Umweltaktionsprogramm gefordert

"Wir europäischen Umweltminister sind außerdem einhellig der Auffassung, dass Klimawandel, Ressourceneffizienz und Biodiversität noch mehr Bedeutung beigemessen werden muss. Österreich hat die EU-Kommission daher gemeinsam mit vielen anderen Mitgliedstaaten aufgefordert, ein neues, siebentes Umweltaktionsprogramm vorzulegen, dass diesen Herausforderungen Rechnung trägt", so Berlakovich.

Berlakovich kämpft für Gentechnik-Selbstbestimmungsrecht

Am Rande des Informellen Rates führte Berlakovich außerdem zahlreiche Gespräche zum Gentechnik-Selbstbestimmungsrecht. "Die EU-Kommission und das Europäische Parlament machen sich bereits für unsere Initiative stark. Sie befürworten, dass jeder Staat selbst entscheiden können soll, ob er gentechnisch veränderte Organismen (GVO) anbauen will oder nicht. Ich nutze jede Gelegenheit, um noch kritischen Staaten die österreichische Haltung näherzubringen", so Berlakovich.

Quelle: Lebensministerium, Pressestelle


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /