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Qualifizierungsbedarf bei Elektromobilität?

Umfrage des Instituts für Kraftfahrzeuge Aachen (ika) im Rahmen des 15. Kongresses Automobil-Elektronik zeigt: mehr Elektrotechnik für Fahrzeugtechniker notwendig

Aachen-Der 15. Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik gilt mit über 400 Teilnehmern als einer der wichtigsten Branchentreffs der E/E-Entscheider von Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern – und stellt damit ein wichtiges Forum zur Diskussion der Herausforderungen und Fortschritte hinsichtlich der Elektromobilität dar.

In Kooperation mit dem Kongress Automobil-Elektronik hat das Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen mehr als 400 Teilnehmer des Kongresses nach dem Qualifizierungsbedarf hinsichtlich der Elektromobilität befragt.


Der von Prof. Dr. Lutz Eckstein im Rahmen seines Plenarvortrags ‘Herausforderung Elektrofahrzeug – Beitrag von Forschung und Lehre’ vorgestellte Fragebogen zielte einerseits auf die zukünftige Ausrichtung der Lehre, andererseits auf den Qualifizierungsbedarf von heutigen Mitarbeitern der Automobilindustrie ab.

Den größten Handlungsbedarf sehen die Befragten hinsichtlich der Studienpläne der Fahrzeugtechnik: Insbesondere Wissen aus der Elektrotechnik (77 %) und der Informatik (75 %) sollte stärker im Studium der Fahrzeugtechnik verankert werden. Darüber hinaus wird auch eine stärkere Vermittlung materialwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Grundlagen gefordert.

Umgekehrt wird ein beinahe genau so großer Handlungsbedarf hinsichtlich des Lehrangebots fahrzeugtechnischer Grundlagen im Studium der Elektrotechnik und der Informatik gesehen, wobei 50 % der Befragten selbst Elektrotechnik, 15,6 % Maschinenbau und 9,4 % Informatik studiert haben.

Hinsichtlich der Weiterbildung werden folgende Qualifizierungsfelder mit absteigender Relevanz genannt: Grundlagen der Elektrotechnik, Leistungselektronik, Batterie & -systeme, elektrische Antriebskonzepte und elektrische Maschinen. Die Qualifizierungsinhalte Energie- & Thermomanagement sowie Fahrzeugintegration & -absicherung werden immer noch von mehr als 60 % der Befragten als wichtig oder sehr wichtig eingestuft, die Produktion elektrischer Komponenten von 31,2 % der überwiegend in der Entwicklung tätigen Teilnehmer.


Freie Nennungen und Kommentare zielen insbesondere auf ‘Soft Skills’ ab:

Teamfähigkeit, Kommunikations- und Vernetzungskompetenz werden neben der fachlichen Expertise als notwendige Voraussetzungen für ein erfolgreiches interdisziplinäres Erforschen der Herausforderung Elektromobilität erachtet.


Quelle: www.ika.rwth-aachen.de

GastautorIn: Kathrin Noreikat für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /