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Klimaschutz mit Energieeinsparung- aber auch mit Solarstrom!

Die Energieversorgungsstrukturen werden fundamental von Klimaschutzanforderungen beeinflusst werden - Klimaschutz nur mit radikalen Energieeinsparungen - Solarstrom auch in Österreich notwendig

Das heute präsentierte Richtlinienpaket der Europäischen Kommission zur Umsetzung der bereits im März 2007 vom Europäischen Rat vorgegebenen Zielsetzungen einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 % bis zum Jahr 2020 wird die Energieversorger ebenso wie die Energieverbraucher stark betreffen. "Wir werden uns allen diesen Zielen stellen müssen", so Walter Boltz, Geschäftsführer der E-Control GmbH. "Es geht vor allem darum, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und die Klimaschutzprogramme auf jene Bereiche zu fokussieren, die den nachweislich größten Beitrag zur Zielerreichung leisten."

Entscheidend wird sein, wie hoch der Energieverbrauch und wie hoch der Stromverbrauch im Jahr 2020 sein wird. "Wenn die Verbrauchssteigerungen so weiter gehen wie in den letzten Jahren, dann haben wir im Jahr 2020 sicher nicht um 20 % weniger CO2-Emissionen sondern um 20 % mehr Energieverbrauch als heute," so Boltz. Und der Stromverbrauch könnte gar um 30 % steigen.

Boltz meint, das ein weiterer Ausbau von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energieträgern zur Stromerzeugung in Österreich primär nur durch Windkraftausbau und Wasserkraftausbau möglich. "Bei beiden Technologien wird es aber nur mit öffentlicher Akzeptanz gehen. Aber ohne Genehmigung von Ökostromanlagen wird es eben auch keinen Ökostromausbau geben können", so Walter Boltz.

Boltz weiter: "Andere Technologien wie Stromerzeugung aus Sonnenenergie, müssen erst technologisch weiter entwickelt werden, bevor sie einen signifikanten Beitrag zur Stromversorgung leisten können. In Insellagen ohne Versorgungsmöglichkeit über ein öffentliches Netz können sie bereits heute wertvoll sein. Betreffend weiterer erneuerbarer Energieträger, wie Biomasse und Nahrungsmittel bzw. Futtermittel zur Energieversorgung, muss nach dem Ausbauboom der letzten Jahre erst sichergestellt werden, dass diese Stoffe zu allererst ihren ursprünglichen Zweck erfüllen, bevor etwaige noch verfügbare Restmengen energetisch genutzt werden können.
Leider wird die Energieversorgung bis 2020 nicht ohne fossile Energieträger auskommen. Das EU-Richtlinienpaket sieht daher vor, auch Möglichkeiten zur CO2-Abscheidung bei Kohle- und Gas-Großanlagen in Demonstrationsanlagen zu erproben." Das alles beeinflusst die Energieversorgung massiv. Kraftwerksbetreiber etwa werden in Zukunft CO2-Emissionsrechte zukaufen müssen. Und der CO2-Markt wird immer knapper dotiert werden.

PV-Präsident Ing. Bernd Rumplmayr widerspricht: " Österreichische Unternehmerpioniere haben vorbildliche Photovoltaik-Produktionsbetriebe aufgebaut. Sage und schreibe 99 Prozent der Fertigung gehen ins Ausland. Weltweit boomt
die Technik. In einzelnen Zuliefersparten, wie z.B. Folienproduktion oder Wechselrichtertechnik sind österreichische Firmen Weltmarktführer. In Deutschland geht die installierte Leistung in den Gigawattbereich und leistet damit bereits einen guten Anteil an der Versorgungssicherheit mit elektrischem Strom und natürlich an
CO2-Reduktion. "Photovoltaik gegen Biomasse aufzurechnen ist ein relativ plumper Versuch zwei zukunftsorientierte Energieumwandlungssysteme gegeneinander auszuspielen, da will ich nicht mitmachen", erklärt Photovoltaik-Präsident Ing. Bernd
Rumplmayr. "Bei Klimaimpulsprogrammen kann es nicht nur um Fördermechanismen für bestehende Systeme gehen, diese müssen auf anderer Ebene abgedeckt werden, sondern in erster Linie um klima- und energieorientierte Weichenstellungen für die Zukunft. In den meisten Ländern der Welt hat man dies bereits erkannt. In Österreich sind die Uhren stehen geblieben!"



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /