© ÖVP/Jakob Glaser  -  Vizekanzler Spindelegger und sein Team beim Windpark
© ÖVP/Jakob Glaser - Vizekanzler Spindelegger und sein Team beim Windpark

Spindelegger: Österreichs Weg in eine grüne Zukunft - ein ideologisches Anliegen

"Tag der Erneuerbaren Energie" - Eine PR-Tour für die Energiewende mit Ministern der ÖVP

© Jakob Glaser  -  ÖVP-Chef Michael Spindelegger, BM Niki Berlakovich und BM Reinhold Mitterlehner beim Windpark Bruck/Leitha
© Jakob Glaser - ÖVP-Chef Michael Spindelegger, BM Niki Berlakovich und BM Reinhold Mitterlehner beim Windpark Bruck/Leitha
© oekonews - Gedränge um die Minister vor der PV-Anlage
© oekonews - Gedränge um die Minister vor der PV-Anlage
© oekonews - Minister Berlakovich
© oekonews - Minister Berlakovich

Wien, Niederösterreich, Burgenland - mit einem Biodieselbus durch drei Bundesländer im Osten Österreichs führte die erneuerbare Energietour der ÖVP. Selten sind so viele ÖVP-Minister gleichzeitig unterwegs: Vizekanzler Spindelegger, Finanzministerin Fekter, Wirtschaftsminister Mitterlehner, Umweltminister Berlakovich, Staatssekretär Waldner. Außerdem mit dabei: Klubobmann Karlheinz Kopf und Generalsekretär Hannes Rauch.

Es muss uns ein ideologisches Anliegen sein

Start ist beim Wasserkraftwerk Freudenau, dann geht es nach Zwentendorf, zum einzigen AKW der Welt, dass eine Facebook-Fanseite hat. Es ist ein Beispiel für den Willen der österreichischen Bevölkerung, gegen Atomkraft zu sein, obwohl es fertig gebaut wurde, ging es nie als Atomkraftwerk in Betrieb. Heute steht hier ein Solarkraftwerk. "Wir können nicht nur in den Tag hinein leben, sondern wir müssen auch an nächste Generationen denken, auch als christlich-soziale Partei muss uns das ein ideologisches Anliegen sein!" meint Vizekanzler Michael Spindelegger. "Wenn ich an meine Kinder denke, will ich nicht, dass sie mich einmal fragen: 'Und, was hast du damals eigentlich getan?' Daher ist unser Ziel ganz klar. Wir ebnen Österreichs Weg in die Energieautarkie.", betont Spindelegger und erzählt, die Zwentendorf-Abstimmung sei seine erste Abstimmung gewesen, bei der er wählen durfte, und dass ihm Atomkraft bereits damals nicht überzeugend vor gekommen sei. "Ein Nein zu Atomkraft war für mich daher eine klare Sache!" sagt er. Raus aus Atomkraft, rein in erneuerbare Energie.

Ein wichter Schritt dazu ist das neue Ökostromgesetz. Spindelegger: "Bis 2020 sollen 80 Prozent unseres Stroms aus Erneuerbarer Energie sein und bis 2050 wollen wir die Energieautarkie Österreichs sicherstellen." Als Erfolgsbeispiele nennt er die Förderung für thermischen Sanierung. "Bis 2014 werden jährlich 100 Millionen Euro für die Steigerung der Energieeffizienz zur Verfügung gestellt. Dadurch werden 15.000 Projekte in Österreich unterstützt, Investitionen von 700 Millionen Euro ausgelöst und 10.000 'green jobs' gesichert bzw. geschaffen".

Zwentendorf - ein Symbol für falsche Energiepolitik und gleichzeitig für ein Umdenken mit der Sonne

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll ist nach Zwentendorf gekommen, um seine Parteikollegen zu begrüßen. Niederösterreichs Ziele sind noch ambitionierter: Es deckt schon heute 90% seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien, bis 2015 sollen es 100% sein. Derzeit werden rund 30% Gesamtenergiebedarfs von Niederösterreich rein aus erneuerbaren Quellen erzeugt, bis 2020 sollen es mindestens 50 Prozent sein. Das bringt Arbeitsplätze in der Region, meint er.

Energieminister Reinhold Mitterlehner sieht Zwentendorf als Symbol für falsche Energiepolitik. "Mit dem Ökostromgesetz werden wir spätestens 2015 unabhängig von Atomstrom-Importen und nutzen das Potential und die technologische Entwicklung bei erneuerbaren Energien für unsere Unternehmen voll aus. Die Energieeffizienz muss dazu aber weiter ausgebaut werden. Das ist der Schlüssel, damit wir unsere Energieziele auch erreichen."sagt er.

Wir schaffen ein energieautarkes Österreich

"Wasser- und Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse, damit schaffen wir ein energieautarkes Österreich bis 2050. Das bringt uns Sicherheit, Unabhängigkeit von ausländischen Fossilrohstoffmärkten und weitere Arbeitsplätze - Stichwort green jobs", freut sich Umweltminister Niki Berlakovich, der sich ganz offensichtlich über das Interesse seiner Kollegen freut.

Finanzministerin Maria Fekter, die sich im Bus als Entertainerin entpuppt und die Journalisten mit amüsanten Geschichten aus ihrem Leben versorgt hat, sieht Parallelen zwischen ihrem Ressort und dem Energie-Thema: "Sparen ist meine Devise, damit wir in Österreich genügend Spielraum für wichtige Zukunftsinvestitionen haben. Energieeffizientes Verhalten im Haushalt spart den Österreichern am Ende genauso Geld - also müssen wir hier genauso handeln."

"Österreich liegt im Bereich Erneuerbare Energie und mit unser Know-How im Bereich Umwelttechnologie vorn, diese Leistungen werden auch international gefragt. Mein Anliegen ist es, im Ausland Werbung für den österreichischen Weg hin zur Energieautarkie zu machen und weitere Länder zu finden, die unsere Anti-Atom-Allianz unterstützen", erklärt Staatssekretär Wolfgang Waldner. Als Beispiel nennt er einen Ausflug mit 80 Botschaftern ins "energieautarke" Güssing und zu Zotter Schokolade. Große Begeisterung und viele positive Rückmeldungen waren die Folge.

Klubobmann Karlheinz Kopf will nicht mehr über die Bundeshymne reden sondern lieber vom positiven wirtschaftlichen Faktor der Erneuerbaren Energien, als Grundstock für neue Arbeitsplätze und für mehr Wohlstand in Österreich.

Am Nachmittag werden die Regierungsmitgliedern beim Windpark Bruck/Leitha von seit jeher vom Thema überzeugten Menschen, wie z.B. Herbert Stava, Präsident des Energiepark Bruck, begrüßt. Nach dem Erklimmen der Aussichtsplattform auf einer der Windkraftanlagen sind alle von der Kraft des Windes beeindruckt.


Zum Abschluss geht es zum Biomassekraftwerk Eisenstadt, das mit seiner Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage die Effizienz solcher Systeme beweist. Vor Ort sind die Eisenstädter Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel und der burgenländische Landesrat Andreas Liegenfeld, die von den positiven Auswirkungen solcher Projekte für die Regionen berichten.

Vizekanzler Spindelegger erklärt, nun gebe es die Aufgabe für ÖVP-Funktionäre in allen Bundesländern ähnliche Ausflüge in ganz Österreich zu organisieren, damit die Botschaft bei möglichst vielen Menschen ankommt. Da kann man nur noch wünschen, dass diese rasch passiert, damit die Energiewende so wirklich überall, auch bei den noch ein wenig Skeptischen, ankommt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /