© Minister Johannes Remmel fährt auf den Kongress ab: er erläuterte seine Vorstellungen von der Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien und testete ein E-Bike. Foto: Markus Magaschütz
© Minister Johannes Remmel fährt auf den Kongress ab: er erläuterte seine Vorstellungen von der Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien und testete ein E-Bike. Foto: Markus Magaschütz

Kongress hundertprozentig.ERNEUERBAR: Energiewende ist Aufgabe für das gesamte Bergische Land

Die Premiere ist gelungen: An der Bergischen Universität führten sechs think tanks des Bergischen Landes den Kongress hundertprozentig.ERNEUERBAR durch.

Rund 300 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten die Erfolge und Chancen bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien im Bergischen Land. Der Kongress wurde von der Bergischen Universität Wuppertal, der Kreishandwerkerschaft, der Bergischen Entwicklungsagentur, dem Wupperverband, dem Wuppertal Institut und der EnergieAgentur.NRW veranstaltet.

Deutlich wurde: Die Energiewende ist nicht auf Stadtgrenzen begrenzt. Vielmehr gelte es, die Kommunen, Bürger, Betriebe, Wissenschaftler und Praktiker der gesamten Region Bergisches Land einzubeziehen. So entschieden die Veranstalter, die Vertreter der verschuldeten Kommunen zur kostenfreien Teilnahme am Kongress einzuladen.
‘Die Energiewende verträgt kein Kirchturm-Denken oder Strommast-Denken. Wir wollten auch den zwanzig Kommunen des Bergischen Landes die Teilnahme ermöglichen, damit die Energiewende nicht nur Veranstaltungsort Wuppertal diskutiert wird’, betonte Gastgeber Professor Anton Kummert, Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik.

Mit Erfolg: Rund hundert Vertreter entsandten allein die Kommunen des Bergischen Landes. Weitere Gäste kamen aus den Handwerks- und Industriebetrieben, aus der Wissenschaft und aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik.

Prominenter Gast war Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Er vereinte in seinem Vortrag ‚Klimaschutz ist Wirtschaftsförderung‘ ökologische und ökonomische Anforderungen.

In sechs Foren diskutierten die Teilnehmer des Kongresses über neue Techniken und Potentiale rund um Erneuerbare Energien. Wichtige Stichworte waren die Gebäudesanierung, Energiemanagement, Energieeffiziente Nichtwohngebäude, Vernetzung von Infrastrukturen, Elektromobilität, Smart Grids- intelligente Stromnetze, und das Solar-Decathlon Haus.

Neben den technischen Aspekten stand ebenso die Beteiligung gesellschaftlicher Akteure im Zentrum des Interesses. Professor Hans J. Lietzmann, Politikwissenschaftler an der Bergischen Universität: ‘Wie wir ja in den vergangenen Monaten vielfach erlebt haben, liegt es durchaus nicht allein in der Hand der technischen Experten und der ökonomischen Akteure, eine ertragreiche und zustimmungsfähige Energiepolitik in den Regionen und Kommunen durchzusetzen. Hierzu ist immer auch die Bereitschaft und die Unterstützung der betroffenen Bürgerschaften und der politischen Institutionen erforderlich.’

Die Auswertung mit Professor Hans J. Lietzmann, Professor Markus Zdrallek und Dr. Hermann Ott fasste die Ergebnisse zusammen. Einig waren sich alle Beteiligten: Die Vernetzung aller Akteure der Energiewende müsse vorangetrieben werden. Hierzu werde auch ein zweiter Kongress zum Thema Erneuerbare Energien im Bergischen Land geplant.

Zahlreiche Kongressgäste besichtigten auch das Solar-Declathon-Haus – ein preisgekröntes Plusenergiehaus, das mehr Energie erzeugt als es selbst verbraucht. Das Gebäude wurde von der Bergischen Universität entwickelt.

GastautorIn: Markus Magaschütz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /