© REWE International AG/APA-Fotoservice/Schedl - Martina Hörmer und Andreas Steidl stellten die neue Verpackung vor
© REWE International AG/APA-Fotoservice/Schedl - Martina Hörmer und Andreas Steidl stellten die neue Verpackung vor

Bio in Hülle und Fülle!

Weg mit Plastik bei Ja! Natürlich

©  REWE International AG/APA-Fotoservice/Schedl  - Stilgerechte Präsentation beim Bioheurigen in Wien
© REWE International AG/APA-Fotoservice/Schedl - Stilgerechte Präsentation beim Bioheurigen in Wien

Die erfolgreichste Bio-Marke Österreichs hat von Anfang an auf 100 Prozent Bio und das Prinzip der Nachhaltigkeit gesetzt. Nun geht es weiter, mit noch mehr Ökologie. Ja! Natürlich setzt ab sofort bei Verpackungen auf Green Packaging, damit wird ein neuer Maßstab gesetzt. Bei Obst und Gemüse will man Kunststoffverpackung bis 2015 um 25 Prozent reduzieren, um die Umwelt und wertvolle Ressourcen zu schonen. Eine richtungsweisende Philosophie.


Martina Hörmer, Geschäftsführerin Ja! Natürlich, erklärte ihm Rahmen eines Pressegeprächs in Wien: ‘Wir sind stolz darauf, dass wir nach einer langen Planungs- und Prüfungsphase mit verschiedensten umweltschonenden Materialen und Produzenten eine große Weiterentwicklung im Bereich Green Packaging bekannt geben können: Wir werden schrittweise unsere Produktverpackungen als erste Bio-Marke Österreichs ab sofort auf umweltfreundliche, nachwachsende Materialien umstellen und so mit positivem Beispiel am Markt vorangehen.’

Raus aus Plastik – rein in "Green Packaging"

Ziel der Umstellung bei Ja! Natürlich war und ist es, Kunststoff und somit den Rohstoff Erdöl so weit wie möglich zu reduzieren und auf Verpackungen zu setzen, die nachhaltigen Grundsätzen entsprechen.

Dafür hat man sich Verpackungsrichtlinien auferlegt:

Es wird so wenig Verpackung wie möglich, so viel wie nötig verwendet. ‚Bio in Hülle und Fülle‘ bedeutet ausschließlich Materialen aus nachwachsenden, zu 100 Prozent gentechnikfreien Rohstoffen zu gewinnen, die biologisch abbaubar sind und ohne den Ausgangsstoff Erdöl produziert werden können.

Menschenrechtliche Verletzungen bei der Rohstoffgewinnung sind nicht zulässig. Der Einsatz von Lebensmitteln als Verpackung wird von Ja! Natürlich aus ethischen Gründen strikt abgelehnt. Ebenso steht die umweltgerechte Produktion von Verpackungsmaterialien im Fokus. Das bedeutet Reduktion von fossilen Rohstoffen und Verwendung erneuerbarer Energien, effiziente Gestaltung der Transportströme und Vermeidung von unnötigen Druckfarben.


Die Verpackungsumstellung erfolgt schrittweise, weil die Qualität von ökologischen Verpackungsmaterialen unter Rücksichtnahme der einzelnen Produktansprüche eingehend geprüft und evaluiert werden muss. Außerdem müssen alle Verpackungen die hohen und nachhaltigen Qualitätsanforderungen der österreichischen Nummer 1 am Bio-Markt erfüllen. Auf Verpackungen gänzlich zu verzichten, wie beispielsweise bei Obst und Gemüse, ist aus praktischen und rechtlichen Gründen leider nicht möglich, da Bio-Lebensmittel im Einzelhandel stets klar von jenen aus konventionellem Anbau getrennt werden müssen.

Die Verwendung von Lebensmitteln als Verpackungsmaterialien aus Mais- oder Kartoffelstärke entspricht nicht den Grundsätzen von Ja! Natürlich. ‘Wir mussten das Feld neu bearbeiten, haben viel Zeit, Geld und Personal in das Projekt Green Packaging investiert, waren unserem Ziel manches Mal zum Greifen nahe und wurden durch Rückschläge wieder zurück zum Ausgangspunkt gezwungen. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir jetzt die erste umfassend-nachhaltige Verpackungsstrategie am österreichischen Markt umsetzen können’, meint Martina Hörmer.

Absolute Pionierleistung: Einsatz von Zellulosefolie bei Paradeiser & Co

Ja! Natürlich stellt mit der laufenden österreichischen Gemüsesaison die Verpackung von allen Paprika- und Paradeiser-Sorten von Kunststoff auf Zellulosefolie um. Dadurch werden bis Jahresende über fünf Tonnen Kunststoffverpackung eingespart. Die verwendete Zellulosefolie wird aus Holz aus garantiert FSC (Forest Stewardship Council) zertifizierter Produktion erzeugt. Das heißt, das Holz stammt aus umweltfreundlich, sozialförderlich und ökonomisch tragfähig bewirtschafteten Wäldern.

Entsorgt wird sie mit dem Bio-Müll oder über den Hauskompost, wo sie sich unter optimalen Bedingungen innerhalb weniger Wochen rückstandsfrei zersetzt. Beim Verrotten der Folie wird nur jene Kohlendioxid-Menge freigesetzt, die die Bäume während der Wachstumsphase aufgenommen haben. Als nächster Schritt ist die Umstellung weiterer Obst- und Gemüsesorten auf Zellulosefolie geplant, wobei in der Testphase zuvor jedes einzelne Produkt in Verbindung mit der neuen Verpackung einer intensiven Prüfung unterzogen wird.

Außerdem reduziert die größte Bio-Marke Österreichs Schritt für Schritt die in der Branche üblichen Plastiktassen aus den Regalen und setzt stattdessen auf Kartontassen. Der Umstellungsbeginn zeigt sich hier in einigen Wochen bei den Heidelbeeren, das allein spart zusätzlich drei Tonnen Kunststoff allein im Jahr 2011 ein. Ziel ist es, durch diese Umstellungen in den nächsten Jahren 70 Tonnen Kunststoff einzusparen. Dies entspricht jener Menge, die man aus 1,5 Millionen Liter Rohöl produzieren kann – eine echte Pionierleistung am österreichischen Markt.


Wir sind übrigens gerade dabei, die umweltfreundliche zersetzbare Folie zu testen und haben diese unserem Hauskompost beigemengt. Bereits nach wenigen Tagen zeigen sich erste Zersetzungstendenzen- es dürfte ziemlich sicher problemlos funktionieren-eine erfreuliche Entwicklung. Davor haben wir uns übrigens an köstlichen Bioparadeisern satt gegessen, in der Packung befanden sich unterschiedlichste "alte Sorten" an Paradeisern, die wir nicht nur aufgrund der ökologischen Verpackung, sondern auch wegen ihres hervorragenden Geschmacks empfehlen können.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /