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Wlodkowski: EU-Klimaplan ist Herausforderung für Österreich

Landwirtschaft bietet Mitwirkung zur Erreichung der Klimaziele an

"Das Klima- und Energiepaket der Europäischen Kommission sieht vor, dass Österreich die Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um 16% senken und den Anteil an erneuerbaren Energien insgesamt auf 35% erhöhen muss. Das ist natürlich eine Herausforderung für unser Land, die jedoch gemeinsam zu schaffen ist. Die Bauern bieten ihre volle Mitwirkung zur Erreichung der ambitionierten EU-Klimaziele an. Sie können das notwendige Plus an Ökoenergie ohne Einschränkung der Lebensmittel-Produktion zur Verfügung stellen, da nun nach dem Ende der Flächenstilllegung 10% mehr an Ackerflächen zur Verfügung stehen. Voraussetzung für die klima-aktive Rolle der Landwirtschaft sind geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen, wie ein modernesÖkostromgesetz", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, zum EU-Klimaplan fest.

Drei Schwerpunkte: Energieeffizienz, Investitionen und Klimazölle

"Die Fixierung der EU-Klimaziele bringt nun Planungssicherheit für die Erreichung der Kyoto-Ziele bis 2020. Dabei ist vollkommen klar, dass jede einzelne Maßnahme im Inland längerfristig wirkt und daher deutlich sinnvoller ist, als der kurzfristige Zukauf von Zertifikaten, also von 'heißer Luft' aus dem Ausland", so der LK-Präsident, der drei Schwerpunkte zur Erreichung dieser Ziele nannte: Zum Ersten müsse spürbar Energie eingespart und die Energieeffizienz gesteigert werden. Zweitens seien verstärkte Investitionen in erneuerbare Energieträger notwendig, um das 35%-Ziel zu erreichen. Und drittens könnten auch Klimazölle mithelfen, Europaökologischer zu machen. "Deshalb werden entsprechende Forderungen dazu von der Landwirtschaftskammer begrüßt", so Wlodkowski.

Klimazölle würden EU-Industrie international helfen

Konkret geht es bei der von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas vorgeschlagenen Einführung von Klimaschutzzöllen auf energieintensive Produkte aus Ländern, die nicht am Kyoto-Protokoll teilnehmen, um die Herstellung einer Wettbewerbsgleichheit für die europäische Industrie. Diese sieht sich durch die nun veröffentlichten EU-Klimaziele nämlich im Nachteil gegenüber ihrer Konkurrenz ausÜbersee. "Klimaschutzzölle wären eine wichtige Entscheidungshilfe für die Beibehaltung beziehungsweise den Ausbau des Industriestandortes Europa", ergänzte Wlodkowski.

Wlodkowski warnt vor Querschüssen und Blockaden

"Was Österreich derzeit am wenigsten brauchen kann, sind Querschüsse und Blockaden im Klimaschutz-Bereich. So etwas schadet nicht nur dem politischen, sondern vor allem dem Klima, das für unser Wetter verantwortlich ist, und freut einzig und allein die Öl-Lobby. Viel zielführender wäre es, gemeinsam alle Maßnahmen zu ergreifen, die die Verwendung von fossiler Energie einschränken, die bekanntlich für den Klimawandel verantwortlich ist", so Wlodkowski weiter.

Mit Klimaschutz Arbeitsplätze schaffen

"Die heimische Landwirtschaft hat bereits vorbildhaft einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz geleistet und den Ausstoß an Klima schädigenden Treibhausgasen seit 1990 um fast 14% reduziert. Wir können nun dazu beitragen, auch in anderen Bereichen den CO2-Ausstoß deutlich abzubauen, indem wir künftig verstärktÖkotreibstoffe, Ökostrom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung stellen. Dieses Engagement in Sachen Ökoenergie sichert nicht nur den Wirtschaftsstandort Österreich und stärkt die Energie-Unabhängigkeit, sondern schafft zusätzlich Arbeitsplätze. EU-weit wird mit 1 Mio. neuer Arbeitsplätze gerechnet, für Österreich würde das rund 20.000 neue Jobs bedeuten", so Wlodkowski.

Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /