Rekommunalisierung überzeugt: Kommunalbetriebe in der Abfallwirtschaft kostengünstiger

GECON - Entscheiderforum in München erfolgreich

„Die Wahrheit ist auf dem Platz“, lautet eine Fußballweisheit, die ins Feld geführt wird, wenn wieder einmal allzu viel theoretisiert wird. Ähnlich ist es in der Abfallwirtschaft: Die tägliche betriebliche Realität und die Kosten entscheiden über Erfolg und Misserfolg kommunaler Betriebe und nicht Ideologien oder Konzepte auf geduldigem Papier.

Im Rhein – Sieg – Kreis (NRW) erreichte die 100% kommunale Abfalllogistik Rhein - Sieg GmbH (ARS) bereits im ersten Betriebsjahr 2007 eine Einsparung von 800.000 EUR. Im Rhein – Hunsrück Kreis (Rheinland – Pfalz) sparte die Rhein – Hunsrück Entsorgung AöR gegenüber der privaten Entsorgung sogar 1,4 Mio. EUR. Die Bürger bemerkten den Übergang von Privat zu Kommunal nur an den anderen Müllfahrzeugen im Straßenbild. Der Service stimmte auf Anhieb. Das überzeugte die Teilnehmer auf dem dritten Rekommunalisierungsforum, das am 17. / 18. Januar 2008 in München stattfand. Das Konzept der Veranstaltung ging auf: Praxis statt Theorien und Ideologien. Intensiver Austausch der Fachleute statt abstrakter Debatten. Die kommunalen Entscheider – aus Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz – konnten im direkten Kontakt mit den bereits erfolgreichen „Rekommunalisierern“ ihre Überlegungen diskutieren und von den bereits vorliegenden Erfahrungen profitieren.

Die Vorträge der Berater von GECON unterfütterten die Praxisbeispiele mit Informationen zu Strategie und Organisation. Da ging es um die Frage, wie die Sollkostenrechnnug als Basis für eine Rekommunalisierungsentscheidung aussieht, warum die Tarife des öffentlichen Dienstes – richtig angewandt – wettbewerbsfähige Personalkosten ermöglichen und wie eine günstige Verhandlungsposition mit dem bisherigen Entsorger zur Übernahme des Standortes erreicht werden kann.

Mut zur Rekommunalisierung machte in München auch das Vorstandsmitglied des Verbandes Kommunaler Städtereinigung (VKS im VKU) Gabriele Friderich. Die Münchener Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des größten deutschen Eigenbetriebes in der Abfallwirtschaft bekannte sich als wasch- echte „Kommunala“. Statt „shareholder value“ –also der maximalen Rendite für die Eigentümer von Konzernen - erwirtschaftet ein kommunaler Betrieb in vieler Hinsicht einen Mehrwert für die Bürger der Kommune. Deshalb ist der „citizen Value“ das Leitbild der kommunalen Betriebe. „Wir nehmen den Umweltschutz ernst, sind bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Mittelstand in unserer Stadt und zahlen Tarif“, stellt Friederich selbstbewusst die Bedeutung des Abfallwirtschaftsbetriebes für die Stadt München und ihre Menschen heraus.

Für Erik Schmidtmann – Geschäftsführer der GECON und seit Jahren Strategie– und Organisationsberater kommunaler Betriebe - sind die Chancen der Rekommunalisierung enorm: „Bei der Rekommunalisierung können wir alle professionellen Organisations- und Planungsmethoden wirksam einsetzen. Die richtige Organisation der Logistikabläufe und die passgenaue Fahrzeugausstattung legen den Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg der neuen kommunalen Betriebe.“ Der Grund: Ein Neustart bringt viele Freiheitsgrade für die Planung. Werden diese Möglichkeiten professionell genutzt, sind kommunale Betriebe absolut wettbewerbsfähig.

Zur Zeit gibt es eine regelrechte Konjunktur der Rekommunalisierung. Immer mehr Kommunen trauen sich zu, ihre eigenen Betriebe organisatorisch und wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen. Externe Unterstützung wird dabei oft herangezogen. „Es feiern nicht etwa die alten Amtsstrukturen fröhliche Urständ sondern es werden moderne kommunale Dienstleister geschaffen, die hohe Effizienz und Effektivität erfolgreich mit öffentlicher Verantwortung verbinden“, betont Andreas Wiebe eine entschlossene Modernisierung als Ziel. Der GECON - Geschäftsführer weiß das aus eigener Erfahrung. Vierzehn Jahre war er in der kommunalen Abfallwirtschaft tätig, führte in Bielefeld und Hamm die Abfallwirtschafts-betriebe und die Müllverbrennungsanlagen. Nun gibt er mit GECON sein Know-how an andere Kommunen weiter.