© e-miglia
© e-miglia

Lautloser Durchmarsch von Titelverteidiger Tim Ruhoff

FINALE Tag 4 der e-miglia 2011: Engadin – St. Moritz - Ruhoff gewinnt zum 2. Mal die e-miglia, Rallye für Elektrofahrzeuge mit unterschiedlichste Fahrzeugkonzepten

© e-miglia - Das Siegerteam
© e-miglia - Das Siegerteam
© e-miglia - Mit dem E-Rad die gesamte Strecke- eine grandiose Leistung!
© e-miglia - Mit dem E-Rad die gesamte Strecke- eine grandiose Leistung!
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia
© e-miglia

Freitag, 5. August in St. Moritz. Wenn Sieger feststehen, dann gibt es folglich meist auch Verlierer. Die Teilnehmer der e-miglia denken anders. Sie sind alle Gewinner, denn sie konnten die selbst gesetzten Ziele und das Finalziel erreichen. Erfahrungen und Erkenntnisse wurden gewonnen, die der Weiterentwicklung der E-Mobilität sehr zugute kommen. Das war auch das Ziel der e-miglia Partner Allianz Versicherungs-AG und TÜV SÜD AG. Beide Unternehmen haben Teilnehmerfahrzeuge geschickt, um Erkenntnisse zu gewinnen. Die Allianz versichert schon heute einen Grossteil der bereits zugelassenen Fahrzeuge und der TÜV SÜD führt diverse Sicherheitstest durch, entwickelt weitere Prüfverfahren sowohl für die Industrie als auch den privaten Kunden.
Ranking
Verdient und nicht unerwarteter Sieger der e-miglia 2011 ist Tim Ruhoff, Team Energiebau im Tesla mit der Startnummer 1. Jede einzelne Etappe meisterte er als Bester und holte sich so den Sieg und die Prämie von € 2.500,00. Zwei Mal gestartet und zwei Mal gewonnen. Immer im Tesla. Tim Ruhoff liebt und lebt das Thema E-Mobilität. Privat hat er nie ein Auto besessen und bewegt sich am liebsten per E-Bike durch die Stadt. Geschäftlich setzt er seine Mobilitätsvision um: ‘Für Unternehmen machen wir eMobilität zur Marketing-Offensive – Damit bringen wir die Energiewende auf die Strasse.’


Strahlende Zweite sind Lars Krüger und Copilot sowie Jetcar Erfinder Christian Wenger-Rosenau. Niemals erwartet haben sie diesen Erfolg. Das Jetcar wurde bis dato erst in einer Kleinauflage von 5 Stück verkauft, mit € 84.000 auch eher noch kein Massenfahrzeug.
Think, wäre hätte das gedacht, ist mit Walter Fuzzy Kofler nebst Tochter Claudia im Model Think City auf Rang drei gelandet. Ein mehr als positives Ergebnis, bedenkt man den hohen Leistungs- und damit auch Kostenunterschied zwischen den angetretenen Fahrzeugen.

Unterschiedliche Fahrzeugkonzepte


Höchstgeschwindigkeiten von 120 kmh bis 220 kmh. Reichweiten von 100 km bis 350 km. 2Rad, 3Rad, 4Rad. Von 1 Mannstärke bis 600 PS. Teilweise unterstützt von Muskelkraft. Es ist Richard Schalber, dem Rallye Direktor gelungen, einen Event zu kreieren, der eine bestimmte Chancengleichheit schafft. Die sieht man im Ergebnis der Top 3: Tesla, Jetcar, Think. Wer sich dem Reglement entsprechend vorbereitet und präpariert, kann die e-miglia problemlos bewältigen, was bei den vielen Erstteilnehmern zu sehen war. Die beiden eRUF Fahrzeuge, von den man sich viel versprochen hatte, waren jedoch nicht regelkonform unterwegs und problematisch war dies primär im Ladevorgang, da die Fahrzeuge nicht mit der vom Veranstalter gestellten Ladetechnologie vertraut waren. Zudem hatten auch nicht beide Teams trainiert oder Rallye Erfahrung.


Der Tag im Engadin


Er beginnt mit Regen, der Finaltag, und dies erfreut tatsächlich die Fotografen. Gut für dramatische Bilder. Bis zum Zieleinlauf im Zentrum von St. Moritz strahlt die Engadiner Sonne jedoch wieder. Brauchte sie wohl eine Pause, nach dem ihre Energie in der Nacht zuvor in die 31 Fahrzeuge geflossen ist. In der Energiestadt St. Moritz setzt man stark auf Umweltbewusstsein und Clean Energie, denn das ist ihr höchstes Gut. Die Route begann in St. Moritz Bad und führte zuerst über den naturbelassenen Albula Pass. Die anstehende Bewältigungsprüfung forderte die Teilnehmer zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 63 km/h, durch enge Serpentinen mussten 8,4 km bergauf in 8 min. absolviert werden. Ein Hindernis der natürlichen Art versperrte dem einen und anderen Teilnehmer die Durchfahrt und kosteten wertvolle Sekunden: Kühe. Der Julierpass folgte vor der Ladestation. Am Nachmittag wurde als dritter Pass noch der Bernina erklommen.

Die Zukunft


Die E-Mobilität wird kommen. Daran sind sich Politiker wie Industrie einig und investieren weltweit Milliardenbeträge. Die Zukunft der e-miglia sieht jetzt zuerst einmal frostig aus. Schon im kommenden Winter wird es die erste e-miglia ’snow’ geben. E-Mobilität unter extrem kalten Bedingungen. Ein neuer Härtetest. Die Sommer e-miglia wird 2012 noch sportlicher werden mit einem strafferen Reglement. Ob eine Zeitprüfung dabei sein wird, wie sich einige Teilnehmer wünschen, wird sich Richard Schalber vielleicht noch überlegen. Alles in allem war die e-miglia 2011 ein großer Erfolg und ein weiterer Meilenstein der Elektromobilität.


Die Final-Ergebnisse am 5.8.2011 / Tag 4:

1. Tim Ruhoff, Stephan Willemsen - Team Energiebau/NextGM - Tesla
2. Lars Krüger, Christian Wenger-Rosenau - Team Jetcar - Jetcar
3. Fuzzy Walter Kofler, Claudia Kofler - Team Autotest Motorsport - Think City
4. Reiner Mauch – Team Mauch - Tesla
5. Eric Comas, Peter Podhorsky - Team Green Cars Challenge - Tesla

Die Rallye Fakten

4 Tage, 4 Länder, rund 780 km, 31 Teilnehmer, 4 Pässe und Grossglockner Hochalpenstrasse.

Weitere Informationen: www.e-miglia.com

GastautorIn: Claudia Rickmann für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /