Energieeffizienz bietet noch viel Potenzial

4. Station der NRW-Klimaschutztour: Minister Remmel besucht energieeffiziente Unternehmen in Dormagen, Lüdenscheid und Meschede

NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel sieht in NRW großes Potenzial bei der Einsparung von Energie. ‘Die günstigste Kilowattstunde Energie ist die, die nicht verbraucht und produziert wird. Hier müssen wir ansetzen, denn das Potenzial der Einsparung ist gerade in einem Industrieland wie NRW enorm’, sagte Remmel. Energieeinsparung und Energieeffizienz sind wichtige Faktoren für eine beschleunigte Energiewende. Remmel: ‘Einige Industrieunternehmen haben in den letzten Jahren enorme Einsparziele erreicht und dadurch auch ihre Kosten gesenkt. Diesen Weg wollen wir weitergehen und auch andere gesellschaftliche Bereiche mit einbinden, etwa den privaten Verbrauch.’

Klimaschutzminister Johannes Remmel hat auf der fünften Etappe seiner Klimaschutztour heute (10. August) drei Unternehmen besucht, die besonders energieeffizient arbeiten. ‘Klimaschutz und wirtschaftliches Denken gehört zusammen. Wer Energie spart, entlastet seine Ausgabeseite. Klimaschutz ist somit keine Umwelt- und Naturromantik, sondern pure ökonomische Vernunft’, sagte Minister Remmel. Die Unternehmen Dralon (Dormagen), Busch-Jaeger Elektro (Lüdenscheid) und die Brauerei C. & A. Veltins (Meschede) nehmen am Projekt Mod.EEM (Modulares Energieeffizienzmodell) der EnergieAgentur.NRW teil. Bei diesem Pilotprojekt wird ein online-gestütztes Energiemanagementssystem entwickelt. Rund 100 Unternehmen aus NRW nehmen daran bereits teil.

Die Landesregierung hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt: Die Gesamtsumme der in Nordrhein-Westfalen emittierten Treibhausgase soll bis 2020 um mindestens 25 Prozent gegenüber 1990 und um mindestens 80 Prozent bis 2050 zu reduzieren. ‘Wir können diese Ziele nur erreichen, wenn wir konsequent Energie einsparen. Die Unternehmen, die an dem Pilotprojekt teilnehmen, haben sich diesem Ziel verschrieben – im Interesse der Umwelt, aber auch im eigenen.’

Die Unternehmen: Dralon GmbH in Dormagen
Die Dralon GmbH, die Minister Remmel in Dormagen besuchte, wurde 2001 aus der Bayer AG ausgegliedert. Sie produziert an zwei Standorten in Deutschland rund 180 000 Tonnen Acrylfasern pro Jahr für Spinnereien weltweit. Dralonfasern werden unter Verwendung eines Lösungsmittelspinnsystems hergestellt, wobei das Auswaschen und das spätere Recyclen des verwendeten Lösungsmittels energieintensive Prozesse sind, die die Dralon GmbH zum sparsamen Umgang bewegt hat. Durch ein neues Energiemanagementsystem soll der Umgang mit Energie besser koordiniert effizienter gestaltet werden. Dies sieht die Dralon GmbH auch als Teil ihrer Unternehmenspolitik, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat. Zum Beispiel wurde ein Carbon-Footprint, also die Gesamtsumme der CO2-Emmissionen für die in Dormagen produzierten Fasern erstellt, der im internationalen Vergleich deutliche Vorteile für den Standort Deutschland in Bezug auf die CO2-Emissionen zeigt. Zudem wurden mit den Spediteuren die Vertriebswege optimiert und damit negative Umwelteinwirkungen reduziert. Die Ergebnisse der Energieeinsparung können sich sehen lassen: Durch die technische Optimierung der Produktionsprozesse beim Spinnen der Fasern werden jährlich rund 6400 Megawatt Erdgas und 8900 Megawatt Dampf eingespart. Das bedeutet eine Reduzierung von fast 4,5 Millionen Kilogramm CO2 pro Jahr.

Busch-Jaeger
Busch-Jaeger, ein Unternehmen der ABB-Gruppe mit 1000 Mitarbeitern in Lüdenscheid und Aue (Bad Berleburg), nutzt viele Instrumente der Energieeffizienz: Hier nutzt man in der Haustechnik Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmerückgewinnung, hat Gebäudehüllen energetisch saniert, steuert Beleuchtung, Heizung und Beschattung mit modernder Gebäude-Installationstechnik und setzt auf LED-Beleuchtung. Energieeffizienz spielte für Busch-Jaeger Elektro daher auch bei der 18-Millionen-Euro-Investition in ein hochmodernes Logistikzentrum, das 2007 in Lüdenscheid eingeweiht wurde, eine wesentliche Rolle. Aktuell führt Busch-Jaeger ein Energiemanagementsystem ein. Das Unternehmen kann damit seine energetische Leistung durch einen systematischen Ansatz verbessern.

Quelle: EnergieAgentur.NRW


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /