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KACO new energy erweitert Produktionskapazität um 4 Gigawatt

Mit dem neuen skalierbaren Werk 5 verschafft sich der Neckarsulmer Wechselrichter-Hersteller logistische Vorteile und Flexibilität

Neckarsulm - KACO new energy investiert 30 Millionen Euro am Stammsitz in Neckarsulm und erweitert seine Spitzenkapazität um 4 Gigawatt. Die neue skalierbare Fertigung ermöglicht es, mit der Produktion flexibel den Marktentwicklungen zu folgen. Damit verschafft sich der drittgrößte Wechselrichter-Hersteller logistische Vorteile im internationalen Wettbewerb. Wie in allen anderen Produktionsstätten wird auch in Werk 5 klimaneutral produziert. KACO new energy demonstriert damit, wie nachhaltige industrielle Produktion in Zeiten der Energiewende aussieht: Höchste Energieeffizienz verbunden mit klimaneutraler Produktion.

‘Wir haben eine der modernsten Wechselrichter-Fertigungen mit vollautomatischen Prozessen und Just in time-Lagerhaltung errichtet’, sagt Geschäftsführer Ralf Hofmann. Nach nicht einmal neun Monaten Bauzeit konnte die Geschäftsleitung von KACO new energy vor kurzem das fünfte Werk des Unternehmens in Betrieb nehmen. In Werk 5 werden zukünftig vor allem Drehstrom-Wechselrichter der TL3-Serie gefertigt. Auf 12.000 Quadratmetern Nutzfläche können bis zu 400 Arbeitsplätze untergebracht werden. Bis dato hat KACO new energy bereits dreißig neue Mitarbeiter eingestellt. Wenn die Entwicklung so positiv wie bisher verläuft, sollen insgesamt 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die atmende Fabrik

‘Durch innovative Prüfverfahren verschaffen wir unseren Geräten in Punkto Langlebigkeit einen Vorsprung auf dem Markt’, ist Hofmann überzeugt. Die neue Prüfanlage, in der die Wechselrichter einem Dauerlauftest unterzogen werden, ist, wie die meisten Prozessschritte im neuen Werk, vollautomatisiert. Das gilt auch für das Hochregallager mit 1.200 Paletten- und 16.000 Behälterstellplätzen. Ein Reserveflächen-Konzept ermöglicht es, innerhalb der Anlage die Produktion zu erweitern, wenn die Nachfrage plötzlich steigt und mehr Wechselrichter auf den Markt gebracht werden müssen. Für hohe Flexibilität bei der Anpassung an wechselnden Bedarf sorgt auch die Just in time‑Belieferung mit Kleinteilen (Kanban-Prinzip). Sie sichert die Versorgung bei reduzierten Lagerbeständen und möglichst geringer Kapitalbindung.

Pures Effizienz-Bündel

Sowohl das Gebäude an sich, als auch die Betriebsprozesse wurden bei Werk 5 auf maximale Energieeinsparung ausgerichtet. Mit Solaranlagen, Wärmerückgewinnung aus der Gleichstromversorgung, intelligenter Haustechniksteuerung, bis hin zur Nutzung der Bremsenergie in der Logistikanlage wird sogar mehr Energie eingespart, als in der Wärmeschutzverordnung gefordert. ‘Wir unterschreiten die EnEV 2009 voraussichtlich um mehr als 10 Prozent’, sagt Stefan Horlacher, Leiter Finanzen, Controlling und Logistik bei KACO new energy. Selbst die Fassade trägt als Solaranlage 13 Prozent zur firmeneigenen Stromerzeugung bei. Durch den Anschluss an ein nahegelegenes Hackschnitzel-Blockheizkraftwerk bleibt die Klimabilanz auch unter Berücksichtigung der von außen eingekauften Energie positiv.

Technische Details

Eine Solaranlage mit 272 Kilowatt kristallinen Siliziummodulen auf dem Dach und die Solarfassade mit 146 Kilowatt CIS-Dünnschicht-Modulen steigern die bei KACO new energy installierte Gesamtleistung auf 1,15 Megawatt. Während die Dachanlage mit 28 Powador 9600 Wechselrichtern betrieben wird, sorgen bei der Fassade aus Dünnschicht-Modulen acht Drehstromwechselrichter Powador 18.0 TR3, ein Powador 16.0 TR3 und ein Powador 6002 für zuverlässigen Stromertrag. Damit auch Mitarbeiter des Unternehmens persönlich einen Beitrag zur Energiewende leisten und von ihrem Einsatz profitieren können, wird eine 116 Kilowatt große Solaranlage als Mitarbeiterbeteiligungsanlage betrieben. So werden auch die Mitarbeiter zu Kleinunternehmern in Sachen Energiewende.

GastautorIn: Sabine Lübke für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /