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Essen für Konzernprofite? Europäisches Forum für Ernährungssouveränität in Krems

„Nyeleni 2011“: 600 TeilnehmerInnen arbeiten an zukunftsfähigem Landwirtschafts- und Ernährungssysten

Diese Woche versammeln sich in Krems rund 600 BäuerInnen, KonsumentInnen, MitarbeiterInnen von umwelt- sowie entwicklungspolitischen NGOs und GewerkschafterInnen aus mehr als 30 europäischen Ländern. Beim ersten Europäischen Forum für Ernährungssouveränität erarbeiten und präsentieren sie Auswege aus den aktuellen Nahrungs-, Hunger- und Umweltkrisen. Das Konzept der Ernährungssouveränität ist eine Alternative für ein zukunftsfähiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem – auch für die anstehende Reform der Europäische Agrarpolitik (GAP).

Im Herbst wird die EU-Kommission Gesetzesvorschläge für die GAP nach 2013 präsentieren. Die TeilnehmerInnen in Krems fordern, dass die GAP grundlegend verändert wird. Sie darf sich nicht vorrangig an Konzern- und Profitinteressen und am Ziel ‘globale Wettbewerbsfähigkeit’ orientieren. ‘Nur wenn lokal eingebettete Initiativen, regionale Kreisläufe sowie nachhaltige Produktionsmethoden gefördert werden ist die Versorgung aller Menschen mit gesunden Lebensmitteln, der Schutz der natürlichen Ressourcen und der Fortbestand von Millionen kleinbäuerlicher Betriebe in Europa möglich’, meint Mira Palmisano von der ÖBV-Via Campesina Austria, eine der MitorganisatorInnen. Die bisherigen GAP-Reformvorschläge der EU beinhalten nur kosmetische Änderungen. Die Delegierten in Krems arbeiten daher auch daran, wie Ernährungssouveränität in der neuen GAP verankert werden kann. ‘Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Bauern und Bäuerinnen sowie ein Landwirtschaftssystem, das nicht länger auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Umwelt beruht. Greening allein ist nicht genug’, sagt Palmisano.

Prinzipien der Ernährungssouveränität sind unter anderem das Recht auf gesunde und kulturell angepasste Nahrung, die Wertschätzung der LebensmittelproduzentInnen, die Achtung und der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie eine grundlegende Demokratisierung des Lebensmittelsystems und die Stärkung lokalen und traditionellen Wissens.

Nyeleni-Forum für Ernährungssouveränität: www.nyelenieurope2011.net
16. bis 21. August, Messehallen Krems, Utzstraße 12, 3500 Krems


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /