© Grace Winter / pixelio.de
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Voruntersuchungen geben Energie AG grünes Licht für Pumpspeicherkraftwerks-Projekt in Ebensee

Nach umfangreichen Voruntersuchungen sind alle Voraussetzungen für den Start der Einreichplanung des Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee durch die Energie AG Oberösterreich erfüllt.

Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner: "Um die neuen, regenerativen Energien für den Wandel unseres Energiesystems nutzen zu können, sind Pumpspeicherkraftwerke als grüne Batterien unverzichtbar!"

Mit dem Abschluss dieser Vorarbeiten kann nun die Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet werden. Diese soll im Herbst 2012 beginnen, ein möglicher Betriebsbeginn ist bei reibungslosem Verfahrens- und Bauverlauf Ende 2017 möglich. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro.

Pumpspeicherkraftwerke sind als die grünen Batterien für das Bewältigen der Energiezukunft unverzichtbar. Sie sind derzeit die einzige Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern. Dazu kann in Zeiten geringeren Strombedarfs Wasser in die Speicherseen gepumpt und bei Bedarf über Turbinen abgearbeitet und saubere, elektrische Energie erzeugt werden. Zudem besteht in Zusammenhang mit der verstärkten Integration neuer, regenerativer Energieformen wie Strom aus Photovoltaik und Windkraft immer mehr der Bedarf, die zu bestimmten Zeiten auftretenden Erzeugungsüberschüsse speichern und für eine spätere Nutzung zur Verfügung stellen zu können.

Im Industrieland Oberösterreich sind derzeit vier derartige Projekte in Vorbereitung, die geplante Spitzenleistung beläuft sich auf mehr als 1000 MW. Das von der Energie AG im Raum Ebensee verfolgte Projekt ist mit 150 Megawatt ein mittelgroßes Projekt, wird aber die Leistung der eigenen Speicherkraftwerke auf insgesamt mehr als 300 MW nahezu verdoppeln.

Nach intensiven Untersuchungen liegen jetzt die detaillierten Ergebnisse vor, die eine fundierte, grundsätzliche Entscheidung für die Weiterführung des Projektes möglich machen. "Unser Standort in Ebensee erfüllt alle Voraussetzungen, dass das Kraftwerk hier errichtet werden kann", sagt Windtner.

Geologie unterstützt Kraftwerksprojekt im Berg

Im Bereich des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee wurden in den vergangenen Wochen und Monaten intensive Voruntersuchungen durchgeführt. Für die Untersuchungen wurden Bohrungen und spezielle seismischen Analysen des Bergmassivs vorgenommen. Bei der Auswertung der Ergebnisse und der Bohrkerne der elf Erkundungsbohrungen (in Summe 860 Laufmeter Bohrkerne), fünf Baggerschürfe sowie der zwei seismische Erkundungen (Speichersee und Triebwasserweg) mit begleitenden Feld- und Laborversuchen kamen für das Projekt durchwegs positive Ergebnisse zutage. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden die weiterführenden hydraulischen Optimierungen sowie spezifische Anpassungen und Festlegungen für die einzelnen Triebwasserweg-Abschnitte festgelegt.

Untersuchungsergebnisse fließen in UVP-Verfahren mit ein

Ebenfalls geklärt werden konnte im Vorfeld durch externe Gutachter, dass die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks auch aus ökologischer Sicht umgesetzt werden kann. Mit der Entscheidung das Projekt aufgrund der positiven Machbarkeitsanalyse fortzuführen, wird nun mit der Ausarbeitung des Einreichprojektes für die Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen.

Das Projekt liegt im ursprünglichen Zeitrahmen. Das nächste Ziel ist der Beginn des UVP-Verfahrens im Herbst 2012. Hier ist mit einer Verfahrensdauer von bis zu einem Jahr zu rechnen. Liegt ein gültiger Baubescheid vor, beträgt die reine Bauzeit 3 bis 4 Jahre.

Energieableitung erfolgt über bestehende 110-kV-Leitung

Vom Standort des Kraftwerkes im Bergmassiv nordwestlich von Ebensee wird über einen eigenen Stollen eine unterirdische Energieableitung zur bereits bestehenden 110-kV-Leitung errichtet. Um die volle Leistung des Kraftwerkes nutzen zu können, ist die Kapazität der bestehenden 110-kV-Freileitung ausreichend.

Kapazitäten der Energie AG verdoppelt, Kraftwerkspark ergänzt

Mit dem 150-MW-Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee kann die Energie AG Oberösterreich ihre eigenen Speicherkapazitäten von derzeit rund 150 auf über 300 MW fast verdoppeln. Geplant ist, das Kraftwerk bei einer Fallhöhe von fast 500 Metern und einem Speicherinhalt von 1,35 Millionen Kubikmetern als 10-Stunden-Speicher einzusetzen.

Neben den eigenen Speicherkapazitäten kann die Energie AG zudem auf Bezugsrechte an der derzeit stärksten Pumpspeicherkraftwerksgruppe in Österreich, der Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck in Kärnten, zurückgreifen. Ab 2014 wird die Kraftwerkserweiterung Reißeck II wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie aus erneuerbarer Wasserkraft liefern. Mit dieser Beteiligung erhöht sich der Bezugsanteil der Energie AG an der Erzeugungskapazität der Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck auf insgesamt 133 MW.

QUELLE: ENERGIE AG


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /