openPR Logo
Pressemitteilung

Energiewende darf Klimawende nicht gefährden

STIEBEL ELTRON fordert energiepolitischen Vorrang für eine Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden

Holzminden, 29. August 2011. Der Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke als Ersatz für die entfallende Kernenergie gilt als unumgänglich und soll staatlich gefördert werden. Zusätzlich machte der Bundestag den Weg frei für die Erprobung unterirdischer Speichermöglichkeiten des ebenso giftigen wie flüchtigen Kohlendioxyds. Die Suche nach weiteren Standorten für solche Verbunkerungen, die über Generationen sicher sein müssen, hat in allen Bundesländern begonnen.


Bei diesem Trend zur Intensivierung der fossilen Stromproduktion befürchten kritische Experten das Aufweichen der national und international beschlossenen Klimaziele. Soll Deutschland seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, „darf bis 2050 kein Kohlekraftwerk mehr in Betrieb sein“, konkretisiert die Professorin Karin Holm-Müller vom Institut für Ressourcen und Umweltökonomik der Universität Bonn die eingegangenen Verpflichtungen.

Dass einerseits die Abkehr von fossilen Brennstoffen mit ihren klima-schädlichen Emissionen beschworen, andererseits die Kohleverstromung ausgebaut wird, hält STIEBEL ELTRON-Chef Rudolf Sonnemann für die bislang ganz anders motivierte Gesellschaft und erst recht für den einzelnen Bürger für nur schwer vermittelbar. „Wie sollen Hausbesitzer motiviert werden, Treibhausgase zu vermeiden, wenn vor aller Augen im Umkreis Kohle- und Gaskraftwerke entstehen?“

Die klimaschädliche „Brückentechnologie“ namens Kohle ist nur auf ein Minimum begrenzbar, wenn andere CO2-Quellen konsequent und zügig reduziert werden. Hier spielt der Sektor der Gebäudewärme eine entscheidende Rolle.

Drei Viertel der rund 18 Millionen Heizanlagen sind nach Angaben des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) veraltet. Allein sechs Millionen Ölheizungen produzieren in Deutschlands Kellern im Übermaß das umweltschädliche CO2. Experten weisen aber darauf hin, dass jeder Bürger im Schnitt jährlich alles über alles nicht mehr als 3 Tonnen CO2 erzeugen darf, damit die Erderwärmung noch im tolerierbaren Bereich von maximal 2 Grad Celsius gehalten werden kann. In Deutschland liegt die Pro-Kopf-Produktion über alle Lebensbereiche hinweg aber bei etwa 10 Tonnen. Zu Recht stellt der Deutsche Mieterbund jetzt in einem dringlichen Appell fest, dass die regierungsoffiziellen Energieeinsparziele ohne die weithin fehlenden verbindlichen Rahmenbedingungen und ohne verstärkte öffentliche Förderung „völlig unrealistisch“ seien.
Die Lösungsformel heißt: Breite Umstellung veralteter Heizsysteme auf erneuerbare Energien bei gleichzeitiger Steigerung der Energieeffizienz Sonnemann: „ Dazu gehören moderne Anlagen und haustechnische Geräte zur Wärmerzeugung wie auch zur Belüftung und Kühlung im System.“

Eine Studie der TU München zeigt die Einsparpotenziale eines solchen Modernisierungsschubs auf: Gegenüber der weithin als sparsam gelobten Gas-Brennwerttechnik haben Wärmepumpen mit Jahresarbeitszahlen von 3 einen um 30 Prozent verringerten Primärenergiebedarf; der Kohlendioxydausstoß wird gleichzeitig um ein Drittel gesenkt. Bei einer Öl-Brennwert-heizung sinkt mit einer Wärmepumpe der CO2-Ausstoss unter gleichen Bedingungen sogar um 50 Prozent.

Dies, so Sonnemann, müsse sich auch in den jetzt auszugestaltenden öffentlichen Förderprogrammen widerspiegeln. Nach einer Emnid-Umfrage warten gerade hier die privaten Haushalte auf die Verabschiedung stabiler Anreize. Sonnemanns Fazit mündet denn auch in einen Appell an die Verantwortlichen der Energiepolitik: „Mit der Modernisierung der Heiz- und Haustechnik in Deutschlands bestehenden Gebäuden kann die Brücke aus fossilen Energieträgern, die in eine neue energiepolitischen Landschaft führt, schmal gehalten werden und sich die Energiewende vollziehen, ohne die Klimawende zu gefährden.“
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 565930 • Views: 694

Diese Meldung Energiewende darf Klimawende nicht gefährden bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Energiewende darf Klimawende nicht gefährden teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von STIEBEL ELTRON GmbH & Co.KG


Das könnte Sie auch interessieren:

Dr. Freytag (Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg), Foto: Rentsch
Erfolgreiches 2. Zukunftsforum "E-mobiles Brandenburg" am 1. Dezember in Potsdam
… Brandenburg“ veröffentlicht worden. Ziel dieses zweiten Zukunftsforums war es nun, die herausgearbeiteten Potenziale der Elekt-romobilität als integralen Bestandteil der Energie- und Klimawende, zu Ideen für Umsetzungs-vorhaben weiterzuentwickeln. Grundlage hierfür waren die Fachdiskussionen von Experten in drei Schwerpunktthemen: Batterien in und für …
Kein Klimaschutz ohne engagierte BürgerInnen
Kein Klimaschutz ohne engagierte BürgerInnen
… weltweiten Klimawende hängt vom Engagement der BürgerInnen ab: »Ohne das Engagement und die Akzeptanz der Bürger können Klimaschutz und ein so ambitioniertes Projekt wie die Energiewende nicht gelingen. Sie sind geradezu der Schlüssel für den Erfolg.« Das Interview wird im kommenden BBE-Newsletter vom 25.2.2016 nachzulesen sein. Der Newsletter ist dem Thema …
Stromnetz in Bad Belzig: Neuer Wegenutzungsvertrag mit Netzbetreiber E.DIS aus Brandenburg
… Netze ist ein leistungsfähiger Partner unverzichtbar, wenn die Klimawende auf kommunaler Ebene gelingen soll." Wer sich für den Netzausbau für die Energiewende interessiert, klickt auf https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/netze-und-netzausbau.html . Bereits in den vergangenen Jahren hat E.DIS in Bad Belzig und der Region systematisch das bestehende …
badenova-Aufsichtsrat der LINKEN LISTE - Solidarische Stadt Freiburg beantragt Bürgerversammlung
badenova-Aufsichtsrat der LINKEN LISTE - Solidarische Stadt Freiburg beantragt Bürgerversammlung
… badenova will mit max. 100 € bei dem Kaufangebot dabei sein. Eine Stärkung des kommunalen Einflusses im Energiesektor ist durchaus sinnvoll. Die hohen Ziele einer Klimawende lassen sich mit starkem kommunalem Einfluss besser umsetzen als mit ausschließlich an der rendite orientierten Gesellschaften wie eon oder enbw. Angesichts der hohen Bedeutung dieses …
Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter AENGEVELT IMMOBILIEN
Dr. Wulff Aengevelt zur MIPIM 2012: Deutschland gut positioniert
… das internationale Interesse: die Klimawende. Deutsche Wirtschaft und Politik haben hier eine Führungsrolle übernommen, und die anderen Länder schauen nun, wie man die Energiewende umsetzen will. Das ist auch gut für den deutschen Immobilienmarkt. Dabei zeigt sich, dass das Thema mittlerweile ein echtes Vermarktungsinstrument geworden ist. Allerdings …
Dr. Wulff Aengevelt
Wulff Aengevelt: „In der Immobilienwirtschaft wird der Klimawandel ausgebremst.“
… und dies auch seitens der Politik gefordert wird. Leider muss hier auch gleich der Nachsatz folgen: Die Politik fordert, fördert zur zügigen Einleitung der gebotenen Klimawende aber nicht ausreichend! Im Gegenteil: So hat die Regierung zum ersten Januar 2019 die Höhe der Modernisierungsumlage auch für energieeinsparende Maßnahmen von elf auf acht Prozent …
Home of Solar macht Energiewende wahr und schafft Win-Win-Win-Situation
Home of Solar macht Energiewende wahr und schafft Win-Win-Win-Situation
… durch Pacht. Klingt unmöglich? Vor allem ist es realistisch und unkompliziert umsetzbar. Fazit: HOME OF SOLAR (https://www.home-of-solar.com) macht’s möglich.Zeitenwende, Klimawende, Energiewende – eine Erfolgsgeschichte? Leider nein. Zumindest, was das Thema Energieerzeugung angeht. Die Bundesregierung will die Energiewende beschleunigen. Passiert ist …
HanseWerk: Neuer Rekord - 10.000 Megawatt Leistung aus Erneuerbaren Energien mit SH Netz
… erreicht. Die PV-Anlage selbst verfügt über 8,4 MW Leistung und 15.552 Solarpaneelen. "10.000 Megawatt installierte Leistung sind ein echter Meilenstein für die Energiewende in Schleswig-Holstein und Deutschland. Wir unterstreichen damit heute unsere führende Position bei der Energiewende, als Land der Erneuerbaren Energien", sagte Schleswig-Holsteins …
Historische Entwicklung der Rohstoffe
Historische Entwicklung der Rohstoffe
… vorsieht. Die klimapolitischen Ziele vieler Staaten haben quasi einen Wendepunkt erreicht. Besonders Chinas Macht, was kritische Rohstoffe anbelangt, soll vermindert werden. Die Welt hat die Energiewende als wichtiges Ziel erkannt und die Nachfrage nach Rohstoffen sollte davon kräftig angekurbelt werden. In den USA sorgt der Inflation Reduction Act für einen …
Klimawende im Wohnbereich erfordert jährlich Milliardenbetrag
Klimawende im Wohnbereich erfordert jährlich Milliardenbetrag
Klimawende im Wohnbereich erfordert jährlich Milliardenbetrag Neben der Wohnungsfrage ist der Klimaschutz eines der zentralen Themen in der aktuellen öffentlichen Debatte. Dass Wohnungsfrage und Klimaschutz eng zusammenhängen, geht im Klimadiskurs, der vor allem vom Verkehrsbereich geprägt ist, leicht unter; dabei sind Energieeinsparungen im Gebäudesektor …

Sie lesen gerade: Energiewende darf Klimawende nicht gefährden