© Grüne Steiermark- Sabine Jungwirth
© Grüne Steiermark- Sabine Jungwirth

Krsko: Grüne Stellungnahme zu Plänen Sloweniens eingebracht

Protest gegen slowenischen Atomplan eingebracht: Grüne steirische Umweltsprecherin, LAbg. Sabine Jungwirth, beantragt Ablehnung der Krsko-Pläne.

Graz- Bis 22. September kann bekanntlich noch jede Steirerin und jeder Steirer ihre/seine Stellungnahme zum Nationalen Energieplan Sloweniens (NEP), der die Laufzeitverlängerung und den Ausbau des grenznahen AKW Kr¹ko sowie die Errichtung eines Endlagers beinhaltet, abgeben: Die Grünen Steiermark haben nun ihren schriftlichen Protest abgeschickt.

Grünen-Umweltsprecherin LAbg. Sabine Jungwirth konzentriert sich in ihrem Protest, den sie unterstützt von Energieexperten Dr. Fritz Binder-Krieglstein (‘renewable energies consulting’) verfasst hat, auf fünf Punkte:

- Ökostrom ist im NEP ein deutlich untergeordneter Ansatz der Stromstrategie bis 2030. Atomstrom wird hingegen ökonomisch als sehr wettbewerbsfähig eingestuft, während keine Angaben hinsichtlich der Versicherung auf mögliche Schäden nach Reaktorunfällen gemacht werden. Nach einer neuen Studie dürften Fukushima-Opfer vom AKW-Betreiber TEPCO 90 Mrd. Euro beanspruchen.

- Die Definition von Atomstrom als ‘CO2-armen Energieversorgung’ ist falsch – wie eine Studie des ‘Ökologieinstitut Darmstadt’ zeigt, liegen die CO2-Emissionen von Atomstrom bei Berücksichtigung des Lebenszirkels von Uran (Abbau bis Endlagerung) zwischen 32 und 126 g/kWhel und sind damit vergleichbar mit Gaskraftwerken.

- Der Nationale Energieplan ist sehr offen und unverbindlich formuliert, außer bei der Atomkraft: Sehr spezifisch wird die Laufzeit-Verlängerung des AKW Kr¹ko und die konkrete Absicht der Erweiterung um einen Reaktor genannt. Das AKW Kr¹ko soll bis 2043, folglich bisher nie erreichte 62 Jahre betrieben werden (bisher laut World Watch Institut weltweites Maximum: 46 Jahre). Die Materialalterung – das Atomkraftwerk ist seit knapp 30 Jahren in Betrieb – spricht gegen die Genehmigung einer Laufzeitverlängerung.

- Das Erdbebenrisiko wird trotz den Erfahrungen in Fukushima nicht neu bewertet. Das AKW Kr¹ko liegt in einem Gebiet, das seit Jahrhunderten als Starkbebenbereich dokumentiert ist, in unmittelbarer Umgebung hat eine Vielzahl von starken Beben stattgefunden.

- Die Endlagerung ist faktisch ungelöst, soll ohne nähere Angaben aber bis 2023 sichergestellt sein. Die Finanzierung der Errichtung und einer langfristigen Überwachung eines Endlagers ist im NEP nicht definiert.



‘Die Pläne Sloweniens sind nachvollziehbar abzulehnen und gefährlich’, so Sabine Jungwirth, die einmal mehr die Landesregierung auffordert, doch auch endlich tätig zu werden. ‘In der kommenden Regierungssitzung am 22. September hat Voves noch die Möglichkeit, fristgerecht einen Einspruch einzubringen – ich fordere ihn noch einmal auf, eine deutliche Stellungahme des Landes Steiermark gegen die slowenischen Atompläne zu beschließen und einzubringen!’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /