© www.alpine-pearls.com
© www.alpine-pearls.com

Welttourismustag: Tourismus verbindet Kulturen, aber nicht automatisch

„Linking Cultures – Kulturen verbinden“ lautet das Motto des heutigen Welttourismustages

Wien -Dass Tourismus zu Frieden und Demokratisierung beitragen kann, wird immer wieder gern behauptet. ‘Ja, aber’, sagt die Naturfreunde Internationale (NFI) zu dieser These. Denn nicht jede Form von Tourismus ist sozial- und umweltverträglich.

Tourismus führt nicht automatisch und wie von Zauberhand zu mehr Frieden und Demokratie. Das dürfte sich bis zur Welttourismusorganisation UNWTO durchgesprochen haben: Denn die UNWTO, die den Welttourismustag initiiert hat und trägt, organisiert heuer die offiziellen Feierlichkeiten in Assuan, der legendären Nilstadt im Süden Ägyptens. ‘Ein positives Signal sind diese Feierlichkeiten im postrevolutionären Ägypten, einem der wichtigsten und ältesten Reiseländer, ganz sicher. Ob den Feiern und der Konferenz, in deren Rahmen die Sozialverträglichkeit von Tourismus diskutiert werden soll, auch Taten folgen, wird sich zeigen’, meint Dr. Christian Baumgartner, Generalsekretär der NFI, des Dachverbands der internationalen Naturfreundebewegung.

‘Letztendlich ist Tourismus ein komplexer Wirtschaftssektor und kann nicht mit diffusen Vorstellungen von völkerverbindendem Reisen gleichgesetzt werden. Die Annahme, dass Tourismus automatisch die Welt verbessert, ähnelt der These, dass freie Marktwirtschaft automatisch Demokratie mit sich bringt. Dass dem nicht so ist, haben die Entwicklungen der letzten beiden Jahrzehnte z.B. in China deutlich gezeigt’, ergänzt Mag. Karin Chladek, Mitarbeiterin von respect/NFI.

‘Tourismus kann ein positiver Faktor sein, aber nur, wenn er sozial- und umweltverträglich geplant und gestaltet wird. Die Bevölkerung vor Ort muss in die Tourismusentwicklung eingebunden sein und davon auch wirtschaftlich profitieren. Mit langfristigen Projekten wie etwa in der grenzüberschreitenden ‚Landschaft des Jahres 2007-2009 Donaudelta’ arbeitet die Naturfreundebewegung daran, Tourismus nachhaltig zu entwickeln. Afrikanische und europäische Naturfreunde-Mitglieder tauschen sich aus und entwickeln gemeinsame Projekte. Menschen unterschiedlicher Kulturen müssen sich kennenlernen, um zu verstehen. Ohne Verständnis füreinander können weder Menschen noch Kulturen miteinander auskommen’, betont Baumgartner abschließend.

Die NFI ist der internationale Dachverband der Naturfreundebewegung mit mehr als 50 Mitglieds- und Partnerorganisationen. Als Mitglied der Green10 zählt sie mit 500.000 Mitgliedern zu den größten NGOs weltweit.

Details unter wtd.unwto.org

GastautorIn: Mag. Karin Chladek für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /