© Naturschutzbund NÖ
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Ziesel vor Baulöwen schützen!

Steinhofgründe als Vorbild für Stammersdorf?

Wien - Wiens Bürgermeister Michael Häupl setzte der Diskussion um die Verbauung der ökologisch und kulturell einzigartigen Steinhofgründe vorerst mit einem Baustopp ein Ende. Der Wiener Tierschutzverein appelliert nun an das Wiener Stadtoberhaupt, auch in Stammersdorf ein ähnlich klares Zeichen zu setzen. Dort ist eine streng zu schützende Zieselpopulation vom Hochziehen geplanter 950 Wohneinheiten bedroht!

Beim Bauprojekt "Steinhofgründe" sprach Michael Häupl ein Machtwort. 200 der vorgesehenen 600 Wohnungen wurden ersatzlos gestrichen, ob die restlichen 400 je gebaut werden, ist völlig offen. "Der Bürgermeister hat den Handlungsbedarf erkannt und gehandelt. Dasselbe Engagement würde der Wiener Tierschutzverein auch in Stammersdorf begrüßen, wo es einen ungleichen Kampf kleiner Ziesel
gegen große Baulöwen gibt", sagt die Präsidentin des Vereins, Madeleine Petrovic.

Die jüngste Bestandsaufnahme der MA22 - Wiener Umweltschutzabteilung hat ergeben, dass am Gelände des Heeresspitals in Stammersdorf bzw. in den angrenzenden Gebieten mindestens 828 Ziesel leben, auch Dutzende Feldhamster finden dort ihren Lebensbereich. Durch die Richtlinie 92/43/EWG sind diese kleinen Nager streng geschützt.

Madeleine Petrovic meint: "Naturschutz ist ernst zu nehmen! Es ist davon auszugehen, dass eine Verbauung mit riesigen Wohnblöcken das Ende der
Zieselpopulation bedeuten würde, daher unterstützen wir Initiativen für einen Baustopp, denn eine schonende Stadtentwicklung ist hier nicht gegeben."

"Michael Häupl hat die Gelegenheit, es seinem Mödlinger Bürgermeister-Kollegen Josef Schöffel gleichzutun, der Mitte des 19. Jahrhunderts durch große Courage den Wienerwald vor der Rodung und Verbauung rettete. Zukünftige Generationen würden Michael Häupl eine Stadtentwicklung mit Maß und Ziel danken", schließt Petrovic.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /