© Biomasseverband- Dr. Jauschnegg – Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes und Dipl.-Ing. Pfemeter – Geschäftsführer des Verbandes
© Biomasseverband- Dr. Jauschnegg – Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes und Dipl.-Ing. Pfemeter – Geschäftsführer des Verbandes

Pernkopf: Öl-Lobby-Zuschuss völliger Unfug

Österreichischer Biomasse-Verband fordert die Nutzung neuer Ressourcen

"Die Preise für Heizöl haben sich in zehn Jahren verdoppelt. Gleichzeitig muss Österreich aufgrund des Kyoto-Protokolls zusätzlich CO2-Zertifikate kaufen. Eine Förderung der Öl-Lobby von bis zu 2.000 Euro für einen Öl-Kesseleinbau macht deshalb absolut keinen Sinn und ist ein Unfug, den ich mit allen Mitteln unterbinden möchte", erklärte der niederösterreichische Energie-Landesrat Stephan Pernkopf anlässlich des 16. Österreichischen Biomasse-Tages. "Die Biomasse ist der absolut richtige Weg, der Kostenfalle Heizöl zu entfliehen und gleichzeitig die CO2-Emissionen zu reduzieren."

Flächenstilllegungen kontraproduktiv. "Der Einsatz von Holz aus unseren Wäldern ist nicht unbegrenzt steigerbar, wodurch wir uns auch nach anderen Rohstoffquellen umsehen müssen", berichtete Horst Jauschnegg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes, der die Tagung unter dem Motto "Rohstoff Holz - heiß begehrt!" austrug. "Das Heranziehen schnell wachsender Holzarten in einem Kurzumtrieb ist eine Möglichkeit. Landwirtschaftliche Reststoffe und die Nutzung von Abfällen für die Energieerzeugung werden in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen." Die Verwendung von neuen Ressourcen bedingt auch, dass die österreichischen Kesselproduzenten Antworten auf die neuen Herausforderungen finden. Ein weiterer Diskussionspunkt sind für Jauschnegg die übertriebenen Naturschutz-Forderungen: "Wir müssen uns überlegen, ob wir es uns künftig leisten können, Flächen einfach stillzulegen. Von der Gesellschaft wird mehr erneuerbare Energie gefordert, jedoch gleichzeitig wird diesen Bestrebungen 'der Boden unter den Füßen' weggezogen." Für die Haushalte gibt Jauschnegg dennoch Entwarnung: "Bis 2020 können rund drei Viertel aller Ölheizungen durch moderne Biomasse-Feuerungen ersetzt werden."

Energieeffizienz vorausgesetzt

ie Kombination von Energieeffizienz und erneuerbarer Energie ist für Sektionschef Günter Liebel vom Lebensministerium der Schlüssel zum Erfolg. "Wenn wir beispielsweise langfristig den Energiebedarf um 60 % senken, kommen wir mit den in Österreich vorhandenen erneuerbaren Energiequellen vollkommen aus", schilderte Liebel. Aus diesem Grund unterstützt das Lebensministerium die thermische Sanierung von Gebäuden und "im Zuge dessen auch den Umstieg auf eine Biomasse-Heizanlage".

Der 16. Österreichische Biomasse-Tag findet noch bis Freitag den 18. November statt. Rund 400 Besucher informierten sich bereits im Schloss Weinzierl in Wieselburg über die neuesten Trends im Bereich der energetischen Biomasse-Nutzung.


Die Vortrags-Präsentationen, der Tagungsband sowie ein ausführlicher Nachbericht stehen ab 24. November auf der Homepage des Österreichischen Biomasse-Verbandes (www.biomasse-verband.at) zum Download bereit.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /