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VIRUS: Auch bei Lobauautobahn Verkehrsuntersuchungen mangelhaft

Belastung anstatt Verkehrsentlastung - Vollbremsung erforderlich

Wie die UmweltorganisationVIRUS berichtet, sei es zwar zu früh, über die laufende Auflage der Umweltverträglichkeitsprüfung der Lobauautobahn abschließende Bilanz zu ziehen. Jedenfalls fortgesetzt habe sich der Trend eines äußerst fragwürdigen Hantierens mit Verkehrsprognosen. Sprecher Wolfgang Rehm "Dieses Fundament auf dem der Großteil der anderen Disziplinen ihre Bewertungen aufbauen muss, steht auf tönernen Füssen. In nicht nachvollziehbarer Blackbox-Manier lässt man gekaufte Computersoftware dann Zahlen ausspucken die in Folge als objektiv und sakrosankt behandelt werden."

Mit einer derartigen Vorgangsweise sei Willkür Tür und Tor geöffnet. Für eine Kosten-Nutzen Analyse würden laut VIRUS gerne möglichst hohe Verkehrszahlen errechnet, um hinsichtlich erwartbarer Mauteinnahmen attraktiv zu erscheinen, für die Ermittlung der Umweltauswirkungen ginge es hingegen darum, den Ball mit möglichst geringen Zahlen flach zu halten. Wesentliche Aspekte der Verkehrserregung blieben unberücksichtigt. Immer klarer werde nun, dass von der S1 zwischen Schwechat-Süssenbrunn keine nachhaltige Verkehrsentlastung ausgehen würde, und bei aller Fragwürdigkeit der Asfinag Unterlagen sei eine derartige Entlastung auch daraus nicht abzuleiten. "Dieses Gerede ist nicht mehr als heisse Luft die mancher Stadtpolitiker absondert und hält gerade was die vielzitierte Süd-Ost Tangente betrifft einer Überprüfung nicht stand", so Rehm. Viel heisse Luft gäbe es gerade auch angesichts der bevorstehenden Weltklima- Konferenz in Durban, deshalb stellt Rehm klar: "Der Verkehr ist der Grund, warum Österreich nach wie vor als Kyoto-Depp dasteht. Wird hier nicht endlich gegengesteuert und weiteren millardenteuren Verkehrserregern wie eben der Lobauautobahn Einhalt geboten, so hat unser Land auch bei den Folgekonferenzen Österreich seinen Platz als Gespött der Weltöffentlichkeit sicher".

In "bewährter" Salamitaktik soll die Lobauautobahn in zwei Abschnitten errichtet werden der Lobautunnel nach hinten verlagert, der Nordteil als Mündungstrichter für die S8-Marchfeldautobahn bereits zu einem früheren Zeitpunkt für den Verkehr freigegeben werden. VIRUS erwartet allerdings dass diese Zeitpläne wie alle anderen vor ihnen nicht halten werden. Trotz der zunehmenden Verschränkung beider Projekte mit denen dasselbe Verkehrsplanungsbüro befasst ist, bleibt die Wirkung der S8 aus der UVP der S1 ausgeklammert kritisieren die Umweltschützer von VIRUS und warnen erneut vor falscher Mittelallokation "Mit der Verursachung von 3,5 bis 4 Milliarden Euro arbeitsplatzextensiven und bald budgetwirksamen Zusatzschulden ist das Paket S1 und S8 unverzichtbarer Bestandteil jeder Schuldenbremsspur", fordert Rehm eine Vollbremsung für diese Autoahnvorhaben.

Quelle: VIRUS


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /