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Tschechien: Weiterhin radikaler Atomausbau geplant

Tschechien untersucht weiterhin Standort für ein Atomendlager an der oberösterreichischen Grenze

Bis 2012 wird entschieden, ob der Standort Boletice in die Endauswahl kommt - bis 2018 sollen die zwei favorisierten Standorte ausgewählt und näher untersucht werden, bis 2025 der endgültige Standort festgelegt wird.

Bei den Vorerhebungen zum Standort Boletice, einem Truppenübungsplatz, der der am nächsten zur oö. Grenze gelegene untersuchte Standort ist, wurde mittlerweile der südliche Teil ausgeschieden, da hier eine geologische Bruchlinie vorliegt. Der nördliche Teil des Truppenübungsplatzes in der Nähe der Ortschaft Zbytiny bzw. der Stadt Prachatice bleibt jedoch im Kreis der potentiellen Standorte. Bis Ende Oktober 2012 wird nun eine Machbarkeitsstudie erstellt, bis Ende 2012 entschieden, ob der Standorte Boletice in die Liste der potentiellen Standorte aufgenommen wird. Falls ja, werden anschließend vertiefende geologische Untersuchungen aufgenommen. Bis Ende 2018 werden die beiden favorisierten Standorte ausgewählt, anschließend soll bis 2015 der endgültige Standort ausgewählt werden.

Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober erklärt dazu: "Diese Suche nach einem Atomendlager ist Teil des tschechischen Atomkonzeptes, das nun auf radikalen Ausbau setzen soll. Wir werden eng mit den NGOs zusammenarbeiten, die die betroffenen Gemeinden in ihrem Widerstand gegen ein Endlager in ihrem Bereich unterstützen. Natürlich besteht das Risiko, dass der grenznahe Standort Boletice durchgezogen wird, weil im Truppenübungsplatz die Anrainerrechte drastisch verringert sind. Wir werden uns deshalb sehr stark auf den Widerstand gegen Boletice konzentrieren. Die Aussichten sind gut, da auch der Widerstand in der betroffenen Region deutlich im Steigen ist."

Anschober appelliert nochmals sowohl an die Bundesregierung, den Widerstands Oberösterreichs zu unterstützen als auch an die bayrische Staatsregierung, sich ebenfalls zu engagieren gegen ein Endlager, von dem Bayern ebenfalls akut betroffen wäre.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /