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Chancen für Natur und Umwelt: Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung nach 2013 im Mittelpunkt

Jahrestagung des Umweltdachverbands zeigt Wege für ökologisch erfolgreiche Landwirtschaft auf - Verbesserungsvorschläge für die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)

Wien - Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) steht derzeit vor großen Herausforderungen: Politische Entscheidungen in den nächsten Monaten werden richtungweisend für die GAP nach 2013 sein, wovon auch die heimische Land- und Forstwirtschaft massiv betroffen sein wird. Der Umweltdachverband (UWD) rückte in seiner Jahrestagung im Raiffeisen Forum in Wien daher topaktuell das Thema «Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung nach 2013: Chancen für Natur und Umwelt» in den Fokus. Neben versierten Experten des Lebensministeriums, der BOKU Wien, der Uni Innsbruck und der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, die über Ökologisierung und Betriebswirtschaftlichkeit referieren, war Klaus-Dieter Borchardt, Vertreter der GD Landwirtschaft der EU-Kommission am Podium und sprach über die vorliegenden Gesetzesvorschläge zur Zukunft der Agrarpolitik. «Unsere Tagung soll zeigen, dass ökologische Landwirtschaft und betriebswirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können und dass eine starke Ökologisierung der GAP unbedingt notwendig ist, um gerade in Zeiten knapper Budgets die Mittel auch künftig rechtfertigen zu können», so Michael Proschek Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Zielgerichtete Ökologisierung der GAP gefordert


Die Vorschläge zur GAP hätten das Potenzial, ein zentrales Instrument zu sein, um Europa als Vorreiter bei der Umsetzung einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft zu positionieren und gleichzeitig aktuellen Herausforderungen im Umweltbereich, wie Biodiversitätsverlust und Klimawandel, zu begegnen. Aus Sicht des Umweltdachverbandes müssen wesentliche Aspekte in den Reformvorschlägen nachgeschärft werden. Die avisierten Ökologisierungsmaßnahmen in beiden Säulen der GAP müssen ausgebaut und in allen EU-Mitgliedstaaten korrekt umgesetzt, ausreichend finanziert und kontrolliert werden. «Die Umsetzung von mindestens 10 % ökologischen Ausgleichflächen auf allen Betrieben wäre absolut notwendig. Die Einführung dieser ökologischen Ausgleichsflächen ist essenziell, da diese zentral für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Landschaftsschutz sind. Auch bei den Auflagen in Sachen Fruchtfolge ist unbedingt nachzuschärfen, wenn man auf der Fläche auch tatsächlich Ergebnisse sehen möchte. Außerdem muss garantiert werden, dass in der 2. Säule der GAP, der Ländlichen Entwicklung, genug Budget für Umweltbelange festgelegt und auch als solches gekennzeichnet wird. LandwirtInnen, die Natura 2000 sachgemäß umsetzen, muss dies in Zukunft auch abgegolten werden», so Proschek-Hauptmann.

Nachhaltige Entwicklung des Ländlichen Raumes ist zentral


Ein zentraler Aspekt der künftigen GAP und der Ländlichen Entwicklung in Österreich ist ihr Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung des Ländlichen Raumes. «Die Lebensqualität im Ländlichen Raum und die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen für unsere Nachwelt sind daher zentrale Eckpfeiler auf denen diese Politiken gebaut sein müssen», betont Proschek-Hauptmann. Aus Sicht des Umweltdachverbandes sind daher u.a. folgende Ziele anzustreben: Die Verbesserung von Biodiversität, die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung - v.a. auch im Umgang mit Wasserressourcen und Boden -, die Erhöhung eines Beitrags zum Klimaschutz und das gesellschaftliche Verständnis für öffentliche Güter und öffentliche Leistungen muss erhöht werden. Essenziell ist zudem die Erhaltung eines nachhaltig belebten Ländlichen Raums. Der Umweltdachverband hat zur Ländlichen Entwicklung nach 2013 ein Positionspapier mit den wichtigsten Forderungen erarbeitet, das vorgestern in der Vollversammlung des UWD beschlossen wurde.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /