Das Geschäft mit der Sonne boomt: Oberösterreichischer Solarpionier erweitert Unternehmensgruppe

Neuer Firmensitz "Solarfabrik der Zukunft" entsteht in Eberstalzell

Kirchdorf und Eberstalzell- . Das Geschäft mit der Sonne boomt. Die in Kirchdorf an der Krems ansässige Xolar Unternehmensgruppe, die auf die Herstellung und Montage von Solaranlagen spezialisiert ist, konnte ihren Umsatz im vergangen Jahr von 15,174 auf 16,644 Millionen Euro erhöhen. Das ist eine Steigerung um zehn Prozent. Für 2008 ist ein Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro geplant. Weil die Betriebsstätte mittlerweile aus allen Nähten platzt, wird der Firmensitz Ende des Jahres nach Eberstalzell (Nähe Autobahnknoten Voralpenkreuz, Bezirk Wels-Land) verlegt. Dort entsteht momentan eines der modernsten Industriegebäude Wuropas.
Die "Solarfabrik der Zukunft" wie Xolar-Geschäftsführer Herbert Huemer betont.

Herbert Huemer, gilt in Oberösterreich als der Solarpionier schlechthin . Er ist davon überzeugt, dass jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag leisten kann, um den CO2-Ausstoß einzudämmen: "Die erste Maßnahme ist die Steigerung der Energieeffizienz im eigenen Alltag. Stichwort: Wärmedämmung, Stoßlüftung, Energiesparlampen. Die zweite Maßnahme ist die möglichst vollständige Abkehr von fossilen Energieträgern und die Hinwendung zur Sonne. Sie ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Jährlich strahlt sie mehr als die 2.800-fache Menge der von der Erdbevölkerung in einem Jahr benötigten Energie als Strahlungsenergie auf die Erde. Wir Menschen haben die Aufgabe, diese Energie zu verwenden. "

Jede fünfte Solaranlage in Europa ist unter der Mitverantwortung von Herbert Huemer entstanden. 1991 hat Herbert Huemer die Firma Xolar gegründet. Seine ersten Solaranlagen baute er damals in der Garage seines Privathauses. Mittlerweile sind 400.000 Solaranlagen mit einer Kollektorfläche von vier Millionen Quadratmetern unter seiner Mitverantwortung entstanden. Eine erstaunliche Bilanz, wenn man in Betracht zieht, dass in ganz Europa bis dato nur rund 19 Millionen Quadratmeter Solarfläche existieren.

Xolar beschäftigt derzeit 90 Mitarbeiter. Sie produzierten im abgelaufenen Jahr Kollektoren für 10.000 Solaranlagen mit insgesamt 87.708 Quadratmeter Kollektorfläche. Für das Jahr 2008 setzt sich Xolar ambitionierte Ziele. "Wir wollen erstmals die 20-Millionen-Euro-Marke übertreffen", sagt Geschäftsführer Herbert Huemer. Die Anzahl der Mitarbeiter soll sich um 21 auf 111 erhöhen.

Mit Hilfe der Sonne kann ein Großteil des Warmwasserbedarfs im eigenen Haushalt abgedeckt werden. Glücklicherweise kommen immer mehr Menschen zu der Erkenntnis, dass sich Solaranlagen ab dem ersten Tag rechnen", sagt Huemer. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache gibt die Firma Xolar ihr optimistisches Umsatzziel für 2008 an.

Solarfabrik der Zukunft entsteht in Eberstalzell

Weil das Geschäft mit der Sonne boomt, platzt die Betriebsstätte in Kirchdorf an der Krems aus allen Nähten. Der Firmensitz wird Ende des Jahres nach Eberstalzell verlegt. Dort entsteht auf einer Fläche von 36.000 Quadratmetern, davon nimmt die Produktionshalle mit dem Büro eine Fläche von 20.000 Quadratmetern ein. Europas modernstes Industriegebäude für die Fertigung von Sonnenkollektoren und anderen erneuerbaren Energieprodukten. In der Endausbaustufe werden jährlich 1,5 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren vom Band laufen.

"Der Fabrikneubau ist so konzipiert, dass er möglichst energieautark und umweltfreundlich in Passivbauweise ausgeführt ist", sagt Huemer. "Parallel dazu werden Konzepte entwickelt, damit auch andere Fabriken mit Energiesystemen auf Basis von erneuerbarer Energie ausgestattet werden können. Darüber hinaus werden gewonnene Erkenntnisse und vorhandenes Wissen eingesetzt, um zukünftige Planungen und Ausführungen von Industriegebäuden nach diesen Standards zu bauen. Xolar wird die neuen Erkenntnisse vor allem im Energiebereich wirtschaftlich umsetzen und die Systeme entsprechend vermarkten.

Derzeit erfolgen auf der Baustelle in Eberstalzell gerade die Versetzung der Hallenträger und der Aufbau des Daches, auf das anschließend eine Solaranlage mit 800 Quadratmeter montiert wird. Die Solarfabrik der Zukunft weist jede Menge Besonderheiten auf. So wird Wärme aus der Abwärme der Maschinen gewonnen, Strom liefern eine Photovoltaikanlage und ein Windrad, die Kühlung erfolgt mittels Pflanzen und um Wärmeverluste zu vermeiden, wird ein neues Be- und Entladesystem für LKW installiert. Regenwasser wird nicht nur für den WC-Bereich genutzt, sondern auch für den Produktionsprozess. Beim Neubau wird auch auf das soziale Umfeld für die Mitarbeiter Bedacht genommen. Fixer Bestandteil des Projektes sind Krabbelstube, Ruheraum und Fitnessraum. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf ausgewogener Ernährung. "Ein Unternehmen ist nur dann gesund, wenn seine Mitarbeiter gesund sind," ist Huemer überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /