© Solar Fidelity - sofi / Die Sofi-Module gibt es als Tasche, Rucksack und als flexibles Solar-Modul
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Weihnachtsgeschenk für Schnellentschlossene

Ein Kraftwerk zum Umschnallen. Stylishe Solartaschen made in Vienna

© Pawek / Auch auf 2000 Höhenmetern funktionierte das flexible Solarmodul prächtig
© Pawek / Auch auf 2000 Höhenmetern funktionierte das flexible Solarmodul prächtig

Ob Handy, iPod oder GPS-Gerät: Unsere mobilen Wunderwuzzis benötigen viel Strom, der unterwegs, zB. im Zug oder ‘Outdoor’, oft nicht verfügbar ist. Mobile ‘Solar-Tankstellen’ sind daher auf dem Vormarsch.

Was haben Smartphones, MP3-Player, GPS-Geräte gemeinsam? Richtig: Der Akku ist ständig leer und Sie können meist mit einem USB-Kabel betrieben bzw. geladen werden. Wir haben daher zwei aktuelle Solar-Lade-Geräte untersucht, die Handys & Co. mithilfe der Sonne laden können.

Solar Fidelity - Taschen & flexible Solarzellen

Bei schlechten Solarladegeräten ist der Akku oft direkt an der Solarzelle angebracht und überhitzt dadurch leicht. Diesen Nachteil möchte ein Solarmodul vermeiden, das in Wien entwickelt wird. Der ‘Daniel Düsentrieb’ hinter diesem mobilen Kraftwerk ist Geschäftsführer Rafael Kubisz. Wichtig war ihm, dass die Solarzelle und der Akku getrennt sind. In einer Tasche reicht der normale ‘Luftpolster’ aus, damit die Temperatur unter 45 Grad bleibt. Dadurch kann auch bei einer bereits stark erhitzten Solarzelle noch geladen werden. Das Solarpaneel kann einerseits direkt an ein Handy angeschlossen werden, kann aber auch einen Solarakku laden. Auf Wunsch gibt es das Solarmodul als Umhängetasche oder zum Anschnallen auf den Rucksack. Durch den modularen Aufbau können Einzelteile leicht getauscht werden. Selbst das Solarmodul ist von der Tasche leicht trenn- und damit auswechselbar. Wiederverwertbarkeit war dem Erfinder offensichtlich ein großes Anliegen.

Auf die Innereien kommt’s an

Besonders wichtig für die sichere Aufladung von Handys und Akkus ist die stabilisierte elektrische Spannung – schließlich scheint die Sonne nicht immer gleich stark. Billig-Solar-Lade-Geräte besitzen diese Spannungsstabilisierung oft nicht. Beim ‘GoPro’-Solarsystem gleicht ein eingebauter kleiner Kondensator zB. auch kurzfristige Sonnen-Verdunkelungen aus. Das ‘GoPro’-Solarmodul kann bei guter Sonneneinstrahlung ein Handy, das direkt angeschlossen ist, in zwei bis drei Stunden vollladen. Die Zellen liefern dann drei Watt Leistung. Komfortabler ist die Lösung mittels des Solar-Akkus. Die Solartasche ‘sammelt’ damit untertags die Sonnenenergie, speichert diese im Akku und lädt dann nachts das Mobiltelefon wieder auf. Ein flexibles Solarmodul (ohne Solar-Akku) kostet 99,- EURO inkl. Steuern: www.so-fi.com

Vorsicht beim Aufladen von Tablet-Computern!

iPads und andere Tablets benötigen meist einen Ladestrom von zwei Ampere. Dies ist nur bei sehr großen Akkus mit vielen Zellen (auf Dauer) möglich. Die Lebensdauer von Standard-Akkus sinkt rapide, wenn diese mit so hohen Strömen betrieben werden. Daher ist auch oft eine Strombegrenzung in diese eingebaut. Lassen Sie sich nicht von falschen Herstellerangaben täuschen.

Kostenersparnis?

Die Vollladung eines Smartphones kostet in zwei Jahren etwa einen halben Euro an Stromkosten. Zugegeben, finanziell werden sich mobile Solarzellen daher wohl niemals rechnen. Dafür sind sie allerdings auch nicht gebaut. Fazit: Sinn und Zweck ist die emissionsfreie und lautlose Aufladung unterwegs – abseits von den Stromnetzen, was im ‘Outdoor’-Einsatz sogar lebensrettend sein kann. Nicht unterschätzt werden darf der Trendsetter-Faktor. Solche Taschen sind ein ‘Hingucker’ und auch ein Statement für einen modernen Lebensstil.


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Dieser (gekürzte) Artikel erschien im Magazin energi-bau in der September-Ausgabe.


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /