© oekonews- Doris Holler-Bruckner
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Radmitnahme in Railjet? Leider nein!

Ausweitung von Railjetlinien macht die Radmitnahme im Fernverkehr immer schwieriger

Wien- Bereits seit Ankündigung der ÖBB Personenverkehrs AG, den Railjet zu
kaufen, hat sich RADLOBBY.AT dafür eingesetzt, dass der Railjet mit einer Fahrradmitnahmemöglichkeit ausgerüstet wird. Dieser Ruf verhallte jedoch beim damaligen Management ? der Railjet bekam dafür aber eine zusätzliche Klasse, die kaum genutzte Premiumklasse.

Die Railjetflotte wächst zusehends und so werden auf immer mehr Fernverkehrsstrecken die klassischen Euro- und Intercitys von Railjets abgelöst. Und damit geht auch die Möglichkeit der Fahrradmitnahme zunehmend verloren. Seit dem Jahr 2008 wurde der Railjet zunehmend auf der Westbahn eingesetzt. Das Flaggschiff der ÖBB dominiert inzwischen die so wichtigen Verbindungen von Zürich und Bregenz sowie von München über Wien nach Budapest und hat dort die Radmitnahme auf wenige ausgewählte Nacht- und Tagzüge reduziert.

RADLOBBY.AT fordert die ÖBB auf, ihre "Düsenflieger auf Schienen" mit Mehrzweckabteilen nachzurüsten, um eine Radmitnahme zu ermöglichen. Wir appellieren im Namen zukunftsfähiger, sanfter Mobilität die Kombination Bike & Ride dadurch zu erleichtern. Die von RADLOBBY.AT eingerichtete Facebook-Seite "Wir sind für Fahrradmitnahme im Railjet" unter http://www.facebook.com/radmitnahme.railjet erfährt stetigen Zuwachs an Fans und bestätigt damit den Bedarf seitens der BahnkundInnen.
Gibt es auf der Westbahn parallel zu den Railjets auch einen IC-Stundentakt mit Radmitnahme, so ist auf der Südbahn geplant, die stündlichen Verbindungen nach Graz bis zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2012 gänzlich auf Railjet umzustellen. Ohne Nachrüstung verschärft das die Problematik fehlender Fahrradmitnahme wesentlich.
Daher fordert RADLOBBY.AT von der ÖBB Personenverkehr AG die bisherige, wenig schlüssige Begründung zu überdenken, dass es einerseits kaum Bedarf am österreichweiten Fahrradtransport gäbe und andererseits große Zeitverluste durch die Verladung drohen würden.
RADLOBBY.AT weist zudem ausdrücklich auf die EU-Verordnung zum Eisenbahnverkehr (1371/2007, Art. 5) hin, die auch die Pflicht zur Ermöglichung von Fahrradmitnahme in allen Zügen vorsieht, "solange dies den betreffenden Schienenverkehrsdienst nicht beeinträchtigt und in den Fahrzeugen möglich ist". Es ist wohl kaum von "Beeinträchtigung" zu sprechen, wenn dem Bedürfnis zahlreicher Fahrgäste nachgekommen wird, und so auch die ÖBB ein deutliches
Zeichen pro Umwelt und Nachhaltigkeit abgibt. Angesichts der neuen privaten Konkurrenz sollte das Portfolio der Transportdienstleistungen erweitert und nicht geschmälert werden, stellt RADLOBBY.AT abschließend fest.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /