Deutschlandweit einzigartige Prüfmöglichkeiten am Forschungsinstitut ZSW

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat im Februar in Stuttgart sein neues Testzentrum für Photovoltaik Dünnschicht-Module DS-Lab in Betrieb genommen

Stuttgart - Mit dieser deutschlandweit einzigartigen Einrichtung können jetzt auch Dünnschicht-Module exakt vermessen und umfassend geprüft werden. Begünstigt durch den Siliziummangel erobert die Dünnschicht-Technik immer mehr Marktanteile.


‘Ob CIS, CdTe oder a-Si mit dem DS-Lab können wir alle auf dem Markt befindlichen Solarmodule in Dünnschicht-Technik zuverlässig charakterisieren’, sagt Dieter Geyer, Leiter des neuen Testzentrums. ‘Wir messen in Labor und Freiland und bestimmen die elektrische wie mechanische Qualität der Module.’

Das ZSW schließt damit eine Lücke: Während seit 20 Jahren Institute kristalline Silizium-Module vermessen, gab es bislang keine Einrichtung, die auf Dünnschichttechnik spezialisiert war. Die Wirtschaft braucht aber zuverlässige Daten: So bedeuten 5% Unterleistung bei einer 1 Megawatt Photovoltaik-Anlage bereits 25.000 Euro Verlust im Jahr. Hersteller, Einkäufer und Betreiber von Dünnschicht-Photovoltaik können jetzt am ZSW Daten für ihre Module bekommen, die herstellerunabhängig und nach dem neuesten Stand der Forschung und Technik gemessen sind.

Besonders wertvoll für die Hersteller und Entwickler von Dünnschicht-Modulen sind die Klimakammern des DS-Lab. Bis zu 1,5 x 1,8 m2 große Module können in beschleunigten Alterungstests extremen Bedingungen ausgesetzt werden. So zeigte das ZSW bei einem Damp Heat Test mit einer Vorspannung von -1.000 Volt, dass CIS Module auch bei Erdungsfehlern nicht vorzeitig degradieren.

Einzigartig ist beim DS-Lab die kombinierte Vermessung unter dem Klasse AAA Simulator im Labor und dem Freiland Testgelände am Widderstall, das in Europa zu den ältesten und größten Einrichtungen seiner Art zählt.

Dünnschichtmodule lassen sich schwieriger exakt vermessen als herkömmliche Technik. Ein Beispiel ist das Light-Soaking: Ein neues Modul verbessert sich in den ersten Monaten des Betriebs mit der Höhe der Einstrahlung. Man muss deshalb im Labor Messbedingungen herstellen, die möglichst nahe an die Situation im Sonnenlicht heranreichen. Zum Beispiel durch Vorbeleuchtung. Wie lange? Wie stark? Die Antworten finden die Stuttgarter Dünnschicht-Spezialisten mit ihrer 20jährigen Erfahrung, denn das ZSW hat die CIS Dünnschichttechnik in Deutschland zur Serienreife entwickelt.

Das ZSW gehört zu den renommiertesten deutschen Forschungsinstituten auf den Gebieten Energiesystemanalyse, Photovoltaik, Energieeffizienz, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen. Es erwirtschaftete 2007 mit 130 Beschäftigten einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro.

Weitere Info: zsw-bw.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /