© oekonews
© oekonews

Flussraumgestaltung im Einklang mit Natur und Bevölkerung

Flussdialoge an 10 Flüssen in vier Bundesländern

Das Projekt ‘Flussdialog’ wurde im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung zur EU-Wasserrahmenrichtlinie ins Leben gerufen, um auf regionaler Ebene qualitativ hochwertige Dialoge zu fördern. Ziel des Projektes war es von Anfang an, die Bevölkerung über geplante Maßnahmen in einer Flussregion zu informieren und damit das Verständnis für Wasserbaumaßnahmen und Wasserschutz zu erhöhen. ‘Seit 2008 haben sich mehr als 11.000 Bürgerinnen und Bürger am Flussdialog beteiligt. Für alle Beteiligten bietet der Flussdialog die Chance, intensiv Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Uns sind die Anliegen der Bevölkerung wichtig, sie werden sowohl auf Landes- als auch Bundesebene gehört und bei der Umsetzung zukünftiger Maßnahmen berücksichtigt’, so Umweltminister Niki Berlakovich.

Das Projekt ‘Flussdialog’ wurde in Kooperation des Lebensministeriums mit dem Land Oberösterreich 2008/2009 entwickelt und gestartet. Im November 2011 fand bereits der 10. Flussdialog statt: Nach Oberösterreich (Alm, Antiesen, Große Mühl, Krems, Maltsch, Mattig und Oberer Traun), Kärnten (Lavant) und der Steiermark (Obere Mur) hatten nun erstmals die Bürgerinnen und Bürger an der Mur im Lungau (Salzburg) die Möglichkeit, bei der Zukunft ihres Flusses mitzureden und ihre ganz persönlichen Anliegen einzubringen.

Der Flussdialog wird im Rahmen von drei Schritten umgesetzt: Zu Beginn des Dialogprozesses werden regionale Stakeholder eingeladen, ihre Vorstellungen über die zukünftige Gestaltung ihres Flusses darzulegen. Bei den Online-Befragungen zur Zukunft ihres Flusses kann dann die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung einer Flussregion teilnehmen. Die Ergebnisse dieser Online-Befragung werden im Anschluss gemeinsam mit der interessierten Bevölkerung, regionalen Stakeholdern wie etwa Fischerei, Naturschutz oder Verwaltung sowie mit VertreterInnen der Wasserwirtschaft aus dem Lebensministerium und der jeweiligen Landesregierung diskutiert. Das Projekt wird von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen: Sie bringen sich aktiv in den Prozess ein, agieren lösungsorientiert und zeigen ein gutes Verständnis für die Zusammenhänge.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren in zehn Flussregionen rund 180.000 Haushalte und mehr als 3.000 regionale Stakeholder eingeladen, sich an der zukünftigen Gestaltung ihres Flusses zu beteiligen. Mehr als 10.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich an den Online-Befragungen beteiligt, knapp 1.200 Personen besuchten die regionalen Dialogveranstaltungen.

So geht es weiter


Für 2012 sind weitere Flussdialoge in Österreich geplant. In Oberösterreich wird das Projekt an der Aist im Mühlviertel umgesetzt. Darüber hinaus finden derzeit Gespräche über weitere Flussdialoge in Salzburg und der Steiermark. Die Rückmeldungen der Bevölkerungen zeigen, dass diese auch an Folgeschritten interessiert ist. Daher sollen bei künftigen Flussdialogen konkrete Themen bzw. Maßnahmen praxisnah diskutiert bzw. umgesetzt werden. Die Bevölkerung soll bei der Entwicklung von Projekten noch stärker als bisher beteiligt werden.


Weitere Informationen im Internet unter:
www.flussdialog.at

Quelle: Lebensministerium


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /