© MaxSolar GmbH - Photovoltaik-Modul mit einer defekten Solarzelle
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Thermographische Überprüfung von Photovoltaik-Anlagen

Eine Analyse ist möglich

© MaxSolar GmbH Photovoltaik-Modul mit einem ausgefallenen Substring
© MaxSolar GmbH Photovoltaik-Modul mit einem ausgefallenen Substring

Der Grundstein für die maximale Stromerzeugung einer Photovoltaik-Anlage liegt in der Anlagenplanung. Bei der Anlagenplanung werden die Paramater Dachgröße, Dachneigung und Dachausrichtung sowie Ort der Anlage berücksichtigt. Auf Basis dieser Parameter erfolgt eine optimale Auslegung der Photovoltaik-Module zu dem oder den Wechselrichtern.

Was ist nun ein optimaler Stromertrag und wie können Stromverluste einfach entdeckt werden?

Bei unvorhergesehenen Ereignissen wie zum Beispiel ein Kurzschluss durch Marderverbiss an DC- oder AC-Leitungen oder einem unzulässigen Spannungsabfall geben moderne Wechselrichter umgehend Auskunft. Im Störungsfall nimmt sich der Wechselrichter vom Netz und gibt im Display direkt Auskunft, welche Störung vorliegt. Anhand des Fehlercodes lässt sich die Fehlersuche rasch eingrenzen. Es gibt aber auch Ereignisse, bei welchen sich der Wechselrichter nicht vom Netz wegschaltet bzw. keine Fehler angezeigt werden. Zu diesen Fehler gehören insbesondere:

# Risse in der Solarzelle oder vollständig defekte Solarzellen (Abbildung 1)
# ‘Hot Spots’ durch schlechte Lötverbindungen
# ‘Shunts’ im Emitter
# Delamination durch Feuchteeintrag
# Substringausfall durch defekte Bypass-Dioden (Abbildung 2)
# und im Allgemeinen heiße Zellen durch ‘Mismatching’

Alle diese Fehler führen zu einer verminderten Leistung der Anlage und können nicht auf den ersten Blick am Wechselrichter erkannt werden. Erst die Analyse der Photovoltaik-Anlage durch eine Wärmebild-Messung erlaubt eine Identifizierung dieser Fehler. Die thermographische Überprüfung einer Photovoltaik-Anlage ist ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung. Die Thermographie identifiziert ebenso Defekte in alten Photovoltaik-Modulen und eignet sich daher ideal zur Überprüfung der Leistungsgarantie. Üblicherweise gewähren Hersteller eine Produktgarantie von 10 Jahren und eine Leistungsgarantie von 10 bzw. 25 Jahren. Vor Ablauf der Garantien kann eine Thermographie-Messung durchaus ratsam sein.

Thermographie-Messungen ermöglichen eine berührungslose und zerstörungsfreie Überprüfung von Photovoltaik-Modulen. Das Auffinden von Modulfehlern und die Degradation von gealterten Modulen kann schnell und effektiv ermittelt werden. Die korrekte Installation der Photovoltaik-Anlage kann somit rasch und einfach bestätigt werden. Thermographische Auswertungen ermöglichen ebenso eine rasche Überprüfung der Anlage hinsichtlich möglicher Garantieansprüche.

GastautorIn: Rupert Haslinger für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /