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"Allianz gegen S7“: Hunderte Einwendungen gegen nutzloses Straßenprojekt

Verkehrte Politik kostet Menschen die Bildungszukunft - in diese wäre statt in Strassenberichte zu investieren

Wien – Lautstarker Protest gestern vor dem Verkehrsministerium in Wien: Die ‚Allianz gegen die S7‘ übergab hunderte Einwendungen gegen eine geplante Schnellstraße. ‘Die Fürstenfelder Schnellstraße wird weit mehr als eine halbe Milliarde Euro verschlingen’, so der Sprecher der ‚Allianz gegen die S7‘, Dr. Johann Raunikar. ‘Wir fordern sinnvolles Investieren: kleinräumige Umfahrungen zur Entlastung der Orte, Begleitwege an den Bundesstraßen, Ausbau der Radwege und des öffentlichen Verkehrs und die Erhaltung der Bahnlinie Fehring - Aspang - Wr.Neustadt.’

Die ‚Allianz gegen die S7‘ und die betroffenen BewohnerInnen des Feistritz- und Lafnitztales befürchten deutlich mehr Luftschadstoffe, deutlich mehr Lärm und gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die betroffenen Bezirke Jennersdorf und Fürstenfeld sind bereits jetzt Feinstaubsanierungsgebiete!

Wie zum Hohn ist die Fürstenfelder Schnellstraße auch vollkommen nutzlos, meinen die Aktivisten. Als Achse Graz-Budapest hat sie verkehrsplanerisch keine Funktion. 50 km südlich und 20 km nördlich der Trasse verlaufen bereits ausgebaute Schnellstraßen. Auch den AutofahrerInnen vor Ort bringt sie keinen Mehrwert: Seit Jahren nimmt der Verkehr auf der B65 ab. ‘Menschen, Tiere und Pflanzen im Projektgebiet und im Natura 2000-Gebiet Lafnitzauen werden erheblich geschädigt’, kritisiert Johann Raunikar. ‘Das Landschaftsbild wird zerstört, Wirtschaft und Tourismus werden geschädigt und die hohen CO2-Emissionen widersprechen unseren Klimaschutzzielen!’

Gestern endete die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Projektunterlagen abzugeben.In mehreren Volksbefragungen haben sich die betroffenen BewohnerInnen von Königsdorf, Eltendorf, Zahling, Wallendorf und Deutsch-Minihof gegen die Schnellstraße ausgesprochen.

Unterstützt werden die AktivistInnen aus dem Burgenland und der Steiermark von der österreichweiten Plattform ‚Zukunft statt Autobahn‘ (ZSA): ‘Verzichten wir auf nutz- und hirnlose Prestigebauten wie die Fürstenfelder Schnellstraße oder die so genannte Lobauautobahn, fordert ZSA-Sprecher Axel Grunt. ‘Investieren wir intelligent in die Zukunft Österreichs – in Soziales, Umweltschutz, Kultur oder Bildung’. In den Gemeinden entlang der geplanten S7 weist die Bevölkerung aufgrund der seit Jahren falsch gesetzten politischen Prioritäten nur ein geringes Bildungsniveau auf: Durchschnittlich etwa 40 Prozent der BewohnerInnen haben nur einen Pflichtschulabschluss, bei den Frauen liegt der Anteil in manchen Gemeinden deutlich über 60 Prozent!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /