Erneuerbare Energien ermöglichen sinkende Strompreise und Brennstoffimporte - EUWID NE 7/2012 erschienen

Die Einspeisung von Ökostrom hat in den vergangenen Monaten das Strompreisniveau an der Börse gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) nach einer Auswertung der Spotmarktpreise. Im Dezember 2011 habe der Grundlastpreis (Baseload) bei maximal 50 €/MWh gelegen und sei damit rund 15 € günstiger gewesen als in den Vormonaten.

Den aktuellen Analysen des Branchendachverbands zur Rolle der erneuerbaren Energien in Deutschland ist der Titelbericht der Ausgabe 7/2012 von EUWID Neue Energien gewidmet. Die Publikation ist am 15. Februar erschienen und umfasst 114 Nachrichten und Berichte rund um die Energiewende auf 36 Seiten. Im Folgenden findet sich eine Kurzcharakteristik der Ausgabe (zur kompakten Übersicht gelangen Sie hier: http://www.euwid-energie.de/printausgabe/aktuelle-ausgabe.html).

ÜBERGREIFENDE THEMEN

Die Bundesregierung gerät mit Blick auf die Steuerung der Energiewende immer weiter in die Kritik. „Das ist ein einziges Gewürge“, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier in der vergangenen Woche im Rahmen einer Aktuellen Stunde des Bundestags. „Die Energiewende ist an die Wand gefahren, bevor sie überhaupt begonnen hat.“ Bundesumweltminister Norbert Röttgen wies die Kritik zurück. Die Energiewende sei ökonomisch und ökologisch ein Erfolgsmodell. Auch die Sorgen um explodierende Strompreise hätten sich als unbegründet erwiesen. „Wir haben die niedrigsten Börsenstrompreise in Europa“, sagte Röttgen und liegt damit auf der Linie des BEE.

Ein zweiter Eckpfeiler der Energiewende ist neben den erneuerbaren Energien die Energieeffizienz, die diese Woche auf der Agenda des EU-Ministerrats steht. Der BDEW forderte die Anrechnung der in Deutschland erbrachten Vorleistungen im Bereich Energieeffizienz. Darüber hinaus wünscht sich die Energiebranche eine „marktorientierte Lösung“ bei der Förderung der Energieeffizienz. Zu den weiteren übergreifend relevanten Themen in EUWID Neue Energien 7/2012 zählen die Trends am Heizungsmarkt, die aktuellen Marktdaten von EEX und EPEX Spot sowie die jüngsten Entwicklungen rund um den Ausbau regenerativer Energien in Österreich, Chile und den USA.

BIOENERGIE

Der aktuelle EUWID-Marktbericht für NawaRo-Holz zeigt, dass es aufgrund des überwiegend milden Winters in diesem Jahr keinen Engpass bei der Versorgung von Biomasseheiz(kraft)werken mit Waldhackschnitzeln und Landschaftspflegeholz gegeben hat. Vielmehr sind in Folge des verstärkten Lageraufbaus im Jahr 2011 Überkapazitäten am Markt entstanden.

Im Biogasbereich kritisiert die UmweltDirektInvest Beratungsgesellschaft (UDI) Analysen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zum Flächenschwund in Deutschland. Anders als vom BfN vorgebracht, liege der Flächenschwund nicht vorrangig im Biogasanlagenbau begründet. Das zeige sich schon darin, dass der Flächenschwund zwischen 1990 und 1999 deutlich höher gewesen sei als in der Dekade danach, in der es erst zum Ausbau der Biogaserzeugung gekommen ist.

Weitere Bioenergieberichte in EUWID Neue Energien 7/2012 beleuchten die jüngsten Entwicklungen bei Linde, Choren, BASF, Dalkia, Enviva, E.ON, Viridis und Enligna. Ergänzt wird der Bioenergiebereich unter anderem mit Marktinformationen zu Industriepellets, Sägerestholz in der Schweiz, Biodiesel, Getreide und Ölsaaten.

SOLARENERGIE

Das Beratungshaus HSH Corporate Finance rechnet nach der Insolvenz von Solon und Solar Millennium in den nächsten Monaten mit einer weiteren Konsolidierung am Solarmarkt. Dies betreffe nicht nur deutsche, sondern auch asiatische Anbieter von Solartechnik, heißt es. Weitgehend souverän meistert der hessische Weltmarktführer für Solar-Wechselrichter, SMA Solar Technology, die Krise in der Solarwirtschaft. Einer neuen Studie von IHS iSuppli zufolge verfügte das Unternehmen im abgelaufenen über einen Weltmarktanteil von 31 Prozent. Erst deutlich hinter SMA folgt mit Power-One der erste Konkurrent. Neben SMA Solar finden sich mit Kaco New Energy, Refusol und Siemens Industry Automation drei weitere deutsche Anbieter unter den Top-Ten.

Weitere Studien zum Solarmarkt, über die in der aktuellen Ausgabe von EUWID Neue Energien berichtet wird, thematisieren den Markt für solarthermische Heizungsanlagen in Deutschland, die PV-Märkte in Nordamerika und die globalen Aussichten der solarthermischen Stromerzeugung. Die Unternehmensberichterstattung umfasst unter anderem Meldungen zu Q-Cells, Bosch, SunConcept, solarhybrid, First Solar, Conergy, Odersun, Roth & Rau und centrotherm. Hinzu kommen die aktuellen Werte zur Solarstromeinspeisung in den ÜNB-Regelzonen sowie die aktuelle Preisentwicklung im Bereich der PV-Module.

WINDENERGIE

Der forcierte Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland bringt in den kommenden zehn Jahren erhebliche Umsatz- und Beschäftigungszuwächse im Mittelstand. Im Jahr 2021 werden voraussichtlich über 33.000 Arbeitsplätze von der Offshore-Windkraft abhängen und damit rund 18.000 mehr als 2010, heißt es in einer aktuellen Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.

Die World Wind Energy Association (WWEA) berichtet unterdessen, dass der Weltmarkt für Windenergie-Anlagen mit einem Zubau von 42 GW (2010: 37,6 GW) im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. Allein 18 GW wurden in China errichtet, das damit den Weltmarkt mit großem Vorsprung anführt. Trotz Wachstum hat sich das wirtschaftliche Umfeld der Branche zuletzt eingetrübt. Probleme hat derzeit unter anderem der dänische Weltmarktführer Vestas, der seine mehrfach korrigierte Prognose für 2011 verfehlt hat und eine operativen Verlust von 60 Mio. € verbucht. Unternehmensmeldungen zu Siemens, Denker & Wulf, Stadtwerke Bielefeld und Repower Systems ergänzen die Berichterstattung zum Windsegment ebenso wie die aktuellen Daten zur Windenergieeinspeisung in den ÜNB-Regelzonen.

GEOTHERMIE UND WASSERKRAFT

Das Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Darmstadt hat ein virtuelles Modell der Bodenverhältnisse des Landes entwickelt, um vom Computer aus Potenziale für Erdwärme und Rohstoffvorkommen zu suchen. Seit kurzem lasse sich der Untergrund von ganz Hessen dreidimensional erforschen, teilte die Hochschule mit. Auftraggeber des 3D-Modells war das hessische Umweltministerium. Ziel sei es, vor allem Gebiete mit geothermischem Potenzial zu finden.

In China wird auf den Bau eines Wasserkraftwerks am Poyang-See verzichtet. Stattdessen sollen lediglich Schleusen an der Mündung des Sees errichtet werden. In den vergangenen Jahren haben rückläufige Niederschlagsmengen, der grassierende Sandabbau und die Konstruktion von etwa 29 Dämmen am Oberlauf des Jangtse dazu geführt, dass der Wasserstand im Poyang-See rasch sinkt.