© Virus beweihräuchert die via donau
© Virus beweihräuchert die via donau

VIRUS-„Bautrupp“ beweihräuchert via donau

Aktion gegen unangebrachte Selbstbeweihräucherung bei Flussbauprojekt im Nationalpark

© Virus- Aktion in den Donauauen
© Virus- Aktion in den Donauauen
© Virus- Schutzhelm, Warnwester, Weihrauch und Palmwedel sorgten für angemessene Begleitung durch den kuriosen Bautrupp von VIRUS
© Virus- Schutzhelm, Warnwester, Weihrauch und Palmwedel sorgten für angemessene Begleitung durch den kuriosen Bautrupp von VIRUS

Mit einer ungewöhnlichen Aktion sorgte gestern die Umweltorganisation VIRUS anlässlich einer Begehung der via Donau im Nationalpark Donauauen für Aufsehen. Sprecher Wolfgang Rehm ‘Die schlechte Planungsqualität beim Flussbauprojekt der via donau steht in diametralem Gegensatz zur Selbstbeweihräucherung in den schönen Präsentationen und den Vorschusslorbeeren, die ihr von Behörden und einer Vielzahl von unbedarften Akteuren entgegengebracht werden. Deshalb schickten wir heute einen unserer speziellen Bautrupps los, die ihnen die schwere Bürde dieser Arbeit abnimmt’.

Thema der Aktion ist das sogenannte ‘Flussbauliche Gesamtprojekt’ an der Donau östlich von Wien. Es befindet sich bereits seit sechs Jahren im UVP-Verfahren und ist laut VIRUS ‘technisch K.O.’ Die Behörden könnten sich aber trotz der durch mehrere Gutachten, denen die via donau nichts entgegenzusetzen habe, in den Grundfesten erschütterten Planung nicht dazu durchringen, den Genehmigungsantrag abzuweisen. ‘Nachdem die via donau darum gebettelt hat, das Verfahren ruhen zu lassen, sollen offenbar noch weitere Jahre vergehen, bis genug Gras über die Sache gewachsen ist und wieder an eine Exhumierung des Vorhabens gedacht werden kann,’ kritisert Rehm. Das erste Baulos bei Deutsch Altenburg soll allerdings an der Umweltverträglichkeitsprüfung vorbeigeschummelt und bereits jetzt in Angriff genommen werden. ‘Damit es überhaupt so weit kommen konnte, waren zahlreiche Tricks und Manöver und Rechtsverletzungen erforderlich bei denen die niederösterreichische Landesregierung mit einem atemberaubenden Zick-Zack-Kurs leider eine äußerst unvorteilhafte Rolle gespielt hat,’ bedauert Rehm.
Heute führte die via donau im Projektgebiet um Hainburg und Stopfenreuth eine Begehung für die Akteure ihres sogenannte ‘Beteiligungsmodells’ durch, dabei sollten diese auch gleich für Dreharbeiten für einen Propagandafilm instrumentalisiert werden.

Aus diesem Anlass griff VIRUS nun zu ungewöhnlichen Mitteln, es hieß ‘Warnweste an, Schutzhelm auf, und Weihrauchkessel, Palmwedel und Lorbeerkränze ausgepackt’, um für so für eine angemessene Begleitmusik zu sorgen. Den ernsten Hintergrund der satirischen Aktion fasst Rehm folgendermaßen zusammen: ‘Hinter der schönen Fassade, in der begrüßenswerte und gutgemeinte aber fehlgeplante Renaturierungsprojekte zusammengemischt wurden, verbergen sich als weitere Ingredienzien harte Regulierungseingriffe, die die Funktionsfähigkeit des Auenökosystems zusätzlich zu den bereits bestehenden Bedrohungen massiv beeinträchtigen. Auch würde mit der vorgelegten Planung die voranschreitende Eintiefung der Sohle und damit der Wasserspiegel noch mindestens zwei Jahrzehnte weitergehen, weil man sich mit Alibi-Versuchen, wie bei Deutsch Altenburg davor drückt, ihr mit adäquaten und rasch wirksamen Maßnahmen entgegenzutreten stattdessen lieber beharrlich auf das falsche Pferd setzt!!’

GastautorIn: WR für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /