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Chancen gegen Weiterbau von Temelin steigend

Die tschechische Tageszeitung "Lidove noviny" berichtet am Wochenende: Wahrscheinlichkeit eines Weiterbaus von Temelin sinkt.

Linz - Tschechien beginnt, zurückzurudern, berichtet die Tageszeitung unter Berufung auf Quellen im CEZ-Topmanagement. Die Wahrscheinlichkeit, dass Block drei und vier des Atomkraftwerks nicht gebaut werden, sei verhältnismäßig hoch. Gründe sind laut der Zeitung niedrige Preise auf den Energiemärkten, Probleme der Bewerber um den Ausbau und Befürchtungen, dass die EU die Regeln für atomare Einrichtungen verschärfen könnte. Ein Plan B sei in Vorbereitung, berichtet die Zeitung, mit einem Gaskraftwerk und Verlängerung der Lebensdauer bestehender Kohlekraftwerke.

Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober sieht mit dieser neuen Entwicklung seine Strategie bestätigt, zusätzlich zur Informationsoffensive in Tschechien verstärkt auf die Wirtschaftskarte und eine neue Allianz mit Teilen der tschechischen Industrie und Finanzwirtschaft zu setzen. Anschober: "Die Kosten von zwei neuen Reaktorblöcken würden einen zweistelligen Milliarden-Betrag erreichen. Schon heute hat die CEZ in Tschechien keinen Bedarf für Strom aus Temelin und exportiert diesen zur Gänze. Die Strompreise sind jedoch auf den internationalen Strombörsen stabil niedrig und werden in nächster Zeit auch so bleiben. Es gibt also keine Chance, dass sich ein Weiterbau jemals lohnt. Im Gegenteil: Ein Milliardengrab Temelin würde auch verursachen, dass Tschechien nicht mehr in die grüne Technologie als Zukunfts- und Wachstumstechnologie investieren könnte und damit die Chance auf
Aufschwung und Arbeitsplätze durch die Green economy verspielen würde.

Quelle: Büro Landesrat Rudi Anschober


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /