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30 Mal Tschernobyl im AKW Isar 1: Fukushima ist überall, auch in Ohu

Endlagerung: nach wie vor ungeklärt!

München - Ein Jahr nach der verheerenden Atomkatastrophe in Fukushima werden die stark strahlenden Brennelemente im Atomkraftwerk Isar 1 in derselben unverantwortlichen Weise gelagert wie im Block 4 des Atomkomplexes Fukushima. Das Abklingbecken in Isar 1 ist prall gefüllt und nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze oder gar Terroranschläge geschützt. Der Unfallverlauf in Fukushima hat gezeigt, dass die Lagerung in den Abklingbecken schon bei einem Versagen der Stromversorgung unbeherrschbar wird.

Das Umweltinstitut München fordert, umgehend ausreichend viele Castor-Lagerbehälter bereit zu stellen, um das radioaktive Inventar in den Abklingbecken möglichst schnell zu reduzieren. Jeder einzelne Castor-Behälter enthält etwa die Menge an Radioaktivität, die in Tschernobyl freigesetzt wurde. Allein in Isar 1 lagern 1734 Brennelemente, also mehr als 30 Castoren.

Auch für den Atomausstieg muss gelten, das Risiko für die Menschen in der Umgebung der Atomstandorte möglichst gering zu halten. Eine Situation wie der derzeitige Lieferengpass für Castor-Behälter stellt eine unerträgliche Verantwortungslosigkeit sowohl der Betreiber als auch der Aufsichtsbehörde und natürlich der Lieferfirma GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service) dar.

Die Menschen um die AKWs dürfen nicht aus betriebswirtschaftlichen Optimierungserwägungen unnötigen Risiken ausgesetzt werden. Wir müssen möglichst schnell alle AKWs abschalten, damit nicht immer mehr Atommüll produziert wird. Die Frage der Endlagerung ist weltweit ungeklärt und sollte von der Politik als vorrangige Aufgabe verstanden werden.

Seit über 50 Jahren wird täglich Atommüll produziert, für den nicht der geringste sinnvolle Plan einer Lagerung besteht. Nach wie vor ist der einzige Entsorgungsplan die Hoffnung, dass uns schon irgendwann eine Lösung einfallen wird. In mehr als 50 Jahren ist jedoch kein sicheres Endlager gefunden worden. Die Atomwirtschaft stellt
das bisher verantwortungsloseste Produktionssystem dar, das seine Müllprobleme für Generationen bis in eine weit entfernte Zukunft verlagert.

Quelle: Umweltinstitut München e.V.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /