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Jahrestag des Fukushima-Gaus: Deutsche Bundesregierung versagt, Energiewende muss deutlich beschleunigt werden

Anlässlich des ersten Jahrestags der japanischen Atomkatastrophe wirft Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesregierung Versagen vor

Berlin: ‘Der Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima muss für Deutschland Mahnung sein, die Energiewende deutlich zu beschleunigen. Die Bundesregierung hat den endgültigen Atomausstieg leider auf die lange Bank geschoben. Das ist angesichts der Risiken der Atomkraft und der ungelösten Atommüllprobleme unverantwortlich. Auch der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz wird von Schwarz-Gelb blockiert.’ meint Weiger.

Unmittelbar vor dem Jahrestag des Fukushima-Gaus habe die deutsche Bundesregierung auf EU-Ebene ehrgeizige Energie-Einsparziele verhindert. Auf nationaler Ebene lege sie der Photovoltaik und dem Ausbau der erneuerbaren Energien Steine in den Weg, so Weiger.


Der Sofortausstieg aus der hochriskanten Atomenergie ist keine Hexerei. Japan macht das nach Fukushima jetzt vor. Dieses hochindustrialisierte Land hat im letzten Jahr den Stromverbrauch um 18 Prozent gesenkt und inzwischen 52 seiner 54 Atomkraftwerke vom Netz genommen. In Deutschland hingegen stockt die Energiewende und schon wieder wird über einen Ausstieg aus dem Atomausstieg diskutiert. Wenn die Merkel-Rösler-Regierung ihre Blockade einer zukunftsfähigen Energieversorgung fortsetzt, droht die Energiewende in Deutschland zu scheitern’, sagte der BUND-Vorsitzende.



Auch von Seiten der Energiekonzerne werde alles versucht, in der Bevölkerung einer Energiewende die Akzeptanz zu nehmen. Beispielsweise werde der Ausbau der erneuerbaren Energien für Strompreiserhöhungen verantwortlich gemacht. Ursächlich für erhöhte Strompreise seien jedoch vor allem Ausnahmeregeln für energieintensive Industriebetriebe, die sich nicht an den Kosten der Energiewende beteiligen müssten.



Weiger: ‘Bundesregierung und Energiekonzerne versuchen in unschöner Eintracht, die Energiewende abzuwürgen. Deshalb ist die Tatsache, dass zum Fukushima-Jahrestag sehr viele Menschen auf die Straße gehen und für die Beschleunigung der Energiewende demonstrieren, ein extrem wichtiges Signal. An den AKW-Standorten Brokdorf, Gundremmingen und Neckarwestheim, an der Urananreicherungsanlage Gronau, in Hannover und beim Atommülllager Asse protestieren Anti-Atomorganisationen und Bürgerinitiativen am 11. März gemeinsam gegen die Blockadehaltung von Bundesregierung und Energiekonzernen.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /